Holarktische Bienenarten - autochthon, eingeführt, eingeschleppt
Author
Ebmer, A. W.
text
Linzer biologische Beiträge
2011
2011-07-25
43
1
5
83
journal article
8372
10.5281/zenodo.4524335
3521b9ea-1966-43de-9660-e56c258390f3
0253-116X
4524335
Anthophora
(
Clisodon
)
terminalis
CRESSON 1869
Abb. der sehr nahestehenden
Anthophora furcata
♀
bei
WESTRICH 1989: 569
, MÜLLER, KREBS & AMIET 1997: 136.
Anthophora terminalis
ist in der Nearktis transkontinental verbreitet, von
Alberta
bis
Quebec
, südlich bis
New Mexico
und
Arizona
, im Osten bis
North Carolina
(
HURD 1979: 2165
). Auf die Nähe zur europäischen
Anthophora furcata
(PANZER 1798)
wies schon
SLADEN (1919: 125)
hin, sowie auf dieselbe Nistweise im Holz morscher Baumstümpfe.
MITCHELL (1962: 328)
stellt ohne besonderen Kommentar
A. terminalis
als Unterart zu
A. furcata
.
Einen neuen Ansatz bringen DAVYDOVA & PESENKO (2002: 675): Sie halten an zwei getrennten Arten fest, die gut unterscheidbar seien durch die Behaarung der Tergite in beiden Geschlechtern, durch die Struktur von Sternit 5 (ein neues taxonomisches Merkmal – nennen aber nicht die Form dieses differenzierenden Merkmals!) und das männliche Genitale (geben auch hier keine Unterschiede an!). Beide Arten seien in Asien in weiter Zone sympatrisch, vom Ural bis ins südwestliche Yakutien und die Provinz von
Irkutsk
.
Folgt man dieser taxonomischen Auffassung, wäre
A. terminalis
eine nearktische Art, die weit in die Ostpaläarktis hereinreicht – ob die über die Beringia von
Alaska
her eingewandert ist, ist wegen der Vegetation der Mammut-Steppe und des Fehlens von Wald sehr fraglich. Denn der wichtigste begrenzende Faktor für das Vorkommen von
A. furcata
in Europa
ist das Vorhandensein von Totholzstrukturen als Nistgelegenheit und erst sekundär das Fehlen geeigneter Labiatae (
Stachys
) als Futterpflanzen (
WESTRICH 1989: 568
).
Die Verbreitung von
Anthophora furcata
in Europa
ist nur ungenügend dokumentiert, und wird auch in neuen Werken nur pauschal als "ganz Europa" genannt. Nach Norden in
Finnland
bis Ostrobottnia borealis
N65
°
(
ELFVING 1968: 34
). Südlich der Alpen eher in den Gebirgen:
Italien
bis in die
Abruzzen
und
Basilicata
(leg. Pagliano).
Spanien
: Pyrenäen, Val d’Aneu.
Griechenland
: Olymp und Pangäon (leg. Ebmer).