Chilopoden und Diplopoden aus Jugoslavischen Hoehlen Author Von Karl W. Verhoeff text Mitt. Hoehlen- Karstforschung 1937 1937 95 103 http://un.availab.le journal article Verhoeff-1937-Mesobothrus Polybothrus (Mesobothrus) n. subg. transsilvanicus Latzel Schon der Umstand, dass zur Gattung Polybothrus eine Reihe von Hoehlentieren gehoert , die wir zu den stattlichsten und schoensten Gestalten der Unterweltraeume stellen muessen , veranlasst mich, hier nochmals auf die Untergattungen einzugehen. Bekanntlich haben uns die systematisch ueberhaupt sehr schwierigen und aus diesem Grunde bei einigen Kollegen unbeliebten Lithobiiden hinsichtlich der Fassung der Gattungen und Untergattungen viel Muehe verursacht. Zunaechst wurden sowohl bei Lithobius als auch Polybothrus die Tergite hinsichtlich des verschiedenen Auftretens von hinteren paarigen Erweiterungen oder Fortsaetzen zur Definition von Untergattungen benutzt. Obwohl dieselben vor den sexuellen Auszeichnungen den Vorteil haben, dass sie bei beiden Geschlechtern in gaenzlich uebereinstimmender Weise ausgepraegt sind, mussten die auf Tergit-Unterschiede aufgestellten Untergattungen dennoch fallen gelassen werden, weil wir den Nachweis erbracht haben, dass dadurch keine natuerliche Gruppierung herbeigefuehrt wird, indem durch verschiedene Beispiele bewiesen werden konnte, dass unzweifelhaft nahe verwandte Formen sich hinsichtlich der Tergitfortsaetze sehr verschieden verhalten koennen . Aehnlich steht es uebrigens auch mit der sehr verschiedenen Zahl der Zaehne , welche stets vorn am Coxosternum der Kieferfuesse auftreten. Nach den Erfahrungen in vielen anderen Gliedertiergruppen lag der Gedanke nahe, auch bei Lithobiiden die Genitalanhaenge fuer Gattungen und Untergattungen zu verwenden, was aber bisher nur ausnahmsweise verwirklicht worden ist. Die weiblichen Gonopoden sind bei den meisten Lithobiiden so einheitlicher Natur, dass wir sie in dieser Hinsicht wenigstens in der palaearktischen Region nicht verwenden koennen . Was aber die maennlichen Gonopoden betrifft, so sind sie bei dem grossen Heer der Lithobien so schwach entwickelt, dass sie fuer Untergattungen ebenfalls nicht in Betracht kommen. Viel guenstiger aber liegen die Verhaeltnisse bei der Gattung Polybothrus , umsomehr, als bei dieser auch das Genitalsternit bedeutende Differenzen aufweisen kann. Darum habe ich bereits 1934 in meinen "Beitraegen zur Systematik und Geographie der Chilopoden" Zool. Jahrbue ., 6 ss . Bd., H. 1/2, auf S. 74 nach dem maennlichen Genitalsternit einen Schluessel fuer drei Untergattungen von Polybothrus beigebracht. Beim Studium des P. transsilvanicus ist mir zum Bewusstsein gekommen, dass dieser Schluessel theoretisch, und zwar mit Ruecksicht auf einen erstaunlich weitgehenden morphologisehen Parallelismus bei den Lithobiiden, eine Luecke enthaelt , diese Luecke aber in schoenster Weise von transsilvanicus ausgefuellt wird, indem diese Art als Vertreter einer 4. Untergattung bewertet werden darf, Wie das gemeint ist, ergibt sich aus dem folgenden neuen Schluessel der Untergattungen: a) Gonopoden des ♂ kraeftig entwickelt, aus einem breiten Coxitglied (ct Abb. 7) und einem langen, gtiffelfoermigen Telopodit (te) bestehend. X Genitalsternit einfach, ohne Fortsaetze . - 1. Untergatt. Polybothrus s.str. (Hierhin z. B. fasciatus NEWP. und leptopus LATZ. ) XX Genitalsternit hinten gespalten (v Abb. 7) und in zwei stark beborstete Fortsaetze (pr) ausgezogen. 2. Untergatt. Mesobothrus n. subg. ( Fuer transsilvanicus LATZ. ) b) Gonopoden des ♂ schwach entwickelt, ungegliedert, oder 2gliedrig, aber das Telopodit nicht griffelartig ausgezogen und das Coxit nur schmal. X Genitalsternit einfach, Gonopoden 2gliedrig, 3. Untergatt. Parapolybothrus VERH. (Hierhin elongatus NEWP. , herzcegowinensis VERH. u. a.) XX Genitalsternit hinten gespalten und in zwei stark beborstete Fortsaetze ausgezogen. Gonopoden ungegliedert, mehr oder minder rudimentaer . 4. Untergatt. Sehjzopolybothrus VERH. ( Fuer caesar und tabularum VERH. ) Vorkommen des transsilvanicus LATZ . Diese stattliche, durch den groessten Teil der Balkanlaender verbreitete Art ist bisher nur oberirdisch erbeutet worden? Mir liegen 3 ♂♂ und 1 j. ♀ vor, welche aus der Hoehle von Banjane und der Rasce-Hoehle stammen . Sie besitzen 37 bis 45 Antennenglieder. Wenn auch diese Hohlenbewohner sonst gegenueber den oberirdischen keinen Unterschied aufweisen, so sind sie doch entschieden etwas blasser gefaerbt , ein Zeichen, dass sie sich dauernd in diesen Hoehlen aufhalten. Erwaehnen will ich noch, dass beim reifen ♂ Von 35 mm Lg. das Praefemur am 15. Beinpaar oben vor dem Ende etwas eingedrueckt ist, das Felnur aber oben eine Laengsfurche besitzt, welche vor dem Ende aufhoert und an der Basis grubig erweitert ist.