Notizen zur Taraxacum-Flora Österreichs und Südtirols
Author
Uhlemann, Ingo
text
Neilreichia
2011
6
27
53
journal article
36482
10.5281/zenodo.303107
a42c4992-21e8-422c-b4c6-37e959b0be74
Taraxacum petiolulatum
HUTER
in sched. lithograph., cum diagn. (1878/1879; als „
T. (off. var.)
petiolulatum
mihi“); SOEST, Acta Bot. Neerl. 8 (2): 93 (1959). –
Abb. 7 E, F
.
Syn.:
Taraxacum parsennense
Soest, Acta Bot. Neerl.
8 (2): 91 (1959), syn. novum. Anmerkung: Auch wenn die Art und Weise der Veröffentlichung des HUTERschen Artnamens nicht heutigen Anforderungen entspricht, muss sie als wirksam und gültig (Artikel 30 und 32 der Nomenklaturregeln) angesehen werden (das Etikett des Exsikkats wurde als „unauslöschbare Autographie“ hergestellt und ist mit einer zwar kurzen, aber eindeutigen Diagnose versehen); die zum Artrang alternativ angebotene Einstufung als Varietät von „
T.officinale
“ steht nur in Klammern und ist als sekundär anzusehen ist. Spätestens seit SOEST ist der für die verbreitete Art sehr bezeichnende Name allgemein anerkannt.
Österreich, Salzburg
: Lungau, zwischen Schmalzscharte und Albertbiwak, Rasen mit Schneebodencharakter, 2409 m s.m., 25. 7.2009, leg. W. Diewald (Hb. Diewald 6611).
Österreich, Tirol:
Stubaier Alpen, oberstes Gschnitztal, Bremer Hütte, 2420 m s.m., Silikat, 17.8. 1967, leg. Podlech (Hb. L 0065544). — Arlberg, Arlensattel, Ulmerhütte, 1800 m s.m., 5. 8. 1930, leg. Cohrs (Hb. DR 000630).
Abb. / Fig. 7: A
Taraxacum helveticum
(Mallnitz, DR). –
B
T. panalpinum
(Timmelsjoch, DR). –
C
T. panalpinum
(Vernelatal, locus classicus, Hb. Uhlemann). –
D
T.
pedrottii
(Rosimtal, Hb. Uhlemann)
. –
E
T.
petiolulatum
(Samnaun, Hb. Uhlemann)
. –
F
T. petiolulatum
(Parsenn, locus classicus von „
T. parsennense
“, Hb. Uhlemann
). –
G
T. senile
(Preber, locus classicus, Hb. Uhlemann). –
H
T.
senile
(Jörital, Hb. Uhlemann)
.
Besonders auffällig zeigt sich die Ausbildung der Blätter bei dieser Art, welche von verkehrt eiförmig, ganzrandig oder gezähnt bis irregulär gelappt – oft an ein und derselben Pflanze – reicht (Abb. 7 F). Der Blattstiel ist ungeflügelt, grün und auffallend lang im Verhältnis zur Blattspreite. Die nur 1–2 mm breiten äußeren Involukralblätter stehen aufrecht und haben zurückgebogene Spitzen. Die Griffeläste sind graugrün gefärbt.
Nach dem Studium lebender Pflanzen am locus classicus (Schweiz, Parsenn-Hütte bei Davos) und potenziellem Typusmaterial von
T.
petiolulatum
in Hb. W
, loc. class.: Pusteria, Sexten, brevissime graminos. aqua nivali irrigati in Glivenglabl, sol. calc., 2300 m s.m., 21.8. 1878, Huter, müssen die beiden Arten als konspezifisch angesehen werden.