Vier neue Arten der Gattung Pleurocerinella B, 1923 und Anmerkungen zu weiteren Arten der Gattung (Diptera: Conopidae)
Author
Stuke, Jens-Hermann
text
Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology
2009
2009-07-15
59
1
211
231
https://www.contributions-to-entomology.org/article/view/1746
journal article
10.21248/contrib.entomol.59.1.211-231
0005-805X
5364706
Pleurocerinella bartaki
STUKE
spec. nov.
(
Fig. 1-3
,
29
,
33
)
Holotypus
:
1 ♂
aus
Botswana
mit folgenden Etiketten: (1) „Betschmanaland Prot. / Kalahari / Severelela - Kooa / XI.04 /
L. Schultze
S.“; (2) „
Pleurocerinella
/
dioctriaeformis Brun.
“ [Handschrift von Kröber] (4) „
Holotypus
/
Pleurocerinella
/ bartaki /
Stuke
det 2009“ [
Das Abdomen des
Holotypus
ist abgetrennt, mazeriert und befindet sich in einem mit Glyzerin gefüllten
Plastikrohr am Tier. Ansonsten
fehlen dem Tier die mittleren Beine, die Hintertarsen, die linke Flügelspitze und die rechte Haltere.]
Paratypus
:
Mosambik
:
1 ♂
,
35km
SW
Chimoio
,
19°08'S
,
33°09'E
,
700m
,
14.XII.2005
, leg.
Halada
, coll.
Stuke.
Fig. 1-3:
Pleurocerinella bartaki
spec. nov.
(Holotypus):
1
Habitus;
2
Vühler;
3
Vlügel.
Der
Holotypus
befindet sich
in der
Sammlung
des Museums für
Naturkunde
der Humboldt-
Universität
(
ZMHB
). Der
Paratypus
befindet sich
in der Privatsammlung Stuke
.
Beschreibung des
Holotypus
(
♂
):
Gesamtlänge
6,4 mm
(Abdomenspitze bis Stirn, ohne Fühlerlänge).
Kopf:
Kopfhöhe
1,2 mm
(maximale Länge Augenoberrand bis Kopfunterrand). Auge unbehaart, hellbraun. Ocellen braun, auf einem schwach bestäubten braunen Ocellenhöcker gut sichtbar. Fühler einheitlich hellbraun, Pedicellus vorne an der Unterseite gelbbraun. Aussenseite des Scapus und gesamter Pedicellus mit schwarzen Haaren. Stylus dreigliedrig, mittleres Glied deutlich nach unten ausgezogen. Form der Fühlerglieder entsprechend
Figur 2
. Stirn braun, anterior gelbbraun werdend, unbehaart, am Hinterrand mit silberner Bestäubung. Vertex glänzend braun, ohne auffällige Haare. Occiput braun, in der unteren Hälfte gelbbraun. Occiput mit silberner Bestäubung und schwarzen bis braunen Haaren. Parafacia schmaler als Postpedicellus, gelb, silbern bestäubt, mit einzelnen schwarzen Haaren am Übergang zur Fühlergrube. Fühlergruben und Mittelkiel mit Clypeus gelb, silbern bestäubt. Genae gelb, nur schwach bestäubt, mit einzelnen braunen Haaren. Rüssel braun, Labellum erweitert, rudimentäre Palpen braun.
Thorax:
Thorax braun. Mesoscutum, Postpronotum (Humerus) und Scutellum mit schwarzen Haaren. 3-4 Borsten am Propleuron oberhalb der Vordercoxen, 1 Borste am dorsalen Hinterrand des Katepisternums. Pleuren weiss bestäubt, nur das Katepisternum in der Mitte glänzend. Mesoscutum nur lateral und vorne bestäubt, in der Mitte glänzend.
