Studien zur Systematik und Taxonomie der Gattung Hylaeus F. (4) Hylaeus sinensis sp. n. - Nachweis der montan-disjunkten Verbreitung einer Artengruppe um Hylaeus niger B (Apidae, Colletinae)
Author
Dathe, Holger H.
text
Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology
2005
2005-12-27
55
2
265
269
https://www.contributions-to-entomology.org/article/view/1626
journal article
6476
10.21248/contrib.entomol.55.2.265-269
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Hylaeus (Hylaeus) sinensis
sp. n.
Fig. 1
,
3-5
Diagnose
Durch seine unikale Gesichtszeichnung – den trapezförmigen weissen Clypeus des Männchens (
Fig. 1
) – ordnet man das Tier sofort dem japanischen
Hylaeus (Hylaeus) niger
Bridwell, 1919
(
Fig. 2
) zu. Die neue Art stimmt auch in Habitus, Integument-Skulptur, Behaarung und Färbung mit dem japanischen Endemiten weitgehend überein. Davon deutlich unterschieden ist die Bildung der Sternite 7 und 8. Das ist unbekannt.
Beschreibung
. M a ss e des
Holotypus
: KL
6,7 mm
, AL
4,7 mm
, KI 0,99. – S c a p u s schwach erweitert, hinten abgeflacht; schwarz, lang abstehend behaart.
Antennengeissel
schwarz, unten kaum heller. - C a p u t trapezförmig;
Behaarung
kurz und spärlich, nur
Stirn
und
Vertex
länger behaart.
Foveae
faciales kurz, undeutlich.
Nur Clypeus
ganz weiss mit
Ausnahme
des schwarzen
Vorderrandes
;
Clypeus
flach gewölbt, fein chagriniert.
Supraclypealarea
unten breit, fein längs gestreift; oben schmal und erhöht, scharf von der eingedrückten
Frons
abgesetzt.
Frons
über
den Scapusbasen
mit zwei runden, glatten
Flächen
, dazwischen eine
Furche
; ausserhalb der glatten
Flächen
sehr dicht rau punktiert, matt.
Vertex
aufgewölbt, rau punktiert, matt.
Genae
von normaler
Breite
, gestreift und flach punktiert.
Malae
deutlich, etwa von halber
Geisselbreite. Labrum
schwarz, mitten mit ovaler
Schwiele. Mandibeln
schwarz,
Spitzen
heller, lang behaart. –
T
h o r a x normal, völlig schwarz, mit dichter, langer, abstehender weisser Behaarung. Pronotum, Calli und Tegulae ohne weisse Flecken
.
Fig. 1-2:
Facies:
1
Hylaeus (H.) sinensis
sp. n.
(Typus). –
2
Hylaeus (H.) niger
Bridwell, 1919
. – Aufnahmen mit AutoMontage®.
Fig. 3-5:
Hylaeus (H.) sinensis
sp.n.
(Typus),Terminalia.–
3
Sternum 7,
4
Sternum 8,
5
Kopulationsapparat. –
Fig. 6:
Hylaeus (H.) niger
Rridwell, 1919
, Sterum 7.
Mesonotum chagriniert und dicht punktiert, matt glänzend, Intervalle <0,5 Punktdurchmesser; Scutellum etwas zerstreuter punktiert, dazwischen glatt. Mesopleuren dicht und tief punktiert, Intervalle glänzend; Vorderkante gerundet. Pedes schwarz, nur Tibien III mit kleinem weissen Basalstrich. Alae gebräunt, Stigma und Venen dunkel. – Pr o p o d e u m verlängert und abgerundet. Medialarea basal mit unregelmässigen feinen Rippen, apikal chagriniert. Terminalarea fein chagriniert, seidenglänzend. Lateralareae seitlich gut abgegrenzt, besonders im oberen Teil mit furchenartigen Maschen in Längsrichtung. – M e t a s o m a schlank spindelförmig, gestreckt, schwarz. Tergum 1 glatt, poliert, glänzend; Punktierung fein und zerstreut; Intervalle mehrere Punktdurchmesser gross; Seitenfransen undeutlich, aber vorhanden. Folgende Terga etwas dichter punktiert. Depressionen kurz abstehend behaart. Sterna eben, ohne Auszeichnungen, aber z. T. mit büschelartig abstehender Behaarung. Endbehaarung dunkel. Sternum 7 (
Fig. 3
) deutlich unterschieden von
H. niger
: Apikalloben
wesentlich kürzer, der Aussenrand mit einer langen Borstenreihe besetzt; Basalloben gewinkelt wie bei
H. niger
(Fig. 6). Sternum 8 (
Fig. 4
) schmal, apikal wenig erweitert und abgestutzt; am Ende mit wenigen kurzen Borsten. Kopulationsapparat (
Fig. 5
): Penisvalven-Paar nicht völlig aneinander liegend, in der Draufsicht mit ovalem Umriss, die Spitzen in kleine seitliche Lamellen („Flügel“) ausgezogen.
Nachweise
CHINA
:
Provinz Yunnan
(NW), Naturschutzgebiet Napahai,
20 km
NW Zhongdian
,
3490
m
, ca.
27°54´N
99°36´E
(fide Microsoft Weltatlas
2000
™); 1, 9.06.200 2, leg. Hans Bänziger; coll. Zoological Museum, Institute
of Zoology,
Chinese Academy of Sciences
, Beijing [19 Zhongguancu Lu, Haidan, Beijing 100080,
P. R. China
]
.*
Derivatio nominis
Benannt nach dem Herkunftsland.