Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1 Author Hess, Hans Ernst Author Landolt, Elias Author Hirzel, Rosmarie text 1972 Birkhaeuser Verlag https://doi.org/10.5281/zenodo.291815 book 291815 10.5281/zenodo.291815 3-7643-0843-5 20-60 cm hoch; lange unterirdische Auslaeufer treibend, kahl. Stengel steif aufrecht, alle Knoten einander am Grunde genaehert und Stengel ohne Knoten (bei unsern Graesern sonst nur bei der Gattung Molinia so!). Oberstes Blatt mit langer Scheide und kurzer, nur bis etwa 2 cm langer, aufwaerts abstehender, kurz zugespitzter Spreite. Blatthaeutchen 2-4 mm lang, spitz. Rispe bis 15 cm lang. Rispenaeste duenn , wellig, die untersten bis 5 cm lang, kahl oder mit nicht ueber 0,1 mm langen Haaren , wenige Aehrchen tragend. Huellspelzen 4-6 mm lang. Deckspelzen der ♂ Blueten 3,5-5 mm lang, braun , am Rande lang behaart , ausserseits rauh bewimpert, ohne Granne; Deckspelze der zwittrigen Bluete am Rande kahl , im obersten Drittel ausserseits borstig behaart, ohne Granne. - Bluete : Spaeter Fruehling und frueher Sommer. Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus Island, Schweden und Deutschland ( Loeve und Loeve 1948 Loeve und Loeve 1956b, Weimarck 1963), aus England (Tutin in Loeve und Loeve 1961), aus den USA (Ohio) (Norstog 1960). 2n = 42: Material aus Finnland (Sorsa 1962Sorsa 1963), aus Skandinavien ( Loeve und Loeve 1948, Weimarck 1963), aus Japan die var. pubescens Kryl. (Tateoka 1954), aus Sachalin (Sokolovskaya aus Weimarck 1963). 2n = 56: Material von 5 Fundstellen in Kanada (Bowden 1960a), aus New Jersey (Myers 1947), aus Ohio und Michigan (USA) (Norstog 1960), von 12 Fundstellen in Schweden und Nordfinnland (Weimarck 1963). An amerikanischem Material wurde Polyembryonie (1-3 Embryonen je Same) festgestellt, eine sehr seltene Erscheinung im Pflanzenreich (Norstog 1957). An Material aus Ohio und Michigan (USA) mit 2n = 56, wurde Apomixis festgestellt; der Pollen ist steril, die Samenbildung ist gering und die Fortpflanzung vor allem vegetativ (Norstog 1963). H. odorata mit 2n = 42,56 besitzt in Schweden apomiktische Fortpflanzung (Weimarck 1967). Material aus Connecticut (USA) mit 2n = 28 ist normal sexuell (Reeder und Norstog 1961). Standort. Montan, gelegentlich kollin (herabgeschwemmt). Torfsuempfe , Fluss- und Seeufer. Verbreitung. Eurosibirisch-nordamerikanische Pflanze: Island, Grossbritannien , Skandinavien, Finnland, Norddeutschland (den Fluessen entlang suedwaerts ), Sueddeutschland , Boehmen , Maehren , Russland ; Ostpyrenaeen , Alpen, Gebirge der Balkanhalbinsel, Kaukasus, Sibirien, zentralasiatische Gebirge, Himalaja, ostwaerts bis Japan und Kamtschatka; in Nordamerika von ca. 70° NB suedwaerts bis ca. 40° NB; Suedgroenland . Verbreitungskarten von Hulten (1962) und Meusel (1964). - Im Gebiet sehr selten: Waadt (Les Mosses), Wallis (Lac de Taney), Schwyz (Studen bei Einsiedeln), frueher bei Altstetten und Dietikon ( Zuerich ) an der Limmat herabgeschwemmt; Bergamasker Alpen (nach Hermann 1956).