Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1 Author Hess, Hans Ernst Author Landolt, Elias Author Hirzel, Rosmarie text 1972 Birkhaeuser Verlag https://doi.org/10.5281/zenodo.291815 book 291815 10.5281/zenodo.291815 3-7643-0843-5 1 jaehrige oder ausdauernde Kraeuter , Straeucher , selten Baeume . Blaetter schraubig oder gegenstaendig angeordnet, vielgestaltig; keine Nebenblaetter . Blueten meist aktinomorph, unscheinbar, zwitterig oder 1geschlechtig (wobei beide Geschlechter auf derselben Pflanze oder auf verschiedenen Pflanzen vorkommen), in knaeueligen oder aehrenartigen Bluetenstaenden oder einzeln, in Blattachseln und endstaendig . Perigonblaetter 0-10, meist gruenlich oder haeutig , frei oder +/- verwachsen, gelegentlich mit bizarren Anhaengseln , nach der Bluete nicht abfallend, die reife Frucht ganz oder teilweise umschliessend (Ausnahme: Polycnemum ). Staubblaetter so viele oder weniger als Perigonblaetter , vor den Perigonblaettern stehend, frei. Fruchtknoten 1, oberstaendig (halb unterstaendig bei Beta ), mit 1 grundstaendigen , sitzenden oder gestielten Samenanlage , mit oder ohne Griffel, mit 1-5 fadenfoermigen oder zungenfoermigen Narben. Die Familie der Chenopodiaceae umfasst 110 Gattungen mit etwa 1500 Arten; sie ist ueber die ganze Erde verbreitet. Einige Gattungen sind artenreich (z. B. Chenopodium mit ueber 200 Arten); 40 Gattungen besitzen nur 1 Art. Fast alle Arten dieser Familie wurden durch den Menschen entweder als Kulturpflanzen ( Gemuese , Zuckerrueben , Futterrueben ) eingefuehrt oder als Unkraeuter in unser Gebiet eingeschleppt. Als Unkraeuter besiedeln die Chenopodiaceae fast ausschliesslich vom Menschen geschaffene Standorte ( Aecker und offene, nicht gepflegte, naehrstoffreiche Boeden ). Durch die Zunahme des internationalen Verkehrs sind in den letzten Jahrzehnten viele Arten dieser Familie aus Uebersee bei uns gefunden worden; die meisten davon konnten sich jedoch nicht halten. Neueste Darstellung der in Mitteleuropa jemals gefundenen oder noch zu erwartenden Chenopodiaceae von Aellen (in Hegi III/2 1960) ( Schluessel , Diagnosen, Standorts- und Verbreitungsangaben, kulturhistorische Angaben, Angaben ueber Inhaltsstoffe, Zeichnungen, grosses Literaturverzeichnis). Untersuchungsmaterial Pflanzen nach der Bluete bis zur Fruchtreife.

1. Blueten zwitterig (gelegentlich mit 1geschlechtigen vermischt, dann aber ♀ Blueten nie von 2 Vorblaettern eingehuellt ).
2. Blaetter mit deutlicher Spreite.
3. Perigon nicht mit dem Fruchtknoten verwachsen, zur Fruchtzeit krautig oder fleischig, mit haeutigem Rand	Chenopodium (S. 748)
3*. Perigon mit dem Fruchtknoten verwachsen, zur Fruchtzeit hart	Beta (S. 757)
2*. Blaetter ohne deutliche Spreite, spitz oder stumpf, im Querschnitt rundlich oder oval.
4. Perigonblaetter auf der Aussenseite in oder wenig oberhalb der Mitte mit einem quer zur Laengsrichtung angeordneten, abstehenden, haeutigen , meist bunt gefaerbten Fluegel , die Frucht umschliessend .
5. Blaetter mit feiner, stachliger, gelber Spitze	Salsola (S. 758)
5*. Blaetter nicht mit stachliger Spitze	Kochia (S. 758)
4*. Perigonblaetter ohne Fluegel , die Frucht nicht umschliessend	Polycnemum (S. 759)
1*. Blueten 1geschlechtig (gelegentlich vereinzelte Zwitterblueten vorhanden), ♀ Blueten entweder alle von 2 freien oder verwachsenen Vorblaettern umhuellt und kein Perigon vorhanden oder auf derselben Pflanze auch noch ♀ Blueten mit Perigon und ohne Vorblaetter vorhanden ( Atriplex hortensis , A. nitens ).
6. Pflanzen stets 1geschlechtig (2 haeusig ); Frucht mit den beiden umschliessenden , vollstaendig verwachsenen Vorblaettern kugelig oder eifoermig	Spinacia (S. 760)
6 *. Meist beide Geschlechter auf derselben Pflanze (1 haeusig ); Frucht mit den beiden umschliessenden , rundlichen, rhombischen oder 3eckigen, freien oder teilweise verwachsenen Vorblaettern flach	Atriplex (S. 761)