Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae)
Author
Haeselbarth, E.
text
Linzer biologische Beiträge
2008
2008-12-19
40
2
1013
1152
journal article
10.5281/zenodo.5429994
0253-116X
5429994
Perilitus aeschlimanni
nov.sp.
(
Abb. 6-11
)
: Vorderflügel
2,4-2,7 mm
lang, der Körper von ähnlicher Länge, die Antennen (
Abb. 6
) ein wenig länger, mit 22 (3), 23 (10) oder 24 (2) Gliedern, ihre Geissel überall fast gleich dick, die ersten beiden Glieder ungefähr gleich lang oder das zweite ein klein wenig länger, reichlich dreimal so lang wie breit, die subapikalen Glieder nicht sehr viel länger als breit. – Kopf (
Abb. 7
) quer, Schläfen sogleich hinter den Augen verschmälert. Augen gross, ihr kleiner Durchmesser bedeutend grösser als die Schläfenbreite. Ocellen klein, OOL deutlich grösser als POL. Scheitel und Stirn glatt, die letztere jedoch seitlich mit feinen Schrägstricheln und in einer schwach eingedrückten Mittellängsfurche fein gekörnt. Gesicht (
Abb. 8
) quer, konvex, mit medianer Längsbeule, überaus fein körnig gerunzelt. Clypeus relativ schmal und hoch, konvex, ähnlich skulpturiert wie das Gesicht, doch noch feiner und weniger deutlich, sein Endrand breit aufgebogen. Clypealgrübchen tief, mehr als doppelt so weit voneinander entfernt wie von den Augen. Wangenfurchen kürzer als die Breite der Mandibelbasis. Occipitalcarina vollständig, auch in der Mitte deutlich.
Pronotum mit krenulierter Querfurche, seitlich an seinem Oberrand glatt. Medianlobus des Mesoscutum ziemlich dicht haarpunktiert, die Seitenloben nur zerstreut punktiert, dazwischen glatt. Notauli krenuliert, hinten in ein ziemlich grosses, eingesenktes, hinten breit abgestutztes gemeinsames Runzelfeld mündend. Praescutellarfurche mit wenig starkem Mittelkielchen. Scutellum glatt mit querem Endgrübchen. Mesopleuren teilweise glatt und zerstreut punktiert, die Sternauli als flache, schräge Runzelfurchen ausgebildet. Sternalfurche tief, krenuliert. Metapleuren und Propodeum engmaschig gerunzelt, ohne Felderung; das Propodeum fast quaderförmig, hinten breit ausgehöhlt. – Im Vorderflügel entspringt der Radius hinter der Mitte des Stigmas, die Radialzelle ist zugespitzt, der Metakarp ist ca. 0,8 mal so lang wie das Stigma. – Beine (
Abb. 9
*) nur mässig schlank. Hinterhüften oben glatt und glänzend, unten haarpunktiert; Hinterfemora etwa fünfmal so lang wie breit, die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich ungefähr wie 1: 1,4: 1,3.
Erstes Hinterleibstergit (
Abb. 10
) schlank, mehr als doppelt so lang wie maximal und ca. 7 mal so lang wie minimal breit, die Stigmen etwas hinter der Mitte, die Oberfläche hinten ziemlich dicht, fein und regelmässig längsstrichelig, auf dem Petiolus undeutlicher. Legebohrer gerade (zumindest seine Scheiden, wenn er nicht offen liegt), die Scheiden ungefähr so lang wie die Hintertibia.
Grundfärbung braun; Kopf (ausser dem Stemmaticum), Fühlerbasis, Tegulae, Beine und Basis des Petiolus gelbbraun, die Unterseite des Mesosoma, der Hinterleib, abgesehen von seinem Ende, und die Basis der Bohrerscheiden rötlich braun, das Stemmaticum schwarz, die übrigen Körperteile dunkelbraun. Flügelgeäder hellbraun.
: Vorderflügel
2,4-2,9 mm
lang, der Körper von ähnlicher Länge, die Antennen (
Abb. 11
) wenig länger, mit 23 (1) 24 (2), 25 (3) oder 28 (1) Gliedern, die Geissel überall fast gleich dick, nur zur Spitze etwas verschmälert, die ersten beiden Glieder von gleicher Länge, ca. 2,5 mal so lang wie breit, die subapikalen Glieder ca. 1,7 mal so lang wie breit. – Am Kopf sind, wie meist in dieser Gattung, beim die Augen etwas kleiner. Das Stemmaticum ist etwas grösser als beim (OOL kaum grösser als POL). Die Eigenarten von Stirn und Gesicht sind beim ähnlich ausgeprägt wie beim, das Runzelfeld auf dem Mesoscutum ist jedoch nicht so gross und breit und das erste Hinterleibstergit ist etwas kürzer und breiter. – Die Grundfärbung des ist dunkel; gelbbraun sind Tegulae und Beine, rötlichbraun Fühlerbasis, grosse Teile des Kopfes und des Prothorax und die Mitte des Hinterleibs. Flügelgeäder hellbraun.
Holotypus
:,
Frankreich
, "Bessan (34) ex Chrys. banksi * 15.3.79" (München). -
Paratypen
: 14, 8,
Frankreich
, Dept. Hérault, Bessan, ex
Chrysolina banksi
(FAB.) (
Chrysomelidae
) an
Marrubium
(Andorn), z.T. mit Cocons. Die Schlüpfdaten sind: 1, 12.4.197 8 - 6, 1, 15.3.197 9 - 6, 3, 22.3.197 9 - 2, 2.4.197 9 - 2, 3.4.197 9. (Aeschlimann, Čapek, München, Ottawa). - 1,
Bulgarien
, Rodopi, (schwer leserlich), 18.5.197 6, leg. A. Zaykov (Leiden).
Perilitus aeschlimanni
wurde in Südfrankreich aus
Chrysomela banksi
FABRICIUS gezogen, ohne weitere nähere Angaben. Wahrscheinlich handelt es sich um einen gregären Imaginalparasiten dieses mediterranen Blattkäfers.
Wichtige Unterscheidungsmerkmale scheinen zu sein: Form der Antennen.; Skulptur von Stirn und Gesicht; relativ kräftige Beine; beim das grosse, vertiefte Runzelfeld des Mesoscutum.
Die Art ist Herrn Dr. J.-P. Aeschlimann in Montpellier gewidmet, dem Autor vieler bedeutender Untersuchungen über parasitische Hymenopteren, u.a. von
Perilitus
, in der biologischen Schädlingsbekämpfung.