Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae)
Author
Haeselbarth, E.
text
Linzer biologische Beiträge
2008
2008-12-19
40
2
1013
1152
journal article
10.5281/zenodo.5429994
0253-116X
5429994
Perilitus parcicornis
(
RUTHE
1856)
(
Abb. 220-227
)
Microctonus parcicornis
RUTHE 1856
, Stettiner ent. Ztg.
17
: 295;.
Vorderflügel
1,6-2,4 mm
lang,
der Körper
reichlich ebenso lang, die
Antennen
(
Abb. 220
, diese
Zeichnung des Fühlers
des
Lectotypus
zeigt die Antenne weniger gedrungen gebaut, als dies bei den meisten anderen
Exemplaren der Fall
ist. Man vergleiche auch
Abb. 221
) jedoch wesentlich kürzer, mit 17 (2), 18 (4) oder 19 (4) Gliedern, die Geissel von schmaler Basis zur Spitze hin merklich verdickt, ihr erstes Glied meist etwas länger als das zweite, nahezu 4 mal so lang wie breit, die subapikalen Glieder nicht oder wenig länger als breit. – Kopf (
Abb. 222, 223
) kurz und quer, die Schläfen hinter den mässig grossen Augen nicht sogleich verschmälert. Ocellen klein, in sehr flachem Dreieck stehend
;
POL
etwas kleiner als
OOL
.
Occiput
,
Schläfen
und
Stirn
glatt und glänzend, die letztere ohne merkliche
Furche. Gesicht
(
Abb. 224
) fein runzlig gekörnt,
Clypeus
ziemlich glatt (manchmal am
Oberrand
ähnlich gerunzelt wie
das Gesicht
), mit gerundetem und leicht aufgebogenem
Vorderrand. Clypealgrübchen
ca. viermal so weit voneinander entfernt wie
von den Augen. Wangenfurchen
etwa halb so lang wie die
Breite der Mandibelbasis
, ein wenig grösser als
der Abstand
der
Clypealgrübchen von den Augen. Occipitalcarina
vollständig, doch
in der Mitte
manchmal sehr fein
.
Pronotum mit krenulierter Querfurche, an den Seiten gekörnt runzlig, am Oberrand stellenweise glatt. Mesoscutum ziemlich glänzend, der Mittellobus und die Notauli haarpunktiert, die Seitenloben glatt. Notauli krenuliert, ihr gemeinsames Runzelfeld nach hinten verschmälert, seine Spitze gerundet oder schmal abgestutzt. Praescutellarfurche mit Mittelkielchen. Scutellum ziemlich flach, glatt. Mesopleuren weitgehend glatt und glänzend, der Sternaulus ein halbmondförmiger, körnig gerunzelter, flacher Eindruck. Sternalfurche tief, krenuliert, nach hinten verbreitert und vertieft. Metapleuren und Propodeum ziemlich gleichmässig fein wabig gerunzelt, das Propodeum relativ kurz, hinten flach ausgehöhlt. – Im Vorderflügel (
Abb. 225
*) entspringt der Radius in der Mitte des breiten Pterostigmas oder wenig dahinter; sein 2. Abschnitt ist gleichmässig gebogen, der Metakarp ca. ¾ so lang wie das Stigma oder ein wenig länger. – Beine schlank; am Hinterbein (
Abb. 226
*) ist die Coxa klein, glänzend, ohne auffallende Skulptur, der Femur reichlich 5 mal, die Tibia fast 10 mal so lang wie breit, die Längen von Femur: Tibia: Tarsus verhalten sich beim
Lectotypus
wie 1,0: 1,3: 1,2.
Erstes Hinterleibstergit (
Abb. 227
) lang und schmal, gut 2-3 mal so lang wie maximal breit und ca. 6-10 mal wie minimal breit, ohne Dorsopen oder Lateropen, auf der Oberfläche auch des Petiolus fein längsstrichelig, die Strichel hinten etwas divergierend, seine Stigmen kurz hinter der Mitte seitlich leicht vortretend. – Legebohrer kräftig, schwach ventrad gebogen, allmählich zugespitzt, die subapikale Kerbe nur angedeutet. Bohrerscheiden schmal, vor allem an den Rändern behaart, etwa so lang wie die Hintertibia oder etwas kürzer.
Mesosoma, Stemmaticum und Geisselglieder vorwiegend dunkel, der Hinterleib variabel
von gelbbraun bis dunkelbraun, Kopf, Fühlerbasis, Beine und Tegulae gelblich, Flügelgeäder hellbraun.
: Unbekannt.
Lectotypus
: 1: B.M.
TYPE HYM
. 3. a. 723. -
Er
trägt u.a. folgende
Etiketten in Ruthes Handschrift
: "
M. parcicornis
m." und "16.9.53".
Ruthe
gibt keinen
Fundort
an, doch wurde
das Tier
wahrscheinlich von ihm selbst gefangen, vermutlich in Deutschland (
London
). -
Weiteres Material
: 12 aus
Deutschland, Frankreich
(Depts. Drôme und
Meuse
), Spanien (
Elche
),
Portugal
(
Algarve
),
Ungarn
, Bulgarien (
Rodopi
),
Griechenland und Weissrussland
(
Chernobyl Zone
); (
Budapest
,
Leiden
,
Minsk
,
München
,
Wien
)
. -
Aus
der nordwestlichen
Mongolei
(
Urs-Aimak
:
Charchiraa-Gebirge
,
30km
WSW Ulangom
,
Univ. Halle
) liegen ausserdem vor: 1,
1700m
,
Waldsteppe
,
Flussufer
, 3.- 8.8.197 7, 1,
2150m
,
Wald-Bergsteppe
, 3.-
8.8.1977
und 1, Suslan-Chamar,
2300m
,
Stülpquadrat
, 4.6.-
22.6.1978
(
Müncheberg
,
München
).
Sie
sind u.a. dunkler gefärbt als die europäischen
Exemplare
, ihre
Antennen
, nur 16-17-gliederig, sind noch gedrungener gebaut (ähnlich
Abb. 221
), die
Occipitalcarina
ist
in der Mitte
nur schwach ausgebildet, das erste
Hinterleibstergit
manchmal stärker nach hinten erweitert.
Es
mag sich dabei um eine zentralasiatische
Subspecies
von
P. parcicornis
handeln (oder gar um eine eigene
Art
)
.