Neotropische Stenus-Arten mit seitlich gerandetem Abdomen und gelappten Tarsen (Coleoptera, Staphylinidae) 344. Beitrag zur Kenntnis der Steninen
Author
Puthz, Volker
text
Linzer biologische Beiträge
2015
2015-12-30
47
2
1601
1727
journal article
10.5281/zenodo.5284596
0253-116X
5284596
Stenus centeotl
nov.sp.
(
Abb. 210, 215
,
232
)
T y p u s m a t e r i a l
Holotypus
() und 2 -
Paratypen
:
MEXICO
:
Chiapas
,
Municipio Coapilla
,
Cerro El Calvario
near
Tapalapa
,
2000m
,
17
o
10‘25‘‘N
,
93
o
07‘52‘‘W
, oak/pine liquidambar forest litter,
23.VII.2003
,
R. Anderson
#119
.
Paratypen
: 3:
Chiapas
,
Municipio Angel Albino Corzo
,
Reserva El Triúnfo
,
1750m
,
15
o
41.80’N
,
92
o
47.56’W
,
Liquidambar
/pine forest litter,
21.XI.2001
, idem #210
;
1:
Chiapas
,
12,5 km
NW Ocosingo
,
1400m
, oak/pine forest litter,
16.IX.1992
, idem #106. -
HT
und
PTT
im
KSEM
, 2
PTT
in cP
.
B e s c h r e i b u n g Brachypter, schwarz, schwach glänzend, Vorderkörper sehr grob, sehr dicht, auf den Elytren vielfach rugos punktiert/skulptiert, Abdomen grob und ziemlich dicht punktiert; Beborstung unauffällig. Fühler hellbraun, Keule etwas dunkler. Kiefertaster gelb. Paraglossen actiniform. Beine gelblichbraun, apikales Drittel der Schenkel und Tarsengliedspitzen etwas dunkler. Clypeus schwarz, Oberlippe dunkel-
braun, heller gesäumt, ziemlich dicht beborstet. Abdomen seitlich schmal gerandet, 4. Tarsenglied tief gelappt.
L ä n g e:
3,7-4,4mm
(Vorderkörperlänge: 2,0-
2,1mm
).
PM des HT: HW: 39; DE: 20; PW: 26,5; PL: 29,5; EW: 35,5; EL: 32; SL: 25.
M ä n n c h e n: Schenkel gekeult. Metatrochanter mit deutlichem Zahn. Mittelschienen mit kräftigem Apikaldorn, Hinterschienen im hinteren Drittel innen verschmälert, mit kräftigem Präapikaldorn, dieser etwa um die Länge des 8. Fühlergliedes von der Schienenspitze entfernt. Metasternum breit und flach eingedrückt, in der Hinterhälfte ziemlich grob und dicht auf glänzendem Grund punktiert, in der vorderen Mitte sehr fein und ziemlich weitläufig punktiert mit eingestreuten groben Punkten. Vordersternite einfach, 5. Sternit längs der Mitte abgeflacht, 6. Sternit in der hinteren Mitte eingedrückt und im Eindruck weitläufig punktiert, 7. Sternit mit schmalem Längseindruck, darin fein und dicht punktiert und beborstet, Hinterrand sehr flach ausgerandet. 8. Sternit mit spitzwinkligem, durchscheinend sklerotisiert gesäumtem Ausschnitt etwa im hinteren Viertel (15: 67). 9. Sternit apikolateral mit spitzem Zahn. Aedoeagus (
Abb. 210
), Apikalpartie des Medianlobus distal mit zwei mittleren Längsleisten, seitlich schwach konvex, dreieckig verschmälert (
Abb. 232
), im Innern apikal mit einem ziemlich grossen Feld von Ananasschuppen, basal mit 15 starken, unregelmässigen Zähnen; Parameren wenig länger als der Medianlobus, im apikalen Drittel mit etwa 21 langen Borsten.
W e i b c h e n: 8. Sternit (
Abb. 215
). Valvifer apikolateral mit spitzem Zahn. Cucumis gross.
Kopf deutlich breiter als die Elytren, Stirn ziemlich breit, konkav eingesenkt, Mittelteil schmäler als jedes der Seitenstücke, im hinteren Bereich nur schwach erhoben, tief unter dem Niveau der Augeninnenränder liegend; Punktierung grob und überwiegend sehr dicht, mittlerer Punktdurchmesser etwa so gross wie der apikale Querschnitt des 2. Fühlergliedes, Punktzwischenräume kleiner als die Punktradien, nur am hinteren Mittelteil auch so gross wie die Punkte. Fühler schlank, zurückgelegt knapp den Hinterrand des Pronotums überragend, vorletzte Glieder nicht ganz doppelt so lang wie breit. Pronotum deutlich etwas länger als breit, etwa in der Mitte am breitesten, von dort nach vorn zuerst fast gerade, dann kräftig verengt, nach hinten deutlich konkav eingeschnürt; Oberfläche ohne auffällige Eindrücke; Punktierung sehr grob und sehr dicht, aber meist getrennt, mittlerer Punktdurchmesser so gross wie der mittlere Querschnitt des 2. Fühlergliedes, Punktzwischenräume viel kleiner als die Punktradien. Elytren trapezoid, deutlich, aber nicht viel, breiter als lang, Schultern schräg, Seiten nach hinten gerade erweitert, im hinteren Viertel eingezogen, der Hinterrand tief ausgerandet; ein kräftiger Nahteindruck lässt die Nahtkante erhoben hervortreten; Punktierung/Skulptur so grob wie am Pronotum, aber stärker (kurz-)rugos. Abdomen stark gewölbt, schmal gerandet, Paratergite 5 schmäler als das 2. Fühlerglied, unpunktiert, basale Querfurchen der vorderen Tergite tief, 7. Tergit mit deutlichem apikalem Hautsaum; Punktierung von vorn bis hinten grob und ziemlich dicht, auf den ersten Tergiten fast so grob wie neben den Augen, Punktzwischenräume hier aber so gross wie die Punktradien, selten punktgross; auf dem 7. Tergit sind die Punkte noch so gross wie der Querschnitt des 3. Fühlergliedes, ihre Abstände oft so gross wie die Punkte, manchmal auch wenig grösser. An den schlanken Beinen sind die gelappten Hintertarsen fast drei Viertel schienenlang, ihr 1. Glied ist so lang wie die drei folgenden Glieder zusammengenommen, viel länger als das Klauenglied. Die Abdomenspitze (Tergite 7-10) ist deutlich genetzt, die vorderen Tergite zeigen allenfalls Netzungsspuren.
D i f f e r e n z i a l d i a g n o s e:DieseneueArtfälltdurchihretrapezoidenElytren, ihre vergleichsweise grobe Abdomenpunktierung und das apikolateral spitze 9. Sternum auf. Sie ähnelt auch dem
S. bechyneae
HROMÁDKA
(besonders der Aedoeagus), der sich jedoch durch seine ungenetzte Abdomenspitze, die punktierten Paratergite und seine quadratischen Elytren von
S. centeotl
unterscheiden lässt. Im Übrigen vgl. die Bestimmungstabelle.
E t y m o l o g i e: Für diese mexikanische Art wähle ich den Namen des aztekischen Maisgottes Centeotl.