Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Valerianaceae
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1976
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.292249
book
292249
10.5281/zenodo.292249
3-7643-0556-8
Valeriana
montana
L.
Berg-Baldrian
Stengel hohl
, kahl oder mit zahlreichen,
rueckwaerts
abstehenden, 0,2-0,4 mm langen Haaren.
Blaetter
der sterilen Triebe am Grunde
ploetzlich
in den Blattstiel
verschmaelert
oder gestutzt, ganzrandig oder mit undeutlichen
Zaehnen
(
Zaehne
kaum
laenger
als 1 mm
), am Rande mit 0,3-0,5 mm langen Haaren,
sattgruen
; Blattstiel 1-1⅔mal so lang wie die Spreite;
Stengelstaendige
Blaetter
ungeteilt
, ganzrandig bis deutlich
gezaehnt
.
Kronzipfel fast bis zur gerundeten Spitze gleich breit.
-
Bluete
:
Spaeter
Fruehling
und Sommer.
Zytologische Angaben. 2n
=
32:
Material aus botanischem Garten (Asplund 1920), aus dem Tirol (Mattick in Tischler 1950), von Salzburg (Nilsson und Lassen 1971), aus Slowenien (Lovka et al. in
Loeve
1971c).
Standort.
Subalpin, seltener montan und alpin.
Maessig
feuchte, steinige
Boeden
auf Kalk. Kalkschutt,
Blockschuttwaelder
, Felsen,
Bachgeroell
. Besonders im
Petasition paradoxi
Zollitsch 1966.
Verbreitung. Mittel- und
suedeuropaeische
Gebirgspflanze:
Nordspanische Gebirge,
Pyrenaeen
,
Corbieres
, Korsika, Sardinien, Jura, Alpen, Apennin, Karpaten, Gebirge der Balkanhalbinsel. - Im Gebiet: Jura (
ostwaerts
bis
Laegern
), Alpen, Alpenvorland; ziemlich
haeufig
.
Bemerkungen.
Walther (1949) beschreibt bei
V. montana
2 Unterarten:
ssp.
montana
(kahle bis zerstreut behaarte Stengel, vorwiegend in den westlichen Alpen verbreitet) und
ssp.
hirsuticaulis
(dicht behaarte Stengel, vorwiegend in den
oestlichen
Alpen verbreitet). Diese Unterscheidung
laesst
sich im Gebiet nicht
durchfuehren
, da
Uebergaenge
haeufig
sind und die Stengelbehaarung am gleichen Fundort sehr stark variiert. Indessen nimmt sowohl Stengel- wie Blattbehaarung (die beiden Merkmale sind aber nicht miteinander gekoppelt) nach Westen zu ab. In den
Suedwestalpen
(von der
Dauphine
suedwaerts
und wohl kaum mehr im Gebiet) gibt es eine Sippe, die nicht nur kahle Stengel, sondern auch kahle und immer ganzrandige
Blattraender
aufweist; die
Blaetter
der sterilen Triebe sind breit oval, am Grunde
herzfoermig
, mit einem Stiel, der
11/2-21/2
mal so lang wie die Spreite ist. Diese Sippe wird von Maillefer (1949) als
V. rotundifolia
Vill
, bezeichnet.