Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1972
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.291815
book
291815
10.5281/zenodo.291815
3-7643-0843-5
Cobresia
bipartita
(All.)
D.T.
(
Cobresia simpliciuscula
[Wahlenb.] Mackenzie,
Kobresia caricina
Willd.
,
Elyna caricina
[Willd.] Mert. et Koch)
Zweiteilige Kobresie
5-20 cm hoch; dichte, feste Horste bildend.
Alle
grundstaendigen
Scheiden
Blaetter
tragend, braun, matt.
Blaetter
bis 1,5 mm breit, flach oder gefaltet,
kuerzer
als die Stengel.
Bluetenstand
1-2,5 cm lang,
aus 3-10 aufrecht anliegenden oder wenig abstehenden
Aehren
zusammengesetzt.
Frucht ca. 3 mm lang, im Querschnitt
halbkreisfoermig
, braun.
Zytologische Angaben. 2n = 72:
Material aus Skandinavien (
Loeve
und
Loeve
1948).
2n
=
70-75:
Material aus
Groenland
; Meiose normal (
Joergensen
et al. 1958).
Standort.
Subalpin, alpin, sehr selten montan. Sandige bis feinkiesige,
staendig
von Hangwasser durchfeuchtete, zeitweise
ueberspuelte
, kalkhaltige
Boeden
.
Cobresietum bipartitae
Br.-Bl. 1942.
Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze:
Spitzbergen, Nordengland, Schottland, mittleres Norwegen (60-66° NB), isolierte Fundstelle in Finnland,
Pyrenaeen
, Alpen (Grajische Alpen bis Berner Oberland,
Graubuenden
, Meran, Paznaun, Berchtesgadener Alpen, Brenner, Hohe Tauern, Karnische Alpen, Obersteiermark), Karpaten, Altai und Gebirge im Baikalseegebiet, isolierte Fundstelle an der
Eismeerkueste
Sibiriens (
Lenamuendung
), Tschuktschenhalbinsel (Angaben aus dem Kaukasus und dem Himalaja beziehen sich auf andere Arten); arktisches Nordamerika, wenige isolierte Fundstellen im Felsengebirge und an der
Ostkueste
am St.-Lorenz-Golf;
Groenland
. Verbreitungskarten von
Hulten
(1958) und Meusel (1964). - Im Gebiet: Von Westen her ins Wallis und Berner Oberland, isoliert bei Engelberg,
Graubuenden
(kommt nur im Gebiet von Chur und dem
Praettigau
nicht vor), Paznaun, Vintschgau, Ortler- und Adamellogebiet.
Bemerkungen.
Cobresia
ist benannt nach Paul von Cobres; Willdenow hat die
irrtuemliche
Schreibweise
Kobresia
eingefuehrt
; sie wurde von Persoon wieder in
Cobresia
verbessert, doch hat sich diese Korrektur noch nicht durchgesetzt (nach Janchen 1959). In neuer Literatur wird der Name
C. simpliciuscula
(Wahlenb.) Mackenzie
als
gueltig
angenommen; wir behalten den Namen
C. bipartita
bei, da der Name
C. bipartita
nicht zu Verwechslungen
Anlass
gegeben hat.