Man findet in der Literatur oft 3 getrennte
Bestimmungsschluessel
: nach Merkmalen an den
Blaettern
, an den ♂ und an den ♀
Bluetenstaenden
. Da nur wenige Arten an den
Bluetenstaenden
allein
genuegend
charakteristische Merkmale aufweisen, ist hier auf getrennte
Schluessel
verzichtet worden. Weil die
Blaetter
waehrend
der ganzen Vegetationsperiode zur
Verfuegung
stehen, sind im
Schluessel
Blattmerkmale meist zuerst und
moeglichst
ausfuehrlich
dargestellt; als
Ergaenzung
folgen Merkmale der ♂ und ♀
Blueten
. Habituelle Merkmale, die man am Herbarmaterial nicht sehen kann, sind weggelassen worden, ebenfalls Angaben
ueber
die
Druesen
in den
Blueten
.
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1. Zweige und
juengste
Triebe flach
ueber
den Boden ausgebreitet, meist knorrig,
ueberall
Wurzeln treibend oder in den Boden eingewachsen und nur die
Blaetter
und
Bluetenstaende
auf der
Oberflaeche
erscheinend;
Spalierstraeucher
der alpinen und subalpinen Stufe.
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2.
Blaetter
unterseits grau bis
weiss
, zerstreut bis dicht und anliegend und lang behaart, oberseits die netzartig angeordneten Nerven eingesenkt;
Fruechte
dicht und kurz behaart
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S. reticulata
(Nr. 1)
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2*.
Blaetter
beiderseits
gruen
;
Fruechte
kahl (junge gelegentlich zerstreut behaart).
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3. Blattrand mit oft entfernt stehenden, feinen, meist 0,1-0,2 mm langen, in der Regel breit abgerundeten
Zaehnen
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S. herbacea
(Nr. 2)
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3*. Blattrand nur
gegen
die Basis hin
gezaehnt
(bis 6 feine, spitze
Zaehne
jederseits) oder ohne
Zaehne
.
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4.
Blaetter
1-2 cm lang, an der Spitze oft ausgerandet;
Staubfaeden
etwa 3mal so lang wie die
Tragblaetter
;
Fruechte
3,5-5 mm lang
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S. retusa
(Nr. 3)
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4*.
Blaetter
0,2-0,8 cm lang, an der Spitze selten ausgerandet;
Staubfaeden
etwa 2mal so lang wie die
Tragblaetter
;
Fruechte
2-3 mm lang
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S. serpyllifolia
(Nr. 4)
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1*.
Baeume
oder
+/-
aufrechte
Straeucher
, mindestens die 1
jaehrigen
Triebe bogig aufsteigend.
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5. Blattrand in den obern ⅔ mit feinen,
regelmaessigen
,
vorwaerts
gerichteten
Zaehnen
, sonst glatt, stets flach (nicht eingerollt),
Blaetter
lanzettlich, 3-10mal so lang wie breit;
Staubfaeden
in der ganzen
Laenge
verwachsen;
Fruechte
eifoermig
, dicht und kurz behaart, Narben einen auffallenden Kopf bildend
|
S. purpurea
(Nr. 5)
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5*. Blattrand
ueberall
mit
Zaehnen
,
Zaehne
regelmaessig
oder
unregelmaessig
, fein bis grob, oder nur mit
Druesen
, diese gelegentlich
unregelmaessig
verteilt, oder Rand glatt;
Staubfaeden
meist frei, selten am Grunde verwachsen, nur bei
S. caesia
oft in der ganzen
Laenge
verwachsen:
Fruechte
vom Grunde an
verschmaelert
, behaart oder kahl, Narben deutlich 2-4teilig, nicht kopfig.
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6. Die bis 1 Jahr alten Zweige mit auffallender, blauer, leicht abwischbarer Wachsschicht (Reif), zerstreut behaart |
S. daphnoides
(Nr. 6)
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6*. Zweige nicht blau bereift,
gelbgruen
, hellbraun bis rotbraun, matt oder
glaenzend
, behaart oder kahl.
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7.
Blaetter
6-20mal so lang wie breit, schmal lanzettlich, Rand auch in frischem Zustand nach unten eingerollt, ohne
Zaehne
, oft mit
Druesen
.
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8.
Blaetter
unterseits dicht kraus behaart, daher ohne Glanz, grau bis
weiss
;
Staubfaeden
in
1/4-1/2
der
Laenge
verwachsen, am Grunde behaart;
Fruechte
kahl
|
S. Elaeagnos
(Nr. 7)
|
8*.
