Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Labiatae
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1976
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.292249
book
292249
10.5281/zenodo.292249
3-7643-0556-8
Salvia
officinalis
L.
(
S. minor
Gmelin
)
Garten-Salbei, Echte Salbei
Ausdauernd, mit verholzten untern Stengelteilen
(im Gebiet nur bei dieser Art so!); stark aromatisch riechend; 45-70 cm hoch. Stengel aufsteigend oder aufrecht, meist vom Grund an verzweigt, besonders im obern Teil dicht und kraus behaart.
Blaetter
am Stengel und oft auch in sterilen,
grundstaendigen
Buescheln
, gestielt (Stiel bis fast so lang wie die Spreite), die obersten auch sitzend, oval (
groesste
Breite meist in der Mitte), 2-7 cm lang und 0,5-2 cm breit, am Grunde
verschmaelert
, hie und da mit 2 Zipfeln, fein und stumpf
gezaehnt
oder fast ganzrandig, runzelig, unterseits dicht und kraus behaart.
Blueten
kurz gestielt (Stiel 2-5 mm lang), am Ende des Stengels in mehreren (meist 6-8) locker
uebereinanderstehenden
, quirlartigen, 4-8
bluetigen
Teilbluetenstaenden
.
Tragblaetter
die Kelchspitzen kaum erreichend,
oval bis lanzettlich
, kurz behaart, nach der
Bluete
abfallend, oft violett. Kelch 9-12 mm lang; Oberlippe mit 3 lang zugespitzten
Zaehnen
. Krone 1,7-2,5 cm lang, violett (selten rosa oder
weiss
), mit
fast gerader
, vorn ausgerandeter Oberlippe.
Staubblaetter
2 (
die beiden hintern
Staubblaetter
verkuemmert
, aber als Staminodien vorhanden
)
; auch die untere
Staubbeutelhaelfte
fertil; Staubfaden
laenger
als das
Verbindungsstueck
zwischen den beiden
Staubbeutelhaelften
. Oberer Griffelast
kuerzer
als der untere. Teilfrucht 2-3 mm lang. -
Bluete
:
Spaeter
Fruehling
und Sommer.
Zytologische Angaben. 2n
=
14:
Material aus botanischen
Gaerten
(Yakovleva 1933, Hruby 1934, Linnert 1955).
Standort.
Kollin. Trockene, kalkreiche
Boeden
in warmen Lagen. Trockenwiesen, Felsensteppen.
Verbreitung.
Suedeuropaeische
Pflanze:
In Mitteleuropa wahrscheinlich nur aus Kultur verwildert und an
waermeren
Orten
eingebuergert
. - Im Gebiet: Wallis, Aostatal,
Alpensuedfuss
, Oberrheinische Tiefebene (Istein, Colmar); ziemlich selten.
Bemerkungen.
Die im
noerdlichen
Teil des Gebiets in
Gaerten
kultivierte und nur selten verwilderte Salbei
gehoert
meist zu einer nahe verwandten ostmediterranen Art (
S. tomentosa
Miller
) mit
groesseren
,
5
-
10 cm langen und 2
-
5 cm breiten, oberseits ziemlich dicht behaarten, am Grunde
herzfoermigen
Blaettern
.