Revision der neotropischen Trauermücken - Teil I. Die Gattungen Cratyna WINNERTZ, Euricrium ENDERLEIN, Metangela RÜBSAAMEN, Pseudosciara SCHINER und Sciara MEIGEN (Diptera: Sciaridae) Author Mohrig, Werner Author Menzel, Frank text Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 2014 2014-07-31 64 1 135 190 https://www.contributions-to-entomology.org/article/view/1856 journal article 10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190 0005-805X 5461456 Sciara leucacrocera ( ENDERLEIN, 1911 ) comb. nov. ( Fig. 33 a-c) Locus typicus : »Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina ] ( Brasilien ). Lectotypus : , Nr. 12/45, leg. LÜDERWALDT ( MZPW ) [des. AMORIM (1992) : 57] . Paralectotypen : 3 ♀♀ , gleicher Fundort ( MZPW ) [nicht untersucht!] . Erhaltungszustand : Der Lectotypus aus der Sammlung ENDERLEIN lag vor (umpräpariert in Kanadabalsam; 2 Präparate). Der Thorax ist im Bereich des Mesonotums deformiert. Am Kopf sind die beiden Palpen, die Fühlergrundglieder und die ersten 2 bzw. 5 Geisselglieder erhalten. Ein Flügel wurde separat eingebettet, der zweite Flügel ist an der Spitze zerstört. Von den 6 Beinen existieren noch 5 [darunter beide Vorderbeine]. Das Genital ist in einem guten Zustand. Nur der rechte Gonostylus ist stark deformiert. Literatur : Apelmocreagris leucacrocera ENDERLEIN ENDERLEIN (1911) : 148-149; – LENGERSDORF (1941) : 204; – AMORIM (1992) : 57. Redeskription : . Kopf: braun, einschliesslich Palpen und Mundteile. Augenbrücke in der Mitte 3-reihig, seitlich 2-reihig; Fühler lang und dunkelbraun; Grundglieder dunkel; 4. Fühlergeisselglied 4,8 mal so lang wie breit, abstehend und so lang wie die Gliedbreite behaart; Halsteil kurz und flaschenförmig [deutlich breiter als hoch und vom Basalteil nicht scharf abgesetzt]; Palpen lang, 3-gliedrig, Grundglied ohne Sensillengrube, mit 7 bis 8 Borsten. Thorax: Mesonotum braun, zentral dunkler, kurz behaart; Scutellum mit mehreren Rand- borsten; Pleuralsklerite einheitlich braun. Flügel bräunlich hell und relativ schmal; Analfeld gut entwickelt; Flügelmembran ohne Makrotrichien, am Vorderrand zwischen der Costa und R 5 stärker gebräunt; R 1 lang, = 1,2 R, R 1 gegenüber der M-Gabelbasis in c einmündend, C = 2/3 w; R 5 im distalen Drittel auch mit 3 bis 5 ventralen Makrotrichien; y = 2,3 x, beide ohne Makrotrichien; CuA-Stiel äusserst kurz und fast fehlend [erst kurz vor der Flügelbasis zusammenlaufend]; hintere Flügeladern mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz [nur M-Gabel und Äste von CuA]; M-Stiel sehr schwach ausgebildet, ohne Makrotrichien und etwas länger als die lange, weit geöffnete M-Gabel. Halteren kurz gestielt und dunkel. Coxen und Beine braun, wenig heller als der Thorax; Spitze der Vordertibien mit grossem, dichtem und unberandetem Borstenfleck. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite, Sternite und Hypopygium braun; Beborstung auf dem Abdomen lang; Hypopygium kräftig und kompakt; Gonocoxite kurz und breit, ventral mit sehr breit geschlossener Basis [dadurch ventraler Intercoxalspalt auffallend klein und Ränder der ventralen Innenseiten kurz]; ventrale Innenseiten der Gonocoxite spärlich und recht lang beborstet, am Rand zusätzlich kurz und fein behaart; Gonostyli gross und breit, fast so lang wie die Gonocoxite; Innenseite des Gonostylus in der Mitte mit einem Lobus und einem eckigen Vorsprung im basalen Drittel; an der Spitze mit 2 (? 3) schlanken Dornen, darunter bis zum Mittellobus mit vielen dornartigen Borsten; Lobus mit vergleichbaren Dornborsten besetzt; Basalecke nur spärlich und kurz behaart; Genitalplatte klein, sklerotisiert und gerundet; Zähnchenfeld klein und rundlich, mit grob-einspitzigen Zähnchen. Aedeagus sehr kurz, mit hoch-trichterförmiger Basis. Grösse: 3,3 mm . . Siehe ENDERLEIN (1911) : 148. Bemerkungen : Die Art gehört aufgrund der flaschenhalsförmigen Fühlerhalsteile, des Makrotrichienbesatzes auf den hinteren Flügeladern, dem kurzen CuA-Stiel und dem grossen, dicht beborsteten Vordertibienfleck zu Sciara MEIGEN. Sie ist durch die kurzen und breiten Gonocoxite, die rundlich-kompakten Gonostyli ohne Spitzenzahn, den grossen apikalen und den kleineren mesialen Lobus [beide dicht und lang beborstet] sowie die 2 etwas längeren Dorne an der Spitze des apikalen Lobus gut charakterisiert.