Revision der neotropischen Trauermücken - Teil I. Die Gattungen Cratyna WINNERTZ, Euricrium ENDERLEIN, Metangela RÜBSAAMEN, Pseudosciara SCHINER und Sciara MEIGEN (Diptera: Sciaridae)
Author
Mohrig, Werner
Author
Menzel, Frank
text
Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology
2014
2014-07-31
64
1
135
190
https://www.contributions-to-entomology.org/article/view/1856
journal article
10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190
0005-805X
5461456
Cratyna
(
Cratyna
)
caraosi
(
LANE, 1960
)
comb. nov.
(
Fig. 3
a-c)
Locus typicus
: »
State of
São Paulo
, Parque da Agua Funda, near the City of
São Paulo
« [=
Estado de São Paulo
,
São Paulo
,
Parque da Agua Funda
] (
Brasilien
)
.
Holotypus
:
♂
, Reg.-Nr. 12.598, März 1956, leg. LANE (
MZSP
)
.
Paratypus
:
1 ♂
, Reg.-Nr. 12.599, gleiche Funddaten (
MZSP
) [nicht untersucht]
.
Erhaltungszustand
: Der
Holotypus
ist unvollständig erhalten. Vorhanden sind nur noch je ein Vorder-, Mittel-
und Hinterbein, beide Flügel, der Kopf mit beiden Fühlergeisseln [einige Geisselglieder deformiert oder fehlend], Thorax, Abdomen und Hypopygium. Das männliche Genital ist gequetscht, so dass beide Gonostyli beschädigt sind und die Genitalbasis schräg im Einbettungsmedium liegt (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur
:
Plastosciara caraosi
LANE
–
LANE (1960)
: 120 und 124; 123,
Fig. 4
; –
AMORIM (1992)
: 63.
Redeskription
:
♂
. Kopf: rundlich und dunkel. Augenbrücke 3 bis 4-reihig. Fühler einförmig braun, Halsteile heller; 4. Fühlergeisselglied 2,1 mal so lang wie breit; Halsteil 1/3 mal so lang wie das Basalteil, leicht zweifarbig; Behaarung grob, lang abstehend und länger als die Gliedbreite; Basalteile neben der groben Beborstung mit feinen, kurzen Haaren und sehr kurzen Sensillen. Palpen eingliedrig und gross; Grundglied ohne Sensillengrube und mit 6 Borsten. Thorax: bräunlich, mit Aufhellungen; Scutellum und Mediotergit zentral dunkel; Mesonotum recht kräftig behaart; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum beborstet. Flügel kurz, breit und gebräunt, mit gut entwickeltem Analfeld; R
1
= 1,4 R; C = 3/4 w; y = 1,4 x; x nackt und y distal mit 1 bis 2 Makrotrichien; hintere Flügeladern schwach, ohne Makrotrichien; M-Stiel länger als die kurze M
1
; M-Gabel kurz und breit geöffnet; CuA-Stiel = 4/5 x. Coxen und Beine hellbraun, Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem, dichtem und dunklem Borstenfleck. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, Gonocoxite kurz und kräftig, ventrale Innenseiten sehr kurz behaart; Gonostyli fast so breit wie hoch und etwa 3/4 mal so lang wie die Gonocoxite; Gonostylus kugelig verdickt und breit gerundet; Innenseite der Gonostyli mit 4 kurzen, kräftigen und paarig angeordneten Dornen; beide Dornenpaare durch eine leicht bogenförmige und unbeborstete Ausran- dung voneinander getrennt; Innenseite unter dem basalen Dornenpaar mit kurzen dörnchenartigen Borsten besetzt; Genitalplatte membranös und breit gerundet, mit halbkreisförmiger Querleiste und fingerförmigem Mittelfortsatz. Aedeagus kurz. Grösse:
2,5 mm
.
Fig. 3 a–c
:
Cratyna caraosi
(LANE)
, Holotypus ♂: –
a
: Gonostylus ventral; –
b
: 1. bis 3. Fühlergeisselglied; –
c
: Vordertibienende.
♀
. Unbekannt.
Bemerkungen
: In der Anordnung der Dorne am Gonostylus hat die Art Ähnlichkeit mit
Cr. aimoresi
(LANE)
. Beide haben 2 Dornpaare, von denen das erste Dornenpaar subapikal an der Spitze und das zweite Dornenpaar in der Mitte des Gonostylus steht. Von dieser unterscheidet sie sich jedoch durch die noch kürzeren und kompakteren Gonostyli, längere Fühlergeisselglieder mit kürzeren Halsteilen, die eingliedrig-verdickten Palpen sowie die auffällig kurzen und breiten Flügel. Ausserdem zeichnet sich
Cr. caraosi
(LANE)
durch eine grössere Börstchengruppe unter dem basalen Dornenpaar aus, in der auch einige fein-hyaline Dörnchen stehen.