Zur Taxonomie und Faunistik westpaläarktischer Staphylinidae (Coleoptera: Staphylinidae: Omaliinae, Oxytelinae et Tachyporinae)
Author
Schülke, M.
text
Linzer biologische Beiträge
2009
2009-08-30
41
1
803
844
journal article
10.5281/zenodo.5276291
0253-116X
5276291
Platystethus capito
(HEER 1839)
=
Platystethus rattus
GISTEL 1857
,
nov.syn.
=
Trogophloeus
kodermanni
GISTEL 1857
,
nov.syn.
Neotypus-
3 (
rattus
): "München 12.4.09 / Coll. Dr. Ihssen / nodifrons / NEOTYPUS-3
Platystethus rattus
Gistel, 1857
des. M. Schülke 2008 [rot] /
Platystethus capito (Heer)
det. M. Schülke 2008" (MNHUB).
Hiermit designiert!
Messwerte des
Neotypus
(
Abb. 11a
): AL: 0,14; SL: 0,21; KBr: 0,61; HL: 0,46; HBr: 0,63; FBr: 0,69; FSL: 0,53; VKL: 1,54; GL: 2,78. Indizes: AL/SL: 0,67; KBr/HBr: 0,98; HBr/FBr: 0,90; HL/HBr: 0,73; FSL/FBr: 0,76.
Abb. 11
: Habitus (
a
,
b
) und Etikettierung (
c
,
d
) der Neotypen von
Platystethus rattus
GISTEL 1857
(
a
,
c
) und
Trogophloeus
kodermanni
GISTEL 1857
(
b
,
d
).
Die Beschreibung einer mit Längsfurchen auf Kopf und Pronotum ausgestatteten Art: "Mattglänzend, schwarz, dicht grob punktiert, Kopf unbewehrt, eine Scheitelquerstrieme, Längsfurche und Stirngrube schwach eingedrückt, Brust kurz, elliptisch, einfurchig, Schienen und Zehen muschelbraun. 1’’’.
Bayern
." (
GISTEL (1857)
lässt sich nur auf einen Vertreter der Gattung
Platystethus
deuten.
Platystethus capito
besitzt die angegebene Furchung des Pronotums und zumindest angedeutet auch des Kopfes sowie eine grobe Punktierung.
Platystethus rattus
wird daher hier mit
P. capito
(HEER)
synonymisiert. Da die Typen Gistels als verschollen gelten müssen (
SCHÜLKE 2004: 924
), wird zur Festlegung des Artnamens der o. g.
Neotypus
aus der Sammlung des MNHUB designiert.
Neotypus-
3 (
kodermanni
): "Hainburg, Donau Spitzerberg 13.5.194 2 /
capito Heer
/
Platystethus capito Heer P. Hammond
det. 1969 / NEOPTYPUS-3 Trogophloeus
kodermanni
Gistel, 1857
des. M. Schülke 2008 [rot] /
Platystethus capito (Heer)
det. M. Schülke 2008" (MNHUB).
Hiermit designiert!
Messwerte des
Neotypus
(
Abb. 11b
): AL: 0,13; KBr: 0,63; HL: 0,44; HBr: 0,63; FBr: 0,72; FSL: 0,53; VKL: 1,51; GL: 2,83. Indizes: KBr/HBr: 1,00; HBr/FBr: 0,87; HL/HBr: 0,71; FSL/FBr: 0,74.
Auch die Beschreibung von
Trogophloeus kodermanni
verweist durch die Furchung des Pronotums auf eine Art der Gattung
Platystethus
: "Glänzend schwarz, Fresszangen hellbraun und sehr gross; Kopf flach, grob punktiert, Bruststück breiter als lang, gerandet, mitten mit tiefen Grübchen tragender Furche; Decken grübig, gerandet. 1 ¼ ’’’ [
2,81 mm
] lang. Niederbayern: Vilshofen, Innstadt, Passau. Zu
Oxytelus corticinus
." (
GISTEL 1857
). Arten der Gattung
Carpelimus
wie der zitierte
C. corticinus
(
GRAVENHORST 1806
)
besitzen eine solche Mittelfurche des Pronotums nicht. Die grobe und tiefe Punktierung auf Kopf und Pronotum lässt sich auf
P. capito
beziehen, der im Donaugebiet weit verbreitet und nicht selten ist.
Trogophloeus kodermanni
wird deshalb hier mit
Platystethus capito
(HEER)
synonymisiert. Auch die Typen von
Trogophloeus kodermanni
müssen als verschollen gelten (
SCHÜLKE 2004: 924
), zur Festlegung des Artnamens wird deshalb der oben genannte
Neotypus
aus der Sammlung des MNHUB designiert.