Vom Wert alter Amateursammlungen - vier Spinnenarten neu für die Schweiz in der Sammlung Ketterer
Author
Hänggi, Ambros
Author
Gloor, Daniel
text
Arachnology Letters
2020
2020-04-09
59
88
96
journal article
10.30963/aramit5911
832a4b0d-511a-4903-b210-b122a4379c66
3754516
Caracladus zamoniensis
Frick & Muff, 2009
CH
: VS:
Dérborence
, im
Wald
, aus
Moosen am Wegrand
geklopft, WGS84
46.28083°N
,
7.21296°E
(±
300 m
),
1500– 1600 m
, 2
♂♂
, 7
♀♀
,
14. Sep. 1974
,
NMB-ARAN 28744
; 3
♀♀
gleicher Fundort,
20. Sep. 1975
.
Abb. 7:
Auszug aus der Dokumentation von CEK zu Proben von oben „
Caracladus avicula
??“ (=
Caracladus avicula
) und unten „
Caracladus avicula
“ (=
Caracladus zamoniensis
)
CH
: VS: Montana, östlich Centre Valaisan, Mischwald mit
Pinus silvestris
, aus Moos unter
den Bäumen
geklopft, WGS84
46.30412°N
,
7.48602°E
,
1350 m
, 1
♂
,
1. Nov. 1982
.
CH
: VS: Nendaz,
Val de Nendaz
,
Region Les Finys
, rechtes
Ufer der L’Ogeintse
, aus Moos geklopft, WGS84
46.17693°N
,
7.34826°E
(±
300 m
),
1400–1500 m
, 1
♀
,
8. Aug. 1972
.
Fig. 7:
Reproduction of CEK’s data sheet for the samples of above„
Caracladus avicula
??“ (=
Caracladus avicula
) and below „
Caracladus avicula
“ (=
Caracladus zamoniensis
)
Bestimmung.
Frick & Muff (2009)
Erstnachweis
CH
.
Frick & Muff (2009)
Die Art
Caracladus zamoniensis
wurde erst 2009 von
Caracladus avicula
abgetrennt (
Frick & Muff 2009
). Die morphologischen Unterschiede sind subtil, aber auch ökologisch gibt es Unterschiede. So lebt
C. zamoniensis
nur im Waldesinneren in der Nadelstreu direkt unter den Bäumen, während
C. avicula
auch ab und zu im Bereich von einfallendem Sonnenlicht unter alleinstehenden Fichten vorkommt. Bei- de Arten können syntop vorkommen, wurden aber nie in derselben Bodenfalle gefangen. Die Analyse von Museumsmaterial zeigt, dass einige ältere Nachweise von
C. avicula
der neuen Art zugeordnet werden müssen (
Frick & Muff 2009
).
CEK hat nur
C. avicula
bestimmt, wobei ausgerechnet jenes Weibchen, welches er mit einem Fragezeichen versehen hatte, ein echtes
C. avicula
war, im Gegensatz zu den übrigen Tieren, die alle
C. zamoniensis
zuzurechnen sind (
Abb. 7
). Dies könnte darauf hindeuten, dass er bei diesem Beleg gewisse Unterschiede zu den anderen festgestellt hat, diese aber nicht als getrennte Arten aufgefasst hat.
Die ökologische Trennung der Arten kann auf Grund der Angaben von CEK weder bestätigt noch verworfen werden: alle Tiere wurden aus Moos geklopft, das (irgendwo) im Wald gesammelt wurde (
Abb. 7
).