Neue und alte neotropische Stenus-Arten (Coleoptera, Staphylinidae) 339. Beitrag zur Kenntnis der Steninen
Author
Puthz, V.
text
Linzer biologische Beiträge
2014
2014-12-19
46
2
1671
1736
journal article
10.5281/zenodo.5311846
0253-116X
5311846
Stenus corniculifer
nov.sp.
(
Abb. 25, 26
,
34, 40
)
T y p u s m a t e r i a l:
Holotypus
() und 1, 2 -
Paratypen
:
MEXIKO
:
México
:
Temascultepec
7 km
NE),
2000 feet
,
19
o
04’N
,
100
o
00’W
, oak-madroño-pine forest, berlese leaf litter forest floor,
12.-15.IX.1973
,
A. Newton
.-
Paratypen
: 1:
México
:
1 mi
NE Ixtapan de la Sal
,
6200 feet
, berlese litter, tropical deciduous forest,
10.IX.1973
,
A. Newton
;
1:
Guerrero
:
78,5 km
N jct.
Route
200 on
Route
134 to
Ciudad Altaminaro
,
1770m
, litter in ravine,
31.VII.1997
,
J. S. Ashe
;
2:
Jalisco
:
15 km
W Atenquique
,
Volcan
de
Colima
,
2000m
,
18.VI.1986
,
M. Sörensson
&
B. Mårtensson
;
2:
Oaxaca
:
7 km
N
Oaxaca
City
, highway 175,
1700m
, sifting litter near small stream, tropical montane forest,
6.IX.1990
,
R. Baranowski.
-
HT
und
PTT
im
FMCh
,
PTT
auch im
KSEM
, im
ZML
und in cP
.
B e s c h r e i b u n g: Makropter, schwarz, schwach glänzend, grob und sehr dicht, auf den Elytren manchmal zusammenfliessend punktiert; Beborstung kurz, anliegend, weisslichgelb. Kiefertaster gelblich. Fühler hellbraun, die Keule etwas dunkler. Beine rötlichbraun, Schenkelbasis etwas heller. Clypeus schwarz, Oberlippe dunkelbraun, ziemlich dicht beborstet. Abdomen seitlich mässig breit gerandet, Tarsen einfach.
L ä n g e: 3,5-4,0mm (Vorderkörperlänge:
1,7-1,9mm
).
PM des HT: HW: 30,5; DE: 18; PW: 24,5; PL: 25; EW: 35; EL: 31,5; SL: 25.
Män n ch en: Schenkel wenig gekeult. Mittelschienen mit kräftigem Apikaldorn, Hinterschienen mit kräftigem Präapikaldorn. Metasternum breit abgeflacht, grob und sehr dicht auf glänzendem Grund punktiert. Vordersternite einfach, 6. Sternit in der hinteren Mitte abgeflacht, in der Mitte vor der leicht konvex vorgewölbten Hinterrand mit einem kleinen, sehr dicht punktierten und beborsteten Feld, 7. Sternit mit breitem, seitlich gekieltem Mitteleindruck, dieser vor dem flach ausgerandeten Hinterrand auf schmalem Streifen dicht und fein punktiert und beborstet, im Übrigen grob und dicht punktiert. 8. Sternit mit rundlicher Ausrandung etwa im hinteren Zehntel. 9. Sternit apikolateral lang spitz. 10. Tergit am Hinterrand abgerundet. Aedoeagus (
Abb. 40
), prinzipiell wie bei
S. schneiderianus
BERNHAUER
, die Apikalpartie des Medianlobus nach leicht konvexem Bogen in eine scharfe Spitze verengt; Innenkörper mit starken, distal "gehörnten" Ausstülphaken und einem breittubigen Innensack; Parameren viel länger als der Medianlobus, in ihrer Spitzenhälfte sehr lang und sehr dicht beborstet.
W e i b c h e n: 8. Sternit am Hinterrand ziemlich schmal abgerundet. Valvifer apikolateral mit sehr spitzem Zahn. 10. Tergit am Hinterrand abgerundet. In der Abdomenspitze eine längliche, sackähnliche Struktur unbekannter Funktion.
Kopf deutlich schmäler als die Elytren, Stirn sehr breit, insgesamt flach konkav, Längsfurchen deutlich, Mittelteil etwas schmäler als jedes der schwach schräg ansteigenden Seitenteile, schwach, aber deutlich gewölbt, etwa das Niveau der Augeninnenränder erreichend; Punktierung überall grob und sehr dicht, mittlerer Punktdurchmesser fast so gross wie der apikale Querschnitt des 2. Fühlergliedes, Punktzwischenräume viel kleiner als die Punktradien. Fühler kurz, zurückgelegt bis ins hintere Pronotumdrittel reichend, vorletzte Glieder etwa so lang wie breit. Pronotum so lang wie breit, in den vorderen zwei Dritteln seitlich konvex, hinten mässig konkav verengt; in der Hinterhälfte jederseits der Mitte wird ein mehr oder weniger flacher Eindruck erkennbar; Punktierung grob und äusserst dicht, wiederholt auch verworren zusammenfliessend, Punkte wenig gröber als auf der Stirn. Elytren schwach bis deutlich subtrapezoid (
Abb. 25, 26
), deutlich breiter als lang, Hinterrand flach und breit ausgerandet; Naht- und Schultereindruck wenig deutlich; Punktierung grob und sehr dicht, oft auch verworren-dicht, Punkte nicht deutlich grösser als diejenigen des Pronotums. Abdomen seitlich mässig breit gerandet, Paratergite kaum aufgebogen, diejenigen des 4. Tergits so breit wie die Hinterschienen in ihrer Mitte, dicht mit einer Reihe grober Punkte versehen; basale Querfurchen der ersten Tergite tief, dreikielig, 7. Tergit mit deutlichem apikalem Hautsaum; Punktierung von vorn bis hinten auffällig grob, sehr dicht, fast so grob wie auf der Stirn (
Abb. 34
). An den Beinen sind die Hintertarsen zwei Drittel schienenlang, ihr 1. Glied ist ein wenig kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, deutlich länger als das Klauenglied. