Zum Beutespektrum der invasiven Orientalischen Mörtelwespe Sceliphron curvatum (F. Smith, 1870) in der Schweiz (Hymenoptera: Sphecidae) Author Pflugshaupt, Rolf Mattackerweg 9 A, CH- 3073 Gümligen; rolf.pflugshaupt@muri-be.ch Author Kropf, Christian Universität Bern, Institut für Ökologie und Evolution, Community Ecology, Baltzerstrasse 6, CH- 3012 Bern text Entomo Helvetica 2019 2019-06-01 12 77 85 journal article 54175 10.5169/seals-985863 87200ab1-f25a-4f56-859f-003a24082624 1662-8500 8071351 Verdrängt Sceliphron curvatum einheimische Hymenopteren? Eine Verdrängung von autochthonen Hymenopterenarten, wie z. B. von Sceliphron destillatorium (Illiger, 1807) könnte in Österreich vorliegen ( Gepp 2003 ); aus der Schweiz stehen derartige – allerdings rein korrelative – Hinweise bisher aus. Andere Sceliphron- Arten der Schweiz werden vergleichsweise selten gefunden (info fauna – CSCF 2019 ), doch reichen die spärlichen gegenwärtigen Daten nicht aus, um daraus eine Verdrängung durch S. curvatum abzuleiten. Dies dürfte nicht nur in Bezug auf die Schweiz , sondern generell zutreffen ( Lukáš et al. 2006 , Turrisi & Altadonna 2017 ). Fateryga & Kovblyuk (2014) vermuten allerdings, dass das engere Beutespektrum von S. destillatorium in der Konkurrenz zu S. curvatum (mit einem breiten Beutespektrum) für die erstgenannte Art nachteilig sein könnte; dieser Nachteil soll noch durch den hohen Anteil juveniler Spinnen im Beutespektrum von S. curvatum verstärkt werden. Zumindest dieser letzte Aspekt wird durch unsere Daten (nur 23 % Jungspinnen in den Zellen von S. curvatum ) nicht oder kaum gestützt. In der Slowakei kommen beide Arten offenbar schon seit längerer Zeit zusammen vor, ohne dass eine Verdrängung von S. destillatorium erkennbar wäre ( Lukáš et al. 2006 ). Es gibt jedoch einen Hinweis aus Italien , dass diese Art innerhalb von nur 10 Jahren von einer anderen invasiven Sceliphron -Art, dem aus Nordamerika stammenden S. caementarium (Drury, 1773) lokal verdrängt wurde ( Campadelli et al. 1999 ).