Die Oribatiden-Arten (Acari) eines suedwestdeutschen Buchenwaldes I.
Author
Beck, L.
Author
Woas, S.
text
carolinea
1991
49
37
82
http://unknown
journal article
ORI5378
Adelphacarus sellnicki Grandjean, 1952
Bestimmung nach GRANDJEAN (1952:460)
Laenge
370-385
ym
(Podosomalregion nicht kontrahiert), 355
ym
(kontrahiert),
Laenge
:Breite 2,9 bzw. 2,5 (3 Ex.).
Kurzdiagnose (Abb. 1)
Faerbung
milchig-weiss
, Haare
einschliesslich
Sensillus nach kurzem, durchscheinendem Ansatz braunschwarz
gefaerbt
. Sensillus lang, schlank, "florettartig", dadurch auf den ersten Blick von
Aphelacarus acarinus (Berlese, 1910)
zu unterscheiden.
Abbildung
1.
Adelphacarus sellnicki Grandjean, 1952
: a) dorsal; b) vordere
Koerperpartie
kontrahiert. Alle Zeichnungen (mit Ausnahme von Abb. 3 & 6) von F. WEICK nach mikroskopischen Skizzen von L. BECK.
Belegmaterial
:
Stadtwald Ettlingen
, Moderbuchenwald, Bodenstreu [in zwei Netzbeuteln],
III/1984
[u.
III/1984
], 2 Ex.
,
LNK A
0137
;
Baumrinde in
8m
Hoehe
, 1 Ex.,
XI/ 1988
I. WUNDERLE
leg.,
LNK A
0138
.
Diskussion
Die Originalbeschreibung Grandjeans (1952)
stuetzt
sich auf ein einziges Exemplar, das zudem, wie er
spaeter
nochmals betont,
beschaedigt
ist (1954b, S. 198: "...la
region
mediodorsale entierement detruite"). Dennoch ist die Beschreibung so
gruendlich
,
dass
die Art als hinreichend definiert gelten kann. Nicht bekannt ist allerdings die Bandbreite der
Variabilitaet
der Merkmale. Unsere Exemplare unterscheiden sich etwas vom Typusexemplar. Dies betrifft - ohne eingehendere Untersuchung der Beine und der Mundwerkzeuge - vorerst nur die
Laenge
der Notogasterhaare. Wir vermuten jedoch,
dass
dies im
Variabilitaetsbereich
dieser Art liegt. In
Ergaenzung
der Beschreibung von Grandjean (1952) ist zu bemerken,
dass
die podosomale bzw. mediodorsale Region offenbar sehr kontraktil ist; diese Region
umfasst
von vorne die "zone asthenique", deren Kutikula fein quergestreift erscheint; die Streifen ziehen lateral
ueber
das ganze Podosoma
schraeg
nach vorne-unten. Im kontrahierten Zustand ist die zone asthenique zu
groesseren
Falten zusammengeschoben. Hinter dieser Zone folgt ein schwach ausgebildeter
Rueckenschild
("bouclier "), der die 4 Borsten der c-Reihe
traegt
. Vom
uebrigen
Notogaster ist dieser Schild durch eine wiederum fein quergestreifte "zone diamene" getrennt, die ebenfalls kontrahierbar ist. Die Notogasterhaare sind zumindest im Bereich der p-Reihe deutlich
laenger
als bei dem Exemplar der Originalbeschreibung, das aus Schweden stammt.
Die Diagnose in Balogh & Mahunka (1983, S. 45) weist einige
Widersprueche
auf, so die Bemerkung "body short, not much longer than wide", wogegen bei unseren Tieren
Laenge
:Breite = 2,5-2,9 und damit der
Koerper
extrem lang und schmal ist; die Beschreibung der "hysterosomatic setae" trifft nur dann zu, wenn man statt "...but on dissimilar..." "but no dissimilar" liest. Auch ist unerfindlich, warum die Autoren von einer scheinbaren Dreikralligkeit sprechen und in der Mittelkralle ein Empodium sehen ("Empodia claw-shaped, hence tarsi apparently 3- clawed"). Dem Augenschein nach sowie nach allen
Aeusserungen
Grandjeans (1952, 1954b, 1969) handelt es sich um ein normales Ambulacrum mit 3 Krallen.