Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Ranunculaceae Author Hess, Hans Ernst Author Landolt, Elias Author Hirzel, Rosmarie text 1976 Birkhaeuser Verlag https://doi.org/10.5281/zenodo.292251 book 292251 10.5281/zenodo.292251 3-7643-0527-4 Ausdauernde Kraeuter ; Stengel beblaettert . Blaetter im Umriss rund bis nierenfoermig , radiaer mehrfach tief oder bis zum Grunde geteilt; die Abschnitte oft noch mehr geteilt, so dass schmale, stumpfe oder spitze Zipfel entstehen, wenigstens die untern Blaetter gestielt. Bluetenstand eine einfache Traube oder mit seitlichen Aesten . Blueten zygomorph , zwitterig. Perigonblaetter 5, bei unsern Arten gelb, blau, violett oder weiss gefleckt, das oberste einen auffallenden Helm bildend; die uebrigen Perigonblaetter rundlich bis oval. Honigblaetter 2, in den Helm hineinragend, auf langem Stiel, frei; gelegentlich noch weitere schuppenfoermige , unscheinbare Honigblaetter vorhanden. Staubblaetter zahlreich. Fruchtknoten 3-5 (selten 8-12), mehrsamig. Die Gattung Aconitum umfasst etwa 400 Arten; sie ist in Eurasien und Nordamerika verbreitet (ausgenommen arktische und tropische Gebiete); Zentrum der Gattung wahrscheinlich in Ostasien. Vorstudien zu einer Monographie der europaeischen Arten der Gattung Aconitum (keine experimentellen Untersuchungen, Arten sehr eng gefasst und oft in viele Formen aufgeteilt) von Gaeyer (1909 von Gaeyer (1930). Auf diesen Grundlagen hat W. KOCH waehrend Jahrzehnten die Arten der Schweiz in der Natur beobachtet. Unsere Darstellung folgt im wesentlichen den Beschriftungen des Herbarmaterials an der ETH, das W. KOCH persoenlich gesammelt oder durchgesehen hat. Weiter waren fuer uns die Bearbeitungen der Lycoctonum- Gruppe von Warncke (1964), der variegatum- Gruppe von Goetz (1967) und der Napellus- Gruppe von Seitz (1969) wertvoll. Bastardschwaerme und Genintrogressionen ueber weite Gebiete verhindern klare Artabgrenzungen; deshalb ist ueber den systematischen Wert, den Standort und die Verbreitung mancher Arten nur wenig bekannt. Die Arten bilden eine polyploide Reihe: aus Europa sind die Chromosomenzahlen 2n = 16, 24, 32, 40, 48 bekannt (Zusammenstellung von Seitz 1969), aus dem Himalaja und China die Zahlen 2n = 48, 64, 96. Anleitung zum Sammeln von Aconitum-Arten Von hohen Pflanzen muss der unterste Teil mit mehreren Blaettern vorhanden sein; der Bluetenstand muss noetigenfalls in mehrere Teile zerschnitten werden; die Teile einer Pflanze sind zu numerieren.

1 . Blueten gelb.
2. Perigonblaetter nach der Bluete nicht abfallend; Helm nicht hoeher als breit; Blattzipfel sehr schmal (die meisten weniger als 2 mm breit); Wurzel knollig oder ruebenfoermig verdickt	A. Anthora (Nr. 1)
2*. Perigonblaetter nach der Bluete abfallend. Helm hoeher als breit; Blattzipfel meist ueber 3 mm breit; Wurzel nicht auffallend verdickt	Artengruppe des A. Vulparia (Nr. 2)
1*. Blueten blau, violett oder weiss gefleckt.
3. Bluetenstiele entweder mit +/- senkrecht abstehenden Haaren, die z. T. Druesen tragen ( Bluetenstiele oft klebrig!), oder Bluetenstiele kahl	Artengruppe des A. variegatum (Nr. 3)
3*. Bluetenstiele mit gekruemmten Haaren, nie mit Druesen	Artengruppe des A. compactum (Nr. 4)