Coxen hellbraun, mit einzelnen schwarzen Haaren und dicht silbern bestäubt. Trochanter gelbbraun, unbestäubt, ebenfalls mit einzelnen schwarzen Haaren. Hinterfemur an Basis und an Spitze schmal gelbbraun, ansonsten braun. Vorderfemur heller gelbbraun. Hintertibie basal zu einem Drittel blassgelb, ansonsten braun. Vordertibie gelbbraun. Tarsen gelbbraun, durch die dichte schwarze Behaarung dunkler wirkend. Klauen, Pulvillen und Empodien hellgelb bis auf schwarzes apikales Drittel der Klauen. Beine schwarz behaart. Femora an der Unterseite apikal mit einzelnen schwarzen Borsten. Apikale Hälfte der Hintertibie ventral genauso wie vorhandene Basitarsen mit dichter hellgelber Behaarung.
Flügellänge
4,4 mm
(gemessen von Flügelspitze bis Tegula). Flügel vollstänfig hyalin. Flügel bis auf die gesamte vorderen Basalzelle (br), die gesamte hintere Basalzelle (bm), die basale Costalzelle (bc), die Basis der Subcostalzelle (sc) und die Basis der Radialzelle (r1) vollständig mit Mikrotrichen besetzt. Flügeladerung entsprechend
Fig. 3
. Haltere gelbweiss, basal hellbraun. Sowohl am Capitulum als auch am Pedicellus mit einzelnen schwarzen Borsten. Obere und untere Calyptra gelbweiss, obere Calyptra am Rand mit hellen Härchen besetzt.
Abdomen:
Abdomen braun. Bestäubung kann am mazerierten Tier nicht nachgewiesen werden. Tergite und Sternite vollständig mit schwarzen Haaren besetzt. Sternit 5 am Hinterrand mit breitem schwarzem Borstenfeld. Epandrien distal vor den Cerci verschmolzen, dieser Bereich ist aber weniger stark sklerotisiert (
Fig. 33
). Unpaarer Zahn an Aedeagus entsprechend
Fig. 29
.
Beschreibung
♀
:
Das Weibchen dieser Art ist unbekannt geblieben.
Variationsbreite:
Flügellänge des
Paratypus
5,5 mm
. Der
Paratypus
ist insgesamt schwarz bis schwarzbraun, die braune Grundfärbung beim
Holotypus
könnte eine
Folge des Alters
sein. Die Augen des
Paratypus
sind rotbraun.
Der Vertex
ist beim
Paratypus
bestäubt und es finden sich lange schwarze
Haare. Der Mittelfemur
ist wie
der Vorderfemur
gefärbt
.
Derivatio nominis:
Die Art wird nach Prof. Dr. Miroslav Barták (Prag) benannt, von dem ich ausserordentlich umfangreiches Conopidenmaterial zur Bearbeitung zugesandt bekommen habe. Unter anderem auch Material von zwei der hier neu beschriebenen Arten. Darüber hinaus hat sich Miroslav Barák mit seiner immensen Sammeltätigkeit in hohem Masse um die Erforschung der Conopidenfauna der Tschechischen Republik und der
Slowakei
verdient gemacht.
Diagnose:
Die Bestimmung von
Pleurocerinella bartaki
ist mit dem unten beigefügten Bestimmungsschlüssel möglich.
Pleurocerinella bartaki
unterscheidet sich von den afrotropischen
Pleurocerinella
-Arten durch folgende Merkmalskombination: (1) Mesoscutum medial glänzend, (2) Hinterfemur verdunkelt (braun bis schwarz), (3) Femora mit einzelnen schwarzen Borsten (4) Fehlen von Mikrotrichen in den Basalzellen br und bm und der Basis von der Radialzelle r1 und (5) das vor den Cerci verschmolzene Epandrium (
Fig. 33
).
Diagnosis:
The identification characteristics of this species are set out in the key below.
Pleurocerinella bartaki
differs from the other afrotropical
Pleurocerinella
through the following combination of characteristics: (1) mesoscutum undusted medially; (2) hind femur darkened (brown - black); (3) femora ventrally with single black spine at apex; (4) the lack of microtrichia in the cells br and bm, and at the base of cell r1; and (5) the complete fusion of the epandrium margins distal to the cerci (
Fig. 33
).
Verbreitung:
Pleurocerinella bartaki
ist nach dem hier untersuchten Material aus
Botswana
und
Mosambik
bekannt geworden. In
Mosambik
flog die Art zusammen mit
Pleurocerinella haladai
.