Übersicht über die neotropischen Arten der Gattung Stenus LATREILLE mit seitlich ungerandetem Abdomen und gelappten Tarsen (Coleoptera, Staphylinidae) 351. Beitrag zur Kenntnis der Steninen
Author
Puthz, Volker
text
Linzer biologische Beiträge
2017
2017-07-28
49
1
749
883
journal article
10.5281/zenodo.5409804
0253-116X
5409804
Stenus acupictus
nov.sp.
(
Abb. 14
,
42
,
54
,
76
,
181
,
507
)
Material:
Holotypus
(
♂
):
BOLIVIEN
:
La Paz
,
Nor Yungas
,
3 mi
SW
Yolosa
,
1700m
,
9.IV.1978
,
Marshall
: im
FMCh
.
Beschreibung: Makropter, schwarz mit ganz schwachem bläulichem Anflug, schwach glänzend; Punktierung der gesamten Oberseite grob und sehr dicht. Beborstung: deutlicher Scheitelbart, Elytrenbasis dichter punktiert und beborstet als die übrige Elytrenfläche, basale Quereinschnürungen der Segmente dorsal dicht, einwärts gerichtet beborstet. Fühlerbasis gelb, Keule hellbraun. Kiefertaster und Beine gelb, Tarsengliedspitzen angedunkelt. Clypeus dunkelbraun, scheitelbärtig, Oberlippe braun/hellbraun. Abdomen seitlich ungerandet, Tarsen gelappt.
Länge: 3,8-4,6mm (Vorderkörperlänge: 2,2-2,3mm).
PM des HT: HW: 35; DE: 21; PW: 25,5; PL: 32; EW: 35; EL: 39; SL: 32.
Männchen: 8. Sternit mit tiefem, im Grunde gerundetem Ausschnitt gut im hinteren Drittel des Sternits (10: 27). 9. Sternit apikolateral rundlich vorgezogen (
Abb. 181
). 10. Tergit am glatten Hinterrand abgerundet. Aedoeagus (
Abb. 507
), Apikalpartie des Medianlobus breit lanzettlich; im Innern ein apikales, dreieckiges Sklerit, eine lange Tube und zwei seitliche Versteifungselemente; Parameren länger als der Medianlobus, an ihren Spitzen lappig erweitert und daselbst mit etwa 15-17 Borsten.
Weibchen: Unbekannt.
Kopf so breit wie die Elytren, Stirn sehr breit, insgesamt konkav eingesenkt, Längsfurchen fehlend, Stirnmitte etwa punktbreit ganz leicht erhoben; Punktierung grob und sehr dicht, mittlerer Punktdurchmesser etwa so gross wie der mittlere Querschnitt des 3. Fühlergliedes, Punktzwischenräume überall deutlich kleiner als die Punktradien (
Abb. 14
). Fühler schlank, zurückgelegt den Hinterrand des Pronotums überragend, vorletzte Glieder fast doppelt so lang wie breit. Pronotum viel länger als breit, etwa in der Mitte am breitesten, von dort seitlich nach vorn ganz flach konvex, nach hinten konkav verengt; die auffällig gleichmässige Punktierung ist wenig gröber als diejenige auf der Stirn, sehr dicht, Punktzwischenräume sehr deutlich kleiner als die Punktradien (
Abb. 42
). Elytren subquadratisch, etwas länger als breit, Schultern eckig, Seiten ganz flach konvex, Hinterrand tief ausgerandet; Naht- und Schultereindruck deutlich; Punktierung so grob wie am Pronotum, aber nicht ganz so gedrängt (ausser im vorderen Nahteindruck) (
Abb. 54
). Abdomen zylindrisch, basale Quereinschnürungen der vorderen Tergite sehr tief, 7. Tergit mit deutlichem apikalem Hautsaum; die Punktierung ist vorn etwa so grob und so dicht wie auf der Stirn, nach hinten wird sie etwas feiner, bleibt aber sehr dicht; auf dem 7. Tergit sind die Punkte noch so gross wie der basale Querschnitt des 3. Fühlergliedes, ihre Abstände sind deutlich kleiner als die Punkte (
Abb. 76
). An den Beinen sind die Hintertarsen etwa drei Fünftel schienenlang, ihr 1. Glied ist fast so lang wie die drei folgenden Glieder zusammengenommen, deutlich länger als das Klauenglied; schon das 3. Glied ist leicht gelappt. Die gesamte Oberseite ist netzungsfrei.
Differenzial diagnose: Diese neue Art gehört in die
S. cupreus
-Gruppe. Hier sieht sie äusserlich dem
S. traversifrons
PUTHZ
besonders ähnlich, unterscheidet sich von ihm, abgesehen vom Aedoeagus, aber äusserlich durch insgesamt dichtere Punktierung. Vom ebenfalls sehr ähnlichen
S. sagittarius
PUTHZ
trennt man sie durch weniger grobe und viel dichtere Abdominalpunktierung sowie durch die Sexualcharaktere des Männchens.
Etymologie: Wegen ihrer dichten und gleichmässigen Punktierung nenne ich diese neue Art "
acupictus
" (Lat.= gestickt).