Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae)
Author
Haeselbarth, E.
text
Linzer biologische Beiträge
2008
2008-12-19
40
2
1013
1152
journal article
10.5281/zenodo.5429994
0253-116X
5429994
Perilitus melanopus
(
RUTHE
1856)
(
Abb. 196-203
)
Microctonus melanopus
RUTHE 1856
, Stettiner ent. Ztg.
17
: 293,
:Vorderflügel
1,6-2,4 mm
lang, der Körper und die Antennen (
Abb. 196
) ein wenig kürzer, die letzteren mit 18 (3), 19 (3), 20 (18), 21 (12), 22 (3), 23 (2) oder 24 (1) Gliedern, ihre Geissel zur Basis etwas, zur Spitze kaum verschmälert, distal der Mitte am dicksten, die beiden basalen Geisselglieder von gleicher Länge, das zweite ca. 2,5 mal so lang wie breit, das dritte kaum kürzer, die subapikalen Glieder 1,5-1,7 mal so lang wie breit. – Kopf (
Abb. 197, 198
) von oben gesehen fast rechteckig, die Schläfen hinter den Augen bald, doch nicht sogleich verschmälert. Scheitel und Stirn ziemlich glatt. Stemmaticum klein, OOL viel grösser als POL, die Ocellen in flachem Dreieck stehend. Augen mässig gross, ihr kleiner Durchmesser etwa so gross wie die Schläfenbreite. Gesicht (
Abb. 199
) sehr fein runzlig punktiert, mit feinem Glanz. Clypeus glatt und glänzend, oben oft ähnlich wie das Gesicht, doch schwächer skulpturiert, mässig breit, am flach gebogenen Vorderrand schmal aufgebogen. Clypealgrübchen etwa 2½ mal so weit voneinander entfernt wie von den Augen; Wangenfurche etwas kürzer als die Breite der Mandibelbasis. Occipitalcarina in der Mitte meist nur schmal unterbrochen, manchmal dort mit undeutlichen Runzeln. Pronotum (
Abb. 203
*) mit krenulierter Querfurche, deren Krenulierung seitlich weniger stark ausgeprägt
ist, die Seiten des Sklerits dorsal der Furche gerunzelt, am Oberrand glatt. Mittellobus des
Mesoscutum und die wenig tiefen, krenulierten Notauli punktiert und behaart, die Seitenloben
weitgehend glatt, die gemeinsame Runzelfläche der beiden Notauli hinten rundlich zugespitzt.
Praescutellarfurche tief, mit kräftigem Mittelkielchen. Scutellum glatt, mit querem, meist kleinem,
zuweilen undeutlichem Endgrübchen. Sternauli (
Abb. 203
*) als ziemlich flache Einsenkung
körniger Runzelung ausgebildet, die, vorn breit, nach hinten spitz ausläuft und den Hinterrand der
Mesopleuren meist nicht erreicht. Die letzteren sind oberhalb der Sternauli grösstenteils glatt.
Sternalfurche mässig tief, krenuliert, nach hinten zu vertieft. Metapleuren und Propodeum
feingrubig gerunzelt, das letztere hinten mässig tief ausgehöhlt, manchmal mit Spuren feiner
Leistchen zwischen der Runzelung, im Profil gesehen abgerundet (
Abb. 203
*). – Im Vorderflügel
(
Abb. 200
*) ist das Stigma sehr breit, der Radius entspringt nahe der Mitte
ris
überaus nahe.
des Stigmas, die Radialzelle ist kurz, aber zugespitzt, der Metakarp von 0,5-0,7 der Stigmalänge. – Beine schlank, doch kräftig. Hinterhüften fast glatt, nur aussen undeutlich chagriniert. Hinterfemora 4-5 mal so lang wie breit, die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich wie 1: 1,3-1,4: 1,2-1,3.
Erstes Hinterleibstergit (
Abb. 201
) schlank, reichlich doppelt so lang wie maximal breit und 5-7 mal so lang wie minimal breit, am Petiolus durch feine Dorsalleisten oben verengt, seine Stigmen deutlich hinter der Mitte gelegen, der Postpetiolus auf der Oberfläche ziemlich stark längsgestrichelt, die Strichelung oft hinten wieder konvergierend; Dorsopen sind manchmal ganz schwach angedeutet. Legebohrer (
Abb. 202
) kurz und kräftig, gleichmässig zugespitzt, nur wenig ventrad gebogen, mit schwacher subapikaler Einkerbung, seine Scheiden knapp so lang wie die Hinterfemora.
Färbung sehr variabel, von fast ganz hell, wo nur der Rücken des Mesosoma und die Fühlergeissel dunkel sind, bis zu fast ganz dunkel, wo nur Kopf und Beine hell sind.
unbekannt.
Holotypus
: (vermutlich aus der Umgebung von Berlin): Einige der Etiketten: "18/7 54" - ". 22" - "
M. melanopus
m." - "B.M.TYPE HYM. 3c. 720". (London). - Weiteres untersuchtes Material: 56 aus
Irland
,
Schottland
,
England
, den Niederlanden,
Deutschland
,
Dänemark
,
Österreich
,
Italien
,
Spanien
,
Ungarn
,
Bulgarien
und Moldavien (Budapest, Edinburgh, Leiden, London, München, St. Petersburg, Washington und Wien).
Ein Wirt von
P. melanopus
ist bisher nicht sicher bekannt.
SPEYER 1925
gibt als Wirt den Rüsselkäfer
Ceutorrhynchus quadridens
PANZER
an und beschreibt die Lebensweise und die Larve seines Parasiten. Es ist aber sehr unsicher, ob er wirklich
P. melanopus
vor sich hatte. Möglicherweise lag ihm
Perilitus consuetor
vor, der aus anderen
Ceutorrhynchus-
Arten gezogen worden ist.