Revision von Suctobelba trigona (Michael, 1888)
Author
Moritz, M.
text
Mitteilungen aus dem Museum für Naturkunde in Berlin
1970
46
135
166
http://unknown
journal article
ORI10860
Suctobelba granulata v. d. Hammen
, 1952 (Abb. 3)
Suctobelba trigona granulata
v. d. Hammen, 1952, Seite 48.
Diagnose: Notogasterborsten
s-foermig
geschwungen. Hinterlobe des Bothridialbechers vom Bothridium getrennt. Prodorsum vor den Tectopedialfeldern mit groben
Knoetchen
besetzt. Keine Querfalten des Integuments und netzartig
verknuepfte
Cuticularleisten im Bereich des rostralen Prodorsum.
Habitus: Von diesen Arten wurden 2 Exemplare der Sammlung v. d. Hammen (Typusserie: Proben-Nr. A23 und A85) sowie zahlreiche Exemplare aus der Sammlung Strenzke und aus eigenen Aufsammlungen untersucht.
Laenge
: 245
ym
(Holotypus), im Mittel 235
ym
(222 - 250
ym
); Breite: im Mittel 129
ym
(120-138
ym
);
Notogasterlaenge
: im Mittel 153
ym
(141 -169
ym
).
Prodorsum: Vorderrand des Rostrum median
staerker
vorgewoelbt
, so
dass
zusammen mit der Vorderkante der Apikalloben eine deutliche Wellenlinie entsteht. Apikallobus mit auffallend breiter Basis und deutlich zugespitzt. Der Rostralzahn erscheint
schwaecher
und nicht ganz so lang wie der Apikallobus. Die schmale und tiefe Incisur im Mittelabschnitt gerade, am Grunde leicht
tropfenfoermig
dorsad erweitert (Seitenansicht!).
Rostrales Prodorsum zwischen Rostralhaaren und Vorderkante der Tectopedialfelder dicht und
regelmaessig
mit groben
Knoetchen
besetzt, die sich durch ihre
Groesse
von der
uebrigen
Granulation des Prodorsum deutlich abheben. Caudal der Rostralincisur einige wenige Cuticularleisten, die mit dem Incisurengrund in Verbindung stehen.
Die Lamellarknospe
aehnlich
der von
Suctobelba trigona (Michael)
gestaltet, aber weit seltener mit einem helleren Innenraum im hinteren erweiterten Abschnitt. Interbothridiale
Kaemme
auffallend breit und in der Mitte von innen
staerker
eingebuchtet. Vor den
Kaemmen
jederseits ein
groesserer
Knoten.
Die Hinterlobe des Bothridium vom Becherrand
vollstaendig
abgetrennt. Sie stellt einen
grossen
unregelmaessig
gerundeten Knoten dar. Der Sensillus setzt sich aus einem langen schmalen Stiel und einer kurzen lanzettlichen, vom Stiel deutlich abgesetzten Keule zusammen.
Abb
. 3a.
Suctobelba granulata v. d. Hammen
, Dorsalansicht des Holotypus.
Notogaster:
Umriss
des Notogaster schwach
eifoermig
. Es sind 10 Borstenpaare vorhanden. Die Borsten ta im allgemeinen medio-caudad
gekruemmt
. Die Borsten ti, ms und r2 sind
s-foermig
gebogen und caudad gerichtet.
Holotypus
: Der
Holotypus
befindet sich in der Kollektion
v. D. Hammens
als mikroskopisches
Praeparat
: Probe A 23,
Ootmarsum, Springendal
,
22. IV. 1949
.
Ein weiteres Exemplar liegt als
Paratypus
vor: Probe A 85,
Lekkerkerk
,
29. X. 1949
,
v. Hooven
leg.
Fundort: Die beiden Exemplare der Typusserie stammen aus Holland.
Ein umfangreiches Material liegt aus Nordwest-Deutschland (Ost-Holstein) in der Kollektion Strenzke vor. Die entsprechenden Fundorte sind fast
ausschliesslich
feuchte bis sehr feuchte Standorte der Sumpf- und Uferwiesen der
Ploener
Seenkette
.
Aus
eigenen Aufsammlungen liegen individuenreiche Populationen der grundwassernahen humusreichen
Boeden
der Eschen-Erlen-
und
Stieleichen-Birkenwaelder
der
Umgebung Greifswalds
(
Norddeutschland
) vor.
Im schwedischen Material der Sammlung Forsslunds konnte die Art nicht nachgewiesen werden.
Abb. 3b-d.
Suctobelba granulata v. d. Hammen
. b) Rostrum dorso-frontal, c) Rostrum latero-frontal. d) Sensillus.
Suctobelba granulata v. d. Hammen
konnte bisher nur im
kuestennahen
Bereich der Nord- und Ostsee festgestellt werden, wobei sich deutlich eine Bindung an grundwassernahe feuchte bis nasse Standorte mit hohem Humusanteil erkennen
laesst
.
Boeden
von
ausgepraegtem
Rohhumuscharakter werden dagegen offenbar gemieden.