Neotropische Stenus-Arten mit seitlich gerandetem Abdomen und gelappten Tarsen (Coleoptera, Staphylinidae) 344. Beitrag zur Kenntnis der Steninen
Author
Puthz, Volker
text
Linzer biologische Beiträge
2015
2015-12-30
47
2
1601
1727
journal article
10.5281/zenodo.5284596
0253-116X
5284596
Stenus sperlingi
nov.sp.
(
Abb. 92
,
149
,
344
,
361, 375
)
T y p u s m a t e r i a l
Holotypus
() und 2, 7: EKUADOR:
Napo Prov.
, Tena-Baeza Road, km 24 N Cotundo,
3600-4000 feet
, ex rotting leaves canopy of fallen tree,
30.IV.1982
, F. Sperling & H. Frania. - HT und PTT in der CNC, PTT auch in cP.
B e s c h r e i b u n g:Makropter,schwarz,ElytrenmitsehrgrossenorangenenMakeln (
Abb. 149
), Vorderkörper matt, Abdomen glänzend, Stirn ziemlich grob und dicht, Pronotum und Elytren sehr grob, äusserst dicht, vor allem das Pronotum verworren, punktiert/skulptiert, Abdomen vorn grob, hinten ziemlich fein bis fein, ziemlich weitläufig punktiert; Beborstung unauffällig. Fühler braun, die Keule etwas dunkler als die Basalhälfte. Kiefertaster rötlichbraun. Paraglossen actiniform. Beine rötlichbraun. Clypeus schwarz, Oberlippe schwarzbraun, ziemlich dicht beborstet. Abdomen seitlich wenig breit gerandet, 4. Tarsenglied tief gelappt.
L ä n g e: 5,0-6,0mm (Vorderkörperlänge:
2,7-2,8mm
).
PM des HT: HW: 48; DE: 25; PW: 36; PL: 37; EW: 52; EL: 50; SL: 39.
M ä n n c h e n: Schenkel stark gekeult, Hinterschienen im Spitzendrittel leicht nach innen gebogen. Metatrochanter mit kräftigem Dorn. Mittelschienen mit starkem Apikalzahn, Hinterschienen mit starkem Präapikalzahn, diese etwa um die Breite der Schienenbasis von der Schienenspitze entfernt. Metasternum breit eingedrückt, median fein und sehr dicht punktiert und wollig beborstet, seitlich grob und dicht auf glänzendem Grund punktiert. Sternite 3-7 am Hinterrand breit und flach, deutlich ausgerandet, median breit abgeflacht (3 und 4) bzw. flach eingedrückt (5, 6) und daselbst etwas weniger dicht als an den Seiten punktiert, 7. Sternit median abgeflacht und daselbst fein und sehr dicht punktiert und beborstet, Hinterrand sehr flach ausgerandet. 8. Sternit mit spitzwinkligem, seitlich schwächer sklerotisiert gesäumtem Ausschnitt nicht ganz im hinteren Drittel (24: 82). 9. Sternit apikolateral gesägt. Aedoeagus (
Abb. 361
), Apikalpartie des Medianlobus spitzwinklig in eine ziemlich breit abgerundete, kaum dorsad gebogene Spitze verengt, dorsal mit einer mittleren Längsleiste (
Abb. 375
); im Innern vorn ein Feld von Ananasschuppen, hinten 16+ starke, unregelmässig geformte Zähne; Parameren fast so lang wie der Medianlobus, im Spitzendrittel mit 24-29 Borsten.
W e i b c h e n: 8. Sternit (
Abb. 344
), zur Hinterrandmitte dreieckig vorgezogen. Valvifer apikal gesägt. Cucumis kräftig entwickelt.
Kopf schmäler als die Elytren, Stirn ziemlich breit, tief konkav eingesenkt, Mittelteil so breit wie jedes der Seitenteile, flachbeulig erhoben, im hinteren Bereich glatt, tief unterhalb des Niveaus der Augeninnenränder liegend; Punktierung ziemlich grob und – abgesehen von den Antennalhöckern und einem kleinen Fleck neben dem hinteren Augeninnenrand – dicht, mittlerer Punktdurchmesser nicht ganz so gross wie der mittlere Querschnitt des 3. Fühlergliedes, Punktzwischenräume überwiegend kleiner als die Punktradien. Fühler wenig lang, zurückgelegt bis ins hintere Pronotumviertel reichend, vorletzte Glieder fast doppelt so lang wie breit. Pronotum kaum länger als breit, in den vorderen zwei Dritteln seitlich stark konvex, hinten kräftig eingeschnürt; eine abgekürzte mittlere Längsfurche und jederseits von ihr schwache Quereindrücke fallen in der rauen, äusserst dichten und unregelmässigen Skulptur kaum auf; der mittlere Punktdurchmesser ist etwa so gross wie der apikale Querschnitt des 2. Fühlergliedes, die gratartigen Punktzwischenräume sind überall viel kleiner als die Punkte. Elytren subquadratisch (
Abb. 149
), Naht- und Schultereindruck deutlich; Makeln sehr gross, auch manchmal noch grösser als in der Abbildung; die Punktierung ist ebenso grob wie am Pronotum, äusserst dicht, die einzelnen Punkte sind aber deutlicher abgegrenzt als dort; auf der grossen Elytrenmakel sind die Punkte kleiner, ihre Abstände oft so gross wie die Punkte. Abdomen ellipsoid, Paratergite 5 schmäler als das 2. Fühlerglied, nur mit wenigen Punkten versehen, basale Querfurchen der ersten Tergite sehr tief, 7. Tergit mit deutlichem apikalem Hautsaum; schon auf dem 4. Tergit sind die Punkte etwas kleiner als der basale Querschnitt des 3. Fühlergliedes, ihre Abstände grösser als die Punkte; auf dem 7. Tergit sind die Punkte noch kleiner, oft kleiner als eine Facette am Innenrand der Augen, ihr Abstände doppelt und mehr so gross wie die Punkte (
Abb. 92
). An den Beinen sind die gelappten Hintertarsen etwa zwei Drittel schienenlang, ihr 1. Glied ist deutlich kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, deutlich länger als das Klauenglied. Nur die Tergite 7 und 8 können eine Netzung aufweisen.
D i f f e r e n z i a l d i a g n o s e:DieseneueArtistdenArten
S. mauta
PUTHZ
und
S. amauta
PUTHZ
sehr nah verwandt. Sie unterscheidet sich von beiden durch ihre dichtere Elytrenskulptur, vor allem aber durch den vorn schmäleren und nicht beilförmig dorsad gekrümmen Aedoeagus.
E t y m o l o g i e: Diese Art ist einem ihrer Sammler, Dr. Felix Sperling (Ottawa) gewidmet.