Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae) Author Wiele, H. text Die Tierwelt Deutschlands 1960 47 82 86 http://antbase.org/ants/publicationsWiele1960aExcerpt/Wiele1960aExcerpt.pdf journal article Wiele1960aExcerpt Comaroma simoni Bertkau Bertkau: 1889, p. 74/76. Chyzer-Kulczynski: 1894, p. 50. Simon: 1894, p. 601/02 und 646/47. Gesamtlaenge 3♂: 1,6-1,7 mm (nach meinem Material aus den Ostalpen - 4 ♂ und 12 ♀ - kein Groessenunterschied zwischen den Geschlechtern). ♀: Gesamtfarbe lebhaft rotbraun. Cx. rotbraun, glatt, Rand dunkel rotbraun, besonders im hinteren Teile mit Hoeckern , die Haerchen tragen; oval, Kopfpartie stumpf gerundet. Bueckenlinie gleichmaessig gebogen, der hoechste Punkt vor den Augen, Radiaerstreifen kaum zu erkennen. In dem vom Abd. ueberwoelbten Teil mit einer groesseren Anzahl borstenaehnlicher , kurzer Haare; im freien Teil nur einige laengere dunkle Haare im Thoraxteil, einzelne auch auf der Kopfpartie. Fig . 132. Comaroma simoni ♀. I. 75: 1 T = Tarsalorgan. Fig. 133. Comaroma simoni ♂. R. IV. (75:1). Clypeus senkrecht abfallend, mit einzelnen Haerchen besetzt, laenger als die Augenregion. Augen in Rueckbildung begriffen, im Umriss und in der Woelbung undeutlich, die VMA vollstaendig degeneriert, meist nur durch einen dunklen Fleck angedeutet, mitunter noch unmittelbar an der Innenseite derVSA ein Linsenrest zu erkennen. Augenstellung Fig. 134, nicht ganz konstant, HA-Reihe von oben gesehen gerade. Stm. von der Farbe des Cx., herzfoermig , ' ebenso breit wie lang, hinten breit abgestutzt (Fig. 135), glatt, mit vereinzelten nach vorn gerichteten Haaren. Labium unbeweglich mit dem Stm. verbunden, dunkler als das Stm. Gnathocoxen von der Farbe des Stm. mit parallelen Seitenraendern, sich um die Unterlippe legend, aber nicht zusammenstossend . Chel. laenger als der Clypeus, vorderer Klauenfurchenrand mit drei Zaehnen . Beine kurz und robust, von der Farbe des Cx., alle Patellen weit heller. Patellen mit einer kurzen Borste, Tibia I und II mit einer etwas laengeren Borste jenseits der Laengenmitte ( +/- 0,57), Tarsen mindestens so lang wie die Metatarsen oder etwas laenger , Becherhaar auf Metatarsus I = 0,50, Tarsalorgan ungewoehnlicherweise im basalen Abschnitt des Gliedes (0,20 bis 0,22), Unterseite der Tibien, Metatarsen und Tarsen mit Haaren, laenger als die Bekleidungshaare. Abd. breit oval, nach hinten zu den Spinnwarzen schnell verjuengt , Ruecken gedrueckt flach. Mit zwei Scuta: ein breites Scutum den Epigaster bedeckend, bis zur Genitalfurche reichend, und ein Hornring, die Spinnwarzen einschliessend . Die uebrige Haut mit einzelnen staerker verdickten Platten, die entweder ein Haar tragen oder ohne Haar in Reihen angeordnet sind und Leisten bilden. Auf der Bauchseite jederseits drei Leisten, die aber die Spinnwarzen nicht erreichen (Fig. 135). Die stark verhornten Scuta leicht von der uebrigen Epidermis zu unterscheiden, auf den Schilden entspringen die Haare ohne besondere Einsenkung, auf den Haarplatten dagegen mit deutlicher Einsenkung. Auf der Oberseite des Abd. ein grosser mittlerer Laengsbezirk von den Seitenstreifen zu unterscheiden, der mittlere Bezirk mit Haarplatten und am seitlichen und hinteren Rand mit haarlosen groesseren Leistenplatten. Randbezirk eine deutliche Furche bildend. Ueber den Spinnwarzen einige Querleisten. Auf der Unterseite hinter der Geschlechtsoeffnung eine schmale Hornleiste, Epigyne unscheinbar, aber die Receptacula durchscheinend (Fig. 136). Vulva Fig. 137. Fig. 134. Comaroma simoni Q. Augenregion von vorn. 100: 1. Fig. 136. Comaroma simoni ♀. Epigaster. 75: 1. ♂: Wie das Weibchen gefaerbt , aber die Rueckenseite des Abd. mit einem Scutum bedeckt, das bis zu der Verschmaelerung vor den Spinnwarzen reicht. Taster: Tarsus gedreht gehalten (Fig. 138). Patella so lang wie breit. Tibia laenger , schmal, mit einer kurzen Schuppe sich auf das Cymbium legend. Aussenseite mit einer laengeren Borste (Fig. 140). Cymbium am Ende quer abgeschnitten (ohne Paracymbium). Am Bulbus eine gedrehte Endapophyse (von unten betrachtet, Fig. 140), eine mittlere Apophyse am Ursprung des Embolus hakenfoermig (Fig. 139). Embolus frei und breit, sich am Ende ploetzlich verjuengend (Fig. 139). Fig . 137. Comaroma . simoni ♀. a Vulva. 200: 1. b linker Teil der Vulva staerker mazeriert. Comaroma simoni wurde von Bertkau im Rheinland bei Roehndorf unter einem Stein (9) gefunden. Dieser Fund der auffallenden Art in unserem Gebiet ist bis jetzt der einzige geblieben. Nach unseren bisherigen Kenntnissen vom Vorkommen der Spezies scheint es sich um eine Art Suedosteuropas zu handeln (Ostalpen [ Noerdliche Voralpen, Grazer Bergland. Franz 1953, p. 491], Ungarn, Krain, Istrien). Nach den Funden in den Ost¬- alpen bewohnt die Art die Waldstreu humider Waelder (Buchenmischwald, Buchenwald) und ist im April und Mai in beiden Geschlechtern adult. _ Eine zweite Art der Gattung hat Dkensky in Mazedonien und Bulgarien (1936) gefunden ( Comaroma ressenensis Drensky 1929, p. 70, 1935, p. 98 und 105 [in einer Hoehle bei Basca]).