Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1972
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.291815
book
291815
10.5281/zenodo.291815
3-7643-0843-5
Sisyrinchium
angustifolium
Miller
Schmalblaettrige
Gras-Schwertlilie
10-30 cm hoch. Wurzeln faserig.
Blaetter
2-3 mm breit, steif aufrecht, etwa
1/2
so lang wie der Stengel.
Stengel breit
gefluegelt
, etwa so breit wie die
Blaetter
.
Bluetenstand
1-4
bluetig
.
Bluetendurchmesser
1,2
-
1,8 cm.
Perigonblaetter
oval,
groesste
Breite (2,5-5 mm)
ueber
der Mitte, mit kleiner, aufgesetzter, grannenartiger Spitze,
ausserseits
mit farblosen
Druesenhaaren
,
blau, innerseits am Grunde gelb.
Die 3
Staubblaetter
in der ganzen
Laenge
verwachsen, die Narben
umschliessend
. -
Bluete
:
Spaeter
Fruehling
.
Zytologische Angaben. 2n
=
96:
Material aus Kanada (Bowden 1945,
Boecher
1966), aus
Groenland
(
Boecher
und Larsen 1950), aus Kanada, Virginia und von verwildertem Material aus
Grossbritannien
und Skandinavien (
Loeve
und
Loeve
1958).
Standort.
Kollin. Wechselfeuchte, lehmige, kalkhaltige
Boeden
.
Verbreitung. Nordamerikanische Pflanze:
Oestlich
des Felsengebirges
hauptsaechlich
zwischen 40 und 55° NB,
Groenland
; in
Europa
werden neuerdings die Fundorte in Irland oft als
urspruenglich
betrachtet,
waehrend
die Pflanze in England, Mittel- und Osteuropa, Norditalien, Himalaja, Japan, Australien und Neuseeland (
ueberall
nur vereinzelteFundstellen)
eingefuehrt
sein soll. Verbreitungskarte von
Hulten
(1958). - Im Gebiet: Jura,
Elsass
, Baden, Schaffhausen, Mittelland und Alpenvorland (zahlreiche Angaben), Wallis (zwischen Kalpetran und St.Niklaus),
Alpensuedfuss
.
Bemerkungen.
Hulten
(1958) bezeichnet unsere Pflanze als
S. montanum
Greene
und schreibt,
S. angustifolium
Miller
sei eine andere Art, die in Amerika eine mehr
suedliche
Verbreitung habe (Florida, Texas).
S. montanum
besitzt 2n = 32, 96 Chromosomen (
Loeve
und
Loeve
1958,
Boecher
1966).
Moeglicherweise
ist unsere Art identisch mit
S. bermudiana
L.
, die 2n = 82-96 Chromosomen besitzt. Nach Ingram (1967) handelt es sich bei den Irischen
Sisyrinchium
-Populationen sicher um einen Biotyp von
S. bermudiana
(morphologische und zytologische Untersuchungen). Da manche Arten sehr vielgestaltig sind, verschieden bewertet werden und keine monographischen Untersuchungen vorhanden sind, behalten wir den Namen
S. angustifolium
bei.