Die Veränderung der Hummelfauna Cuxhavens in diesem Jahrhundert. Der Versuch einer Deutung.)
Author
Wagner, Rainer
2081 Bönningstedt, Hasloher Weg 13.
text
Ent. Mitt. Zool. Mus. Hamburg
1971
1971-12-31
4
75
207
232
journal article
http://doi.org/10.5281/zenodo.7289873
7289873
4.
B
.
pratorum
(Linnaeus, 1761)
Flugzeiten: alte ♀♀ 16. 3. — 10. 7., junge ♀♀ 10. 6. — 23. 7., ♀♀ 21. 5. — 1. 8., ♂ ♂ 4. 6. — 20. 8. — Bevorzugte Blüten:
Rho dodendron
sp., Ribes
uva-crispa,
Rubus idaeus
und
R. fruticosus
. —
In ganz Deutschland überall häufig. Nach Alfken ist
B.
pratorum eine
nicht seltene, besonders in Wäldern heimische Art, welche sich aber durch den Anbau von Stachelbeeren und Himbeeren mehr und mehr in den Städten und Dörfern eingebürgert hat und deshalb als „Kulturfolger“ bezeichnet werden kann. Dieses trifft auch für das Untersuchungsgebiet zu.
Alfken (1913)
und A. C. W.
Wagner (1914
, 1937) konnten die Art weder im Raume Cuxhaven noch in seiner weiteren Umgebung nachweisen. In den Jahren 1959—6 wurden 145 Individuen (= 8,9 °/o) gefangen. Vergleichsweise wur den in den Jahren 1968—69 305 Fänge verzeichnet, das sind 10,9%. — Diese Art wurde in grösserer Anzahl in allen bebauten Fanggebieten mit Ausnahme des Gebietes IV nachgewiesen, ausserdem in dem unbebauten, windgeschützten Geest-Fanggebiet II. Sie hat sich während des 10jährigen Untersuchungszeitraumes, ausgehend von den bebauten Stadtgebieten (Stadtzentrum), mehr und mehr über die Randgebiete verbreitet, wahr scheinlich parallel zum Anbau der von ihr bevorzugten Kulturpflanzen. — Nester oberirdisch (
Postner 1951
). Im Raume Cuxhaven konnten 1969 3 Nester in trockenem, dichtem Gestrüpp, unmittelbar auf der Erdober fläche, mit einem Individuenbestand von 74, 80 und 152 Hummeln nach gewiesen werden. — Schmarotzer:
Ps. sylvestris
,
vereinzelt auch 213
Ps. barbutellus
. —
Die Variabilität der Art
B.
pratorum
ist im Raum Cuxhaven sehr gross. Eine deutliche, fortschreitende Neigung zur Bildung melanotischer Formen scheint vorzuherrschen: Die gelbe Be haarung des. Abdominalsegmentes und die des Prothorax wird mehr und mehr zurückgedrängt. Die Weibchen zeigen als erste und am deut lichsten die Verdunkelungsprogression. Dieses stimmt im wesentlichen mit den Angaben von Emeis (1960) für Holstein überein.