Notizen zu einigen zentralasiatischen Goldwespen aus der Hedychridium roseum-Gruppe (Hymenoptera: Chrysididae)
Author
Arens, W.
text
Linzer biologische Beiträge
2012
2012-12-28
44
2
927
932
journal article
8367
10.5281/zenodo.4524603
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0253-116X
4524603
Hedychridium sculpturatum
(ABEILLE 1877)
M a t e r i a l: 433, USSR, Asia c. Kirgisia, Frunze env., Con Aryk, 1.-
3.7.1980
, leg. P. Tyrner.
B e s c h r e i b u n g:
Körpergrösse: 6,0-
6,7 mm
. Schläfen stark divergent (
Abb. 4
), jedoch nicht bei allen Individuen gleich stark. Cavitas-Skulptur mit den arttypisch groben Querrunzeln (
Abb. 8
); Cavitas zungenförmig, oben nicht verbreitert und mit Ausnahme einer kleinen Fläche über dem Stirnporus vollständig skulpturiert. Punktierung des Abdomens dicht, einfach und nahezu gleichmässig; die Punkte hinten auf T2 nicht gröber als vorne.
Körperfärbung aller vier 33 sehr ähnlich: Vorderkörper gemischt grün-blau, ganz ohne Goldfärbung; Ocellarfeld und dessen + ausgedehnte Umgebung sowie Querflecke auf dem Pronotum und der grösste Teil des Mesonotum-Mittelfelds schwarz; Abdomen oben metallisch-rot; T2 hinten breit golden glänzend, vorne mit dreieckigem schwarzen Fleck auf der Mittellinie. St2 bei allen vier 33 mit grossem metallisch-grünen Fleckenpaar. Fühlerschaft innen metallisch-grün oder -blau gefleckt. Tibien aussen leuchtend grün, unterseits schwarz, Tibienspitze und Tarsen ziemlich hell orange.
Spitze der Genitalvalven sichelförmig (
Abb. 1
), innen länger und tiefer eingebuchtet als bei kleinasiatischen Artgenossen, aber mit demselbem arttypischen Querfältchen neben dieser Konkavität; Genital deutlich kleiner als z. B. bei
H. roseum
und
H. insulare
. Längenverhältnis von Genital und Augenabstand bei 3 33: 31/36, 33/38, 33/37 (Vergleichswerte von 3 der
H. insulare
-33: 36/37, 37/37, 39/39).
B e w e r t u n g An der Zugehörigkeit dieser kirgisischen 33 zu
H. sculpturatum
kann es aufgrund des kleinen Genitals mit arttypischen Merkmalen und der groben Cavitas-Querstreifung, durch die sich auch europäische und kleinasiatische
H. sculpturatum
auszeichnen, keinen Zweifel geben. Auch die übrigen Merkmale stimmen erstaunlich gut überein, mit Ausnahme der Körpergrösse, die in Kirgisien stattlicher zu sein scheint als im Mittelmeergebiet, wo
H. sculpturatum
die kleinste Art der
H. roseum
Gruppe ist. Hinsichtlich der abdominalen Punktierung, die hinten nicht vergröbert ist, stimmen die kirgisischen 33 mit der europäischen Nominatform überein. Da
H. sculpturatum
in Europa
offenbar nur im Süden vorkommt, trennt die grob punktierte kleinasiatische Population (
H. sculpturatum
pseudoroseum
LINSENMAIER 1959
) möglicherweise die jeweils fein punktierten Populationen in Europa und in Asien voneinander.
Mit diesen Belegen aus Kirgisien vergrössert sich das bisher bekannte Verbreitungsgebiet (
ARENS 2010a
) von
H. sculpturatum
über Kleinasien hinaus weit nach Osten.