Cerastium in: Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition)
Author
Hans Ernst Hess
Author
Elias Landolt
Author
Rosmarie Hirzel
text
1976
Birkhäuser Verlag
Basel und Stuttgart
Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition)
806
819
book chapter
10.5281/zenodo.321390
3f02d81e-2b09-43c9-a5f5-6b54f7ffca6b
321390
3
c.
Gerastium pûmilum Curtis
(C.
obscurum
Chaubard
),
Niedriges
Hornkraut
Pflanze dunkelgrün. Stengel (und Blütenstiele)
mit
abstehenden, 0,1-0,3 mm langen, meist drüsigen Haaren. Blätter im Blütenstand krautig, auf der Unterseite mit 0,1-0,5 mm langen,
drüsigen
Haaren; die untern
Blätter
ohne häutigen
Rand
und
auch oberseits behaart;
die obern mit schmalem häutigem Rand, oberseits kahl; häutiger Teil der Spitze höchstens
4
so
lang
wie das Blatt, kahl, nicht oder nur wenig von Haaren
überragt
. Fruchtstiele 2^1mal so lang wie der Kelch. Kelchblätter mit 0,1-0,3 mm langen, drüsigen Haaren, mit kahler, nicht von Haaren überragter Spitze. Kronblätter wenig kürzer bis (meist) wenig länger als die Kelchblätter, A/4
—x/
3
der Länge
ausgerandet, kahl. Staubblätter
5
-
1
0
;
Staubfäden k
a
h l.-
B
lü te: Später Frühling und früher Sommer.
Zytologische
Angaben.
2
n =
72:
Material aus England
(
B
lackburn und
M
orton 1957).
2
n =
90:
Material aus England
(
B
rett 1952 1955), aus Neuenburg
(
S öllner 1954).
2n ca. 100:
Material aus der Provence
(
S öllner 1954).
B
rett (1952) zählte sehr o ft auch
2n = 95
und S öllner (1954)
2n = 94
und
96.
Standort. Kollin, selten montan. Ähnlich wie
C. setnidecandrum
(Nr. 3a).
Verbreitung.
Mediterrane Pflanze:
Südeuropa (nordwärts vereinzelt bis England und Südskandinavien); K leinasien; N ordafrika; in Nordam erika eingeschleppt. - Im
G
ebiet: Savoyen, Dép.
Ain
,
Genferseegebiet
,
W
allis, Aostatal, Alpensüdseite, Oberrheinische Tiefebene (aufwärts bis Basel), Nordzürich, Schaffhausen, G ebiet von Dießenhofen, Hegau, nicht häufig; sonst gelegentlich adventiv.
Bemerkungen.
S ell und
W
hitehead (in H eywood 1964) unterteilen ihr
C. pumilum
in 3 Unterarten: ssp.
pallens
(F.
W
. Schultz) Schinz et Thellung (hier als
C.
glutinosum Fries, Nr.
3 b behandelt), ssp.
pumilum
und ssp.
litigiosum
(De Lens) Seil und W hitehead. Ssp. litigiosum hat schm al häutig berandete untere Blütenstandsblätter, etwas größere K ronblätter als K elchblätter, die 2mal so lang wie breit sind, sowie 10 Staubblätter; bei ssp.
pumilum
sind nur die obern Blätter im Blütenstand häutig berandet, die K ronblätter sind kaum größer als die K elchblätter und sind 3
mal
so lang wie breit; Staubblätter sind nur 5 vorhanden. Ssp.
pumilum
soll vorwiegend atlantische Verbreitung besitzen, während ssp. litigiosum mehr die kontinentaleren Teile der
G
esam tverbreitung einnim m t. Die Pflanzen des Gebiets stehen in ihren Merkmalen
oft
zwischen diesen beiden
Unterarten
. Es bleibt zytogenetisch abzuklären, ob auch im G ebiet die Unterscheidung
dieser
beiden Sippen
durchgeführt
werden kann.