Die nicht-parasitischen Halictidae der Insel Zypern im Vergleich zu Kreta mit einer Monographie der Lasioglossum bimaculatum-Artengruppe und einer Übersicht der Halictus nicosiae-Untergruppe (Insecta Hymenoptera Apoidea Halictidae)
Author
A. W
text
Linzer biologische Beiträge
2014
2014-07-31
46
1
291
413
journal article
10.5281/zenodo.5304787
0253-116X
5304787
Lasioglossum
(
Lasioglossum
)
aphrodite
nov.sp.
Holotypus
:
Zypern
, Troodos-Gebirge, südlich des Ortes Troodos, Kaledonia Wasserfälle,
1450-1550m
, 10.7.198 7, an
Cistus
, leg. Ebmer, vorläufig in coll. Ebmer, wird im Biologiezentrum Linz hinterlegt.
Paratypen
: 1 wie
Holotypus
. Strasse E Troodos - Pano Amiandos,
1600m
, 7.7.198 7, 2; Strasse Troodos - Pano Platres,
1550m
, 15.7.198 7, 1; Strasse Troodos - Pano Platres,
1650m
, 7.7.198 7, 1. Troodos, Mt. Olympos,
1850-1900m
,
N34.55
.(44)
E32.52
.(13),
Pinus
-Zone, 10.6.201 3, 1. N Platres, Kaledonia Fälle,
Quercus
-Zone,
1500-1600m
,
N34.54
.(48
E32.52
.(21), 11.6.201 3, 4. N Platres, Pouziaris-Weg,
1600m
,
N34.54
.(27)
E32.52
.(25),
Pinus
-Zone, an
Cistus
, 15.6.201 3, 2. N Platres,
1500m
,
Pinus brutia/ Quercus alnifolia/ Arbutus andrachne
-Zone, N34.54.12 E32.52.14, 14.6.201 3, 2. Umgebung Moni Troodotissa,
1350m
,
Pinus brutia/ Quercus alnifolia/ Arbutus andrachne
-Zone,
N34.53
.(38)
E32.50
.(25), 16.6.201 3, 1, alle Ebmer. Troodos, Zedernwald,
1000m
, 12.5.199 5, 1; Troodos,
5km
N Panagia,
1000m
, 2.5.199 5, 1, beide Schedl, coll. Ebmer. Umgebung Paphos, 29.4.-
13.5.1994
, 1, Wimmer, Biologiezentrum Linz. "Limassol 23.3.31", 1, (Handschrift von Mavromoustakis), mit der Etikette "
Halictus
pseudocaspicus Blüthg. " (Handschrift Blüthgens), ex coll. Priesner, durch Kauf in coll. Ebmer. Salt Lake Border near
Akrotiri
6.4.198 4, Weiffenbach, coll. Ebmer. 1. Nahe Limassol 31.3.198 4, 1, Weiffenbach, coll. Ebmer. Larnaca, 17.8.197 1, 1, Guichard, coll. Ebmer. Governors Beach, 16.3.197 9, 1, L.-Å. Janzen, coll. Ebmer. Bei Yermasoyia, 23.3.63, 1, Mavromoustakis, Universität Kansas. Lemesos, Amathus, Ancient Site, 15.4.200 2, 1, Scheuchl. Limassol, Marl Governor’s Beach,
N34,71804
E33,27523
,
10m
, 31.3.200 9, 1, Larnaca District, Xylofagou- Potamos, Cape Pyla,
N34,96424
E33,90073
,
2m
, 27.3.201 1, 1, beide an
Chrysanthemum coronarium
, Schwenninger.
Larnaca Distr., 1,8kmSE Ormidea Pinefor.,
39m
, an
Leontodon tuberosus
,
N34,983440
E33,797661
, 22.3.201 3, 2, Schwenninger, 1 coll. Schwenninger, 1 coll. Ebmer.
Abb. 46-60
.
Diagnostische Beschreibung
: die Merkmale in der Reihenfolge der taxonomischen Bedeutung:
Endränder von Sternit 4 und 5 nur ganz schwach ausgerandet, am Ende mitten mit kurzer, weisser und dichter Haarbinde (
Abb. 56
). Gonocoxiten glatt und stark glänzend. Gonostyli im Verhältnis dazu gross (
Abb. 58-60
), ventrale Gonostylusmembran fehlend (erstmals abgebildet von
BLÜTHGEN 1931: 345
, Figur 6b und 6c, als zu
L. cristula
gestellt). Sagittae in Lateralansicht gleichmässig gekrümmt (
Abb. 57
).
Mesonotum (
Abb. 53
) analog zum vorne mitten deutlich vorgezogen, Mittelfurche nur flach ausgebildet, hier dichter punktiert 20-25 ȝm / 0,1-05, dazwischen glatt. Propodeum
Abb. 54, 55
. Bei beiden Arten, also
L. aphrodite
und
L. pseudocaspicum
die Endteile nicht von der Scheibe abgesetzt, aber bei
L. aphrodite
insgesamt deutlicher eingestochen punktiert, so auf der Scheibe von Tergit 1 12-15 ȝm / 0,1-2,0, dazwischen glatt. Gesicht
Abb. 52
. Bei
L. aphrodite
und
L. pseudocaspicum
sind die Fühler schwarzbraun bis schwarz, mässig lang, Geisselglied 3 l: b = 0,29: 0,21, q = 1,38.
Von diesem sah und beschrieb
BLÜTHGEN (1931: 343-345)
ein Exemplar mit dem Fundortzettel "
Albania
or Jonian Isl., Sir S. Saunders" aus dem Britischen Museum, und stellte es als bisher unbekanntes zu
L. cristula
. Bei den ganz wenigen Exemplaren, die Blüthgen damals aus dieser diffizilen Artengruppe vorlagen, vor allem keine zusammen gesammelte und, und auch selbst konnte er nie in Südeuropa sammeln, ist ihm nicht zu verdenken, die richtige Kombination von und nicht erkannt zu haben.
Ich habe später wenige
L. cristula
und gemeinsam gesammelt oder von Kollegen bekommen, wobei die ungemein häufig sind, die häufigste Art der Gruppe im ägäischen Raum, doch die sind bei den Arten dieser Gruppe ausgenommen
L. aphrodite
ungemein selten, was die Kombination der Geschlechter und damit die wirkliche Kenntnis von
L. aphrodite
so lange erschwert hat. Dass dieses obige nicht zu
L. cristula
gehören kann, habe ich durch eigene Aufsammlung schon sehr bald erkannt und stellte es (
EBMER 1974: 127
, und Figur 134, Genital lateral) zu
L. bischoffi
, zu der damals noch kein bekannt war. Auch die Fundortangabe passte, dieses zu
L. bischoffi
zu stellen. Aus der heutigen Kenntnis an Serien aller Arten der Gruppe aus den verschiedensten Gebieten Südeuropas und Westasiens ist mir klar, dass dieses Exemplar eine falsche Fundortangabe trägt und richtig von
Zypern
stammt. Weil die Jonischen Inseln ab 1815 Britisches Protektorat waren, die sich erst 1864
Griechenland
anschliessen durften, könnte bei diesem Exemplar eine Verwechslung mit dem viel länger in britischen Besitz befindlichen
Zypern
passiert sein. Natürlich wird dieses Exemplar wegen der Fundortangabe auf dem Etikett nicht unter die
Paratypen
von
L. aphrodite
aufgenommen.
BLÜTHGEN (1931: 345-346)
beschrieb gleich anschliessend nach seinem "
H. cristula
neu von
Albania
or Jonian Isl." unter dem Namen "
H. pseudocaspicus
neu" nach zwei Exemplaren "bei Kykkou an den westlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges" nochmals
L. aphrodite
! Ganz charakteristisch ist die Beschreibung "Sternit 5 am Ende in sehr flachem Bogen ausgerandet, 4 und 5 am Ende mit dichtgeschlossener, anliegender, über den Endrand (auf 5 weit, auf 4 schmaler) hinausragender, weisslicher Haarbinde" nur für
L. aphrodite
passend, nicht für das echte
L. pseudocaspicum
. Kurioserweise hat er bei diesen beiden Exemplaren aus
Zypern
die Genitalien nicht präpariert - da wäre ihm der Irrtum wohl aufgefallen.