Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Scrophulariaceae
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1976
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.292249
book
292249
10.5281/zenodo.292249
3-7643-0556-8
Veronica
longifolia
L.
(
Pseudolysimachion longifolium
[
L.
] Opiz)
Langblaettriger
Ehrenpreis
40-100 cm hoch.
Blaetter
deutlich gestielt
, bis 12 cm lang und 2 cm breit,
4
-
8mal so lang wie breit, am Grunde abgerundet, scharf und spitz
gezaehnt
(
Zaehne
nach vorn gerichtet),
oft zu 3
-
4
quirlstaendig
(bei den andern Arten der Gattung meist
gegenstaendig
). Kelch ohne
Druesenhaare
, so lang oder wenig
laenger
als der 1-2 mm lange
Bluetenstiel
. Kronzipfel
hoechstens
einmal um die
Laengsachse
gedreht.
Frucht kahl.
-
Bluete
: Sommer.
Zytologische Angaben. 2n
=
34:
Material (als
V. maritima
L.
) aus Budapest und Schweden (Graze 1933 1935) und (als
V. ticinensis
Poll.
) aus Pavia (Graze 1933), aus Norwegen (Laane 1965), von 10 Stellen aus Finnland (Raitanen 1967), aus dem Wiener Becken (Fischer 1969).
2n
=
68:
Material aus verschiedenen botanischen
Gaerten
(Huber 1927, Graze 1933 1935, Simonet 1934b), von 1 Stelle in Finnland (Raitanen 1967), aus
Niederoesterreich
(Fischer 1969). Vereinzelt wurden auch 2n = 64 (Huber 1927, Simonet 1934b), 2n = 68-70 (Sokolovskaya und Strelkova 1960) und 2n = 72 (Graze 1935)
gezaehlt
.
Standort.
Kollin und montan. Zeitweise nasse,
naehrstoffreiche
, humose, tonige
Boeden
. Sumpfwiesen,
Auenwaelder
.
Veronico longifoliae-Euphorbietum
palustris Korneck 1961
.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze:
Oestliches
Europa (nord- und
westwaerts
bis Mittelskandinavien, Belgien, Oberrheinische Tiefebene, Norditalien;
suedwaerts
bis Bulgarien);
gemaessigtes
Asien. Verbreitungskarte von Lehmann (1940). - Im Gebiet: Oberrheinische Tiefebene (
ausserhalb
des Gebiets), Vintschgau (Partschins), sonst selten aus
Gaerten
verwildert (z. B. bei Genf, Uznach und Konstanz).
Bemerkungen.
Wahrscheinlich ist
V. longifolia
s. str.
tetraploid (meist
gegenstaendige
, am Grunde gestutzte und
herzfoermige
Blaetter
),
waehrend
die nahe verwandte
V. maritima
L.
(
Blaetter
zu 3-4
quirlstaendig
, mit
keilfoermig
verschmaelertem
Grund) diploid ist. Die Verbreitung der beiden Sippen ist
ungenuegend
bekannt.