Zehn für manche geografische Regionen der Schweiz besonders bemerkenswerte Neufunde von Nachtgrossfaltern (Lepidoptera: Geometridae, Noctuidae, Thyatiridae / Drepaninae)
Author
Rezbanyai-Reser, Ladislaus
text
Entomo Helvetica
2013
2013-12-31
6
77
86
journal article
56120
10.5169/seals-986044
b0f70ec4-54c8-4bb5-a56b-29239ebad4f2
1662-8500
8056792
10019.
Mythimna congrua
(Hübner, 1817)
(
Noctuidae
) (
Abb. 2
/ 8)
Piano di Magadino
(TI), nahe Gordola (Gemeinde Locarno),
Aeroporto
,
Stallone
,
200 m
, Koordinaten: 710.7/113.3, Lichtfallenfang. Fangdatum:
9.9.2010
(
1 Ex.
– in coll.
Natur-Museum Luzern
). – Neu für das Gebiet Sopraceneri.
– Eine im Mediterraneum weit verbreitete und vielerorts häufige Art. Sie ist wärmeliebend, lebt in mesophilen bis feuchten, offenen Lebensräumen und fliegt jährlich in zwei Generationen. Eine Neigung zu gelegentlichen Wanderungen wird vermutet. Die Raupe entwickelt sich an verschiedenen Gräsern. Der Falter ist mit anderen
Mythimna
- Arten (vor allem
impura
) leicht zu verwechseln, weshalb die Art übersehen oder irrtümlich gemeldet werden kann. – Die ersten bekannten fünf Schweizer Exemplare wurden am
8.9.2001
im äussersten Südtessin, am Laveggio-Ufer, an der Gemeindegrenze Stabio / Genestrerio gefangen (
Rezbanyai-Reser 2001
). Seither tauchten im Südtessin weitere Exemplare am gleichen Ort und oberhalb von Pedrinate bei Chiasso auf (leg. Rezbanyai-Reser). Der Fang bei Aeroporto-Stallone ist ein Erstnachweis nördlich des Monte Ceneri in der Region Sopraceneri. Bisher wurde die Art trotz kontinuierlicher Lichtfallenfänge weder in der Magadinoebene (Aeroporto-Stallone und Gudo-Demanio), noch im Ticino-Mündungsgebiet und im Auwald Alla Monda bei Contone gefangen (
Rezbanyai-Reser 2000a
). Dies weist darauf hin, dass
congrua
entweder neulich gelegentlich einwandert, oder dass sie ihr Areal in den letzten Jahren nach Norden erweitert hat. Die Lichtfallen bei Aeroporto-Stallone und Gudo-Demanio sind seit 1987 jedes Jahr weiterhin in Betrieb, sie dienen aber nur der Überwachung der landwirtschaftlichen Schädlinge. So ist nicht bekannt, wann
congrua
in der Magadinoebene
zum ersten Mal auftauchte, wie häufig sie ist, und ob sie überhaupt regelmässig anfliegt oder gar sesshaft wurde. Bei Lichtfängen von 2008 bis 2010 im Wald- und Rebberggebiet Malacarne oberhalb Gudo konnte
congrua
nie gefunden werden.