Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1972
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.291815
book
291815
10.5281/zenodo.291815
3-7643-0843-5
Epipactis
latifolia
All.
(
Epipactis
Helleborine
[
L.
] Crantz,
Helleborine latifolia
auct.)
Breitblaettrige
Sumpfwurz
20-80 cm hoch. Stengel im obern Teil kahl oder zerstreut flaumig behaart.
Blaetter
1-3mal so lang wie breit,
meist 2-3mal so lang wie die Internodien.
Bluetenstand
und
Blueten
wie bei
E. purpurata
(Nr. 4),
Perigonblaetter
jedoch
glockenfoermig
zusammenneigend und
die
aeuβern
Perigonblaetter
auβerseits
kahl. Fruchtknoten kahl oder zerstreut flaumig behaart. -
Bluete
: Sommer.
Zytologische Angaben. 2n
=
38:
Ohne Herkunftsangabe des Materials (Barber 1942), aus Polen (Skalinska et al. 1957), aus Holland (Kliphuis 1963; Gadella und Kliphuis 1963).
2n = 40:
Material aus
Daenemark
; neben normal befruchteten Eizellen entwickeln sich auch unbefruchtete, haploide Eizellen (etwa 10% der
Embryosaecke
) mit 20 Chromosomen weiter (in der Natur auf haploide Pflanzen achten!); zudem oft polyploide Embryonen beobachtet, die entstehen, weil 2-3 ♂ Kerne in die Eizelle eindringen oder Befruchtung durch nicht reduzierten ♂ Kern; in Meiosen oft
Unregelmaessigkeiten
(non-disjunction), aus denen aneuploide Chromosomenzahlen in den Geschlechtszellen folgen; Pollen
unregelmaessig
(Hagerup 1945Hagerup 1947); Material aus den Karpaten und der Tatra (Skalinska et al. 1961).
2n = 38, 39 und 40:
Material aus der Schweiz (Schaffhausen) (Meili-Frei 1965).
Standort.
Kollin, montan und subalpin. Kalkhaltige, lockere, humose
Boeden
.
Laubmischwaelder
,
Nadelwaelder
.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze:
Wie
E. palustris
(Nr. 1). Im Gebiet verbreitet, ziemlich
haeufig
.
Bemerkungen. 5 selbstbefruchtende Sippen
aus der Verwandtschaft von
E. latifolia
wurden von Young und Renz (1958) miteinander verglichen und die Verbreitungen angegeben. Weitere Angaben
ueber
diese Sippen von Young (1962). Die Sippen werden von diesen Autoren als eigene Arten
aufgefasst
.
Allen Sippen gemeinsam ist die
Rueckbildung
des
Schnaebelchens
(
Rostellum
),
wodurch die
Selbstbestaeubung
moeglich
wird.
Im Gebiet kommen 3 Sippen vor.
Die Fortpflanzung von
E. latifolia
sollte experimentell eingehend untersucht werden:
Vergleich fremdbefruchtender, selbstbefruchtender und apomiktischer Sippen.