Blaetter
unterseits dicht mit
+/-
parallelen, zur Hauptsache in der Richtung der Seitennerven orientierten, anliegenden und kurzen Haaren besetzt, daher silberig
glaenzend
;
Staubfaeden
frei, kahl;
Fruechte
dicht und kurz behaart
|
S. viminalis
(Nr. 8)
|
7*.
Blaetter
nur selten
ueber
6mal so lang wie breit, lanzettlich bis oval, Rand flach oder nach unten eingerollt, mit
Zaehnen
oder nur
Druesen
oder glatt.
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9.
Aeltere
Blaetter
wenigstens unterseits, oft aber beiderseits der Behaarung wegen seidig oder silberig
glaenzend
, Haare
+/-
gerade,
+/-
parallel, zur Hauptsache in der
Laengsrichtung
des Blattes orientiert.
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10. Blattrand fein und
regelmaessig
gezaehnt
;
Staubfaeden
behaart;
Fruechte
vollstaendig
kahl
|
S. alba
(Nr. 9)
|
10*. Blattrand ohne
Zaehne
oder mit wenigen,
unregelmaessig
angeordneten
Zaehnen
, oft nur mit
Druesen
, die in den Haaren versteckt sind, oder auch ohne
Druesen
.
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11. Blattrand ohne
Zaehne
und ohne
Druesen
, Blatt 3-7 cm lang, 2,5-4mal so lang wie breit;
Staubfaeden
behaart;
Fruechte
dicht, lang und kraus behaart
|
S. glaucosericea
(Nr. 10)
|
11*. Blattrand mit zerstreuten
Zaehnen
, oft auch nur mit
Druesen
.
|
12.
Blaetter
2-4 cm lang, 4-10mal so lang wie breit, seitliche Nerven 8-14;
Staubfaeden
behaart;
Fruechte
dicht und kurz behaart, Haare
+/-
gerade.
|
S. rosmarinifolia
(Nr. 11)
|
12*.
Blaetter
1-3 cm lang, 2-
31/2
mal so lang wie breit, seitliche Nerven 4-6.
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13.
Staubfaeden
und
Fruechte
vollstaendig
kahl
|
S. repens
(Nr. 12)
|
13*.
Staubfaeden
behaart;
Fruechte
kurz und dicht behaart; Haare
+/-
gerade
|
S. arenaria
(Nr. 13)
|
9*.
Aeltere
Blaetter
kraus (flaumig) oder zerstreut mit
+/-
langen, geraden Haaren behaart, nie silbrig
glaenzend
(bei einigen Arten die jungen
Blaetter
silbrig
glaenzend
), auch
vollstaendig
kahl und dabei matt oder
glaenzend
.
|
14. Blattrand stets ohne
Zaehne
, gelegentlich mit wenigen
Druesen
,
aeltere
Blaetter
beiderseits
vollstaendig
kahl, 1-3 cm lang, 2-3mal so lang wie breit, oval bis breit lanzettlich, unterseits
blaugruen
, nie beiderseits gleichfarbig
gruen
.
|
15.
Staubfaeden
frei, kahl;
Fruechte
kahl,
dunkelgruen
. Nur 3 Fundorte in den Kantonen St. Gallen und Appenzell
|
S. myrtilloides
(Nr. 14)
|
15*.
Staubfaeden
meist bis
ueber
die Mitte, oft in der ganzen
Laenge
verwachsen, am Grunde behaart;
Fruechte
kurz und dicht behaart
|
S. caesia
(Nr. 15)
|
14*. Blattrand mit feinen bis groben,
regelmaessigen
oder
unregelmaessigen
Zaehnen
(an Seitentrieben
Blaetter
gelegentlich ganzrandig), wenn alle
Blaetter
ohne
Zaehne
dann
Blaetter
beiderseits gleichfarbig
gruen
.
|
16. Auch junge
Fruechte
vollstaendig
kahl (bei
S. Hegetschweileri
die jungen
Fruechte
dicht und kurz behaart, die reifen meist
vollstaendig
kahl; Pflanze der Zentralalpen);
Blaetter
nie alle ganzrandig.
|
17.
Blaetter
unterseits
graugruen
bis
blaugruen
, an der Spitze jedoch
gruen
, zerstreut behaart bis kahl, Rand
unregelmaessig
gezaehnt
;
Staubfaeden
am Grunde behaart
|
S. nigricans
(Nr. 16)
|
17*.
Blaetter
unterseits
gleichmaessig
blaugruen
bis
graugruen
oder beiderseits fast gleichfarbig
gruen
.
|
18. Auch die
juengsten
Blaetter
stets beiderseits
vollstaendig
kahl, Blattoberseite
dunkelgruen
, lackartig
glaenzend
.
|
19. Ausgewachsene
Blaetter
4-18 cm lang, 2-6mal so lang wie breit, Blattunterseite heller
gruen
als die Oberseite.
|
20. Blattrand
regelmaessig
und grob
gezaehnt
,
Zaehne
0,4-0,8 mm lang,
Druesen
am Blattrand mit wenig Sekret;
Staubblaetter
meist 2. Sehr selten
|
S. fragilis
(Nr. 17)
|
20*. Blattrand
regelmaessig
und fein
gezaehnt
,
Zaehne
0,2-0,3 mm lang,
Druesen
am Blattrand mit viel Sekret;
Staubblaetter
meist 5
|
S. pentandra
(Nr. 18)
|
19*.
Blaetter
2-8 cm lang, 2-3mal so lang wie breit, Blattunterseite auf der ganzen
Flaeche
blaugruen
, seltener
graugruen
;
Tragblaetter
kahl oder nur zerstreut behaart, Haare lang und gerade (Unterschied zu Sippen der
S. hastata
mit ganz kahlen
Blaettern
). Nur in den
suedlichen
Kalkalpen
|
S. glabra
(Nr. 19)
|
18*.
Blaetter
zerstreut bis dicht behaart, alte
Blaetter
oft auch kahl; bei
S. hastata
gelegentlich auch
juengste
Blaetter
ganz kahl.
|
21. Blattstiel ohne
Druesen
,
Blaetter
oberseits matt, 2-8 cm lang, 2-3mal so lang wie breit, mit der
groessten
Breite
ueber
oder in der Mitte, fein und
regelmaessig
gezaehnt
;
Staubblaetter
2;
Tragblaetter
lang und kraus behaart
|
S. hastata
(Nr. 20)
|
21*. Blattstiel mit einigen
Druesen
,
Blaetter
oberseits
glaenzend
, 2-15 cm lang, 3-5mal (selten 2mal) so lang wie breit, mit der
groessten
Breite meist in der Mitte, fein und
regelmaessig
gezaehnt
;
Staubblaetter
3
|
S. triandra
(Nr. 21)
|
16*. Junge und reife
Fruechte
behaart (bei
S. Hegetschweileri
die reifen
Fruechte
meist
vollstaendig
kahl), wenn junge
Fruechte
kahl, dann die
Blaetter
ganzrandig.
|
22.
Blaetter
unterseits sehr dicht und kraus behaart,
weiss
, ohne Glanz (nur junge
Blaetter
mit
+/-
geraden und parallel anliegenden Haaren haben Silberglanz), oberseits
dunkelgruen
, bis 8 cm lang, 2-3mal so lang wie breit;
Staubfaeden
kahl;
Fruechte
dicht, lang und kraus behaart; Pflanze bis 1,5 m hoch
|
S. helvetica
(Nr. 22)
|
22*.
Blaetter
unterseits nicht
weiss
(nur bei der 3-9 m hohen
S. caprea
, Nr.
31, gelegentlich
weisslich
.)
|
23.
Blaetter
beiderseits gleichfarbig
gruen
, Behaarung (meist nur an jungen
Blaettern
!) oberseits stets dichter als unterseits;
Staubfaeden
kahl.
|
24. Blattrand mit feinen
regelmaessigen
Zaehnen
;
Fruechte
+/-
dicht kraus behaart
|
S. breviserrata
(Nr. 23)
|
24*. Blattrand ohne
Zaehne
;
Blaetter
und
Fruechte
oft kahl
|
S. alpina
(Nr. 24)
|
23*.
Blaetter
nicht beiderseits gleichfarbig
gruen
, unterseits
gleichmaessig
blaugruen
bis
graugruen
.
|
25.
Blaetter
regelmaessig
oder
unregelmaessig
fein
gezaehnt
,
Zaehne
etwa 0,2 mm lang,
Blaetter
meist bis 3 cm, selten
ueber
4 cm lang;
Nebenblaetter
(an den Langtrieben) oft nicht vorhanden oder kaum 0,5 cm lang;
Staubfaeden
kahl.
|
26.
Groesste
Blattbreite meist in der Mitte, Rand fein und
regelmaessig
gezaehnt
,
Blaetter
1,5-2,5 cm lang, 2-3mal so lang wie breit
|
S. foetida
(Nr. 25)
|
26*.
Groesste
Blattbreite fast immer
ueber
der Mitte, Rand fein, aber
unregelmaessig
gezaehnt
,
Blaetter
2-4, selten bis 6 cm lang, 2-3mal so lang wie breit.
|
27. Holz ohne
Laengsrippen
(Rinde abheben!); Staubbeutel vor dem
Aufbluehen
rot,
spaeter
rotbraun
|
S. Waldsteiniana
(Nr. 26)
|
27*. Holz mit bis 4 mm langen
Laengsrippen
; Staubbeutel gelb. Sehr selten (Vogesen, wahrscheinlich Freiburger Alpen)
|
S. bicolor
(Nr. 27)
|
25*.
Blaetter
unregelmaessig
und fein bis grob
gezaehnt
,
Zaehne
0,4-1 mm lang, an Kurztrieben gelegentlich ganzrandig oder Rand nur wellig, ausgewachsene
Blaetter
meist
gross
(3-15 cm lang),
11/2
-3-, selten bis 4mal so lang wie breit, an Kurztrieben gelegentlich rundlich;
Nebenblaetter
(an den Langtrieben) meist vorhanden, oft
gross
(0,5-2 cm lang);
Staubfaeden
behaart.
|
28. 2-4 Jahre altes Holz ohne
Laengsrippen
.
|
29. 1
jaehrige
Zweige kahl,
juengste
Triebe (Triebspitzen) kahl oder zerstreut behaart,
glaenzend
;
Blaetter
unterseits
blaugruen
bis
graugruen
.
|
30.
Blaetter
oval, meist
11/2
-2mal so lang wie breit, ausgewachsene
Blaetter
unterseits stets kahl.
|
31.
Blaetter
3-8 cm lang, am Grund abgerundet bis
herzfoermig
, ausgewachsene stets kahl;
Tragblaetter
an der Spitze dunkelbraun, auf der
Flaeche
und am Rande lang behaart
|
S. Hegetschweileri
(Nr. 28)
|
31*.
Blaetter
3-5 cm lang,
gegen den Grund
zu
allmaehlich
verschmaelert
,
groesste
Breite
ueber
der Mitte, unterseits kahl, oberseits oft zerstreut kraus behaart;
Tragblaetter
ueberall
hellbraun, auf der
Flaeche
fast kahl, am Rande dicht und lang behaart. Wenige Fundorte in
Sueddeutschland
, nahe der Schaffhauser Grenze
|
S. Starkeana
(Nr. 29)
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30*.
Blaetter
lanzettlich, etwa 3mal so lang wie breit,
gegen den Grund
zu
allmaehlich
verschmaelert
, unterseits behaart, Epidermis jedoch sichtbar
|
S. appendiculata
(Nr. 30)
|
29*.
Juengste
Triebe fein und kraus behaart.
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32.
Blaetter
etwa 2mal so lang wie breit, Rand fein bis grob und
unregelmaessig
gezaehnt
, unterseits
graugruen
bis
weisslich
, dicht und kraus behaart, so
dass
die Epidermis nicht sichtbar; Haare etwa 1 mm lang
|
S. caprea
(Nr. 31)
|
32*.
Blaetter
meist 3-4mal so lang wie breit, Rand wellig oder glatt, seltener grob
gezaehnt
, Behaarung an jungen
Blaettern
wie bei
S. caprea
, an
aelteren
lockerer und Epidermis gut sichtbar. Selten, Alpengebiet
|
S. pubescens
(Nr. 32)
|
28*. 2-4 Jahre altes Holz mit 1-2 cm langen, in frischem Zustand 0,2 bis 0,5 mm hohen, scharfen
Laengsrippen
.
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33.
Blaetter
hoechstens
doppelt so lang wie breit; Rand auffallend grob und
unregelmaessig
gezaehnt
,
Zaehne
oft senkrecht abstehend (sonst nach vorn gerichtet), in den Buchten Rand nach unten umgebogen;
aeltere
Zweige ganz kahl
|
S. aurita
(Nr.33)
|
33*.
Blaetter
meist 2-3mal so lang wie breit, Rand wellig oder
unregelmaessig
fein bis grob
gezaehnt
oder glatt
|
S. cinerea
(Nr. 34)
|