Die Milbenfauna der Nordseeinsel Wangerooge
Author
Willmann, C.
text
Veröffentlichungen des Instituts für Meeresforschung Bremerhaven
1952
1
139
186
http://unknown
journal article
ORI11037
1CD7624C-FC8F-4DD0-AA34-762D8FFB6267
16.
Digamasellus crassitarsalis
nov. spec.
(Abb. 2
a-d
).
Groesse
: Weibchen 405-435
y
lang, 210-225
y
breit,
Maennchen
360
y
lang, 200
y
breit.
Die Gattung
Digamasellus
ist in letzter Zeit von Elisabeth Leitner (1949) gut durchgearbeitet worden. Die verschiedenen Arten sind sich sehr
aehnlich
und manchmal schwer voneinander zu unterscheiden. Die hier vorliegenden Tiere haben besonders im
maennlichen
Geschlecht einige Merkmale, die sie sofort als bisher unbekannte Art ausweisen. Die Weibchen sind
groesser
als 400
y
, haben zwei spitze Einschnitte am Vorderrande des
Notogaster
, lange Endborsten, und das Ventrianale
traegt
sechs Haarpaare. Eine Digamasellus-Art mit einer Zusammenstellung dieser Merkmale ist in der Tabelle von Leitner nicht zu finden.
Die Species
gehoert
zu den
groesseren
Formen der Gattung. Die Behaarung des Notocephale ist die
uebliche
. Wenn wir auf dem Notogaster (Abb. 2a) sechs
Laengsreihen
von je
fuenf
Borsten unterscheiden, zwei Innenreihen (J/1-5), zwei Seitenreihen (S/1-5) und zwei Randreihen (R/1-5) (in den Randreihen sind bisweilen noch zwei
zusaetzliche
Borsten zu erkennen, die aber mehr an der Unterseite entspringen), so
faellt
hier die Borste S/3 durch ihre bedeutende
Laenge
auf, sie ist fast von gleicher
Laenge
wie die
grosse
geschwungene Borste R/5,
waehrend
S/5 gerade und nur halb so lang ist. Der hintere Teil des Notogaster ist etwas
gekoernelt
.
Auf der Ventralseite ist das
grosse
Ventrianale bemerkenswert, das fast die Gestalt feines Quadrats mit abgerundeten Ecken zeigt (Abb. 2b). Es ist mit sechs Paar Borsten besetzt, von denen nur die vor der
Analoeffnung
stehenden Adanalhaare etwas
laenger
sind als die
uebrigen
sehr kurzen
Haerchen
. Das Postanalhaar steht
ungefaehr
in der Mitte zwischen dem Anus und dem Hinterrande des Schildes und
ueberragt
den Schildrand nicht. Bei den meisten anderen Arten finden wir es
naeher
am Hinterrande, so
dass
es diesen etwas
ueberragt
. Das Epistom ist dreispitzig.
Maennchen
: Bein II wie
ueblich
mit Apophyse am Femur und kleinen
Knoetchen
am Genu und an der Tibia. Besonders
auffaellig
und abweichend von allen anderen bisher bekannten Arten ist die Gestalt des Tarsus I (Abb. 2c). Er ist distal keulig verdickt und hier mit vielen
laengeren
Borsten besetzt, in derem Gewirr der kleine
Praetarsus
mit Krallen fast verschwindet. Eigenartig ist auch das letzte Palpenglied des
Maennchen
. Es ist seitlich erweitert (Abb. 2d) und
traegt
hier an dem seitlichen Vorsprung die zweizinkige Palpgabel.
Differenzialdiagnose:
D. crassitarsalis
unterscheidet sich von den
naechstverwandten
Arten durch die
auffaellig
langen Borsten S/3,
waehrend
die S/4 zwar auch
kraeftig
, aber nur halb so lang sind. S/5 sind lang, gerade gestreckt, erreichen aber nicht die
Laenge
von S/3 und sind nur etwa halb so lang wie die stark geschwungenen R/5.
Weibchen: Das Ventrinalschild ist sehr
gross
, quadratisch mit abgerundeten Ecken und
traegt
sechs Paar Haare.
Maennchen
: Tarsus I distal keulig verdickt, Palpen mit seitlicher Erweiterung, die an ihrer Spitze die Palpgabel
traegt
.
Fundort:
Binnendeichsweide, Pferdeweide beim Deichschart zum Ostanleger
,
Boden ausgestochen, Grassoden
,
19. VI. 49
.
Holotypus
:
Praeparat
mit zwei Weibchen und einem
Maennchen
in meiner Sammlung.