Beitrag zur Kenntnis westpaläarktischer Bienen der Gattung Andrena (Hymenoptera: Apidae: Andreninae)
Author
Scheuchl, E.
text
Linzer biologische Beiträge
2010
2010-12-19
42
2
1445
1455
journal article
10.5281/zenodo.5323962
0253-116X
5323962
Andrena
(
Ulandrena
)
armeniaca
POPOV
1940
B e s c h r e i b u n g (neu für die Wissenschaft):
Körperlänge:
17-19 mm
.
Färbung: Körper schwarz, Clypeus mit Ausnahme zweier schwarzer Basalmakeln und Nebengesicht weissgelb, unterer Aussenrand der Augen mit weissgelblichem Fleck. Fühler einschliesslich Schaft rot gefärbt, Oberseite mehr oder weniger verdunkelt. Sämtliche Beine mit Ausnahme der Trochanter rotgelb gefärbt, Coxen und Schenkelbasis mehr oder weniger verdunkelt. Tergite 2 und 3 mehr oder weniger ausgedehnt rot gefärbt.
Behaarung: Kopf weiss, Scheitel weisslich graubraun behaart. Mesonotum relativ kurz und abstehend, Scutellumrand und Postscutellum länger weisslich graubraun behaart. Tergite überall dicht und kurz weisslichbraun behaart, Tergite 1-5 mit vollständiger dichter Binde.
Struktur: K o p f: Clypeus glatt, äusserst dicht, längs der Mitte sehr dicht punktiert. Seitenocellen mindestens 3 Ocellendurchmesser vom Scheitelrand entfernt. – T h o r a x: Mesonotum glatt und glänzend, sehr dicht punktiert. Mittelfeld grob gerunzelt. Nervulus interstitiell bis schwach postfurcal. – A b d o m e n: Tergite glänzend, sehr dicht punktiert. Valven in der Seitenansicht allmählich in die Spitze übergehend.
D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e
A. armeniaca
sieht
A. fedtschenkoi
zum Verwechseln
ähnlich; das Weibchen unterscheidet sich neben der etwas grösseren Körperlänge in erster Linie durch das deutlich gerunzelte Mittelfeld, das bei
A. fedtschenkoi
homogen fein körnig skulptiert ist (vgl.
POPOV 1940
, GUSENLEITNER & SCHWARZ 2001). Weitere Unterscheidungsmerkmale sind der in Frontalansicht etwas breitere Scheitel und der bogig ausgerandete Labrumanhang bei
A. armeniaca
.
Körperlänge und Skulptur des Mittelfelds können auch beim Männchen zur Unterscheidung herangezogen werden, am auffallendsten sind jedoch die Unterschiede im Genitalbau und in der Form von Sternit 8: Bei
A. armeniaca
ist der Apex von Sternit 8 halbkreisförmig abgerundet, bei
A. fedtschenkoi
hingegen ist er deutlich eingekerbt ("fischschwanzförmig". Die Penisvalven sind bei
A. armeniaca
ähnlich wie bei
A. elegans
stark blasig vergrössert (gehen jedoch in Seitenansicht allmählich in die Spitze über, während sie bei
A. elegans
vor der Spitze erweitert sind), bei
A. fedtschenkoi
sind sie schmal, die Oberseite ist rinnig vertieft, die in dieser Rinne liegende Valvenöffnung ist von einer ebenfalls rinnenförmig geformten Lamelle umschlossen. Bei
A. armeniaca
besitzen die Gonocoxen einen zahnähnlichen Dorsallobus und die Gonostylusschaufeln sind sehr schmal, bei
A. fedtschenkoi
fehlt der Dorsallobus und die Gonostylusschaufeln sind breit (siehe dazu
Abb. 7
a-e, 8a-d, 9a-d). Weitere Trennungsmerkmale sind der Abstand zwischen Seitenocellus und Scheitelrand (
A. armeniaca
: ca. 3 Ocellendurchmesser,
A. fedtschenkoi
: ca. 4 Ocellendurchmesser) und die Schläfenbreite (
A. armeniaca
: deutlich schmäler als die Augenbreite,
A. fedtschenkoi
: so breit wie die Augen).
Durch die vergleichbare Körpergrösse, die Behaarung und die Färbung des Integuments, insbesondere die ausgedehnte Rotfärbung der Fühler und der Beine gleicht
A. armeniaca
auf den ersten Blick am meisten der
A. fedtschenkoi
, der Bau der Genitalien und des Sternits
8 stellt sie jedoch verwandtschaftlich in unmittelbare Nähe der
A. elegans
; bei dieser sind die Penisvalven in Seitenansicht aber vor der Spitze erweitert, während sie bei
A. armeniaca
allmählich in die Spitze übergehen. Darüber hinaus unterscheidet sich
A. elegans
von
A. armeniaca
durch die schwarz gefärbten Schenkel und Tibien, den fehlenden gelben Fleck am unteren Augenrand und die ausgedehnt schwarz gefärbten Fühler (Scapus und Geisseloberseite schwarz).
U n t e r s u c h t e s M a t e r i a l:1, 3 "
Türkei
,
20 km
E Tatvan,
1750 m
,
10. Juli 1984
, leg. A.W. Ebmer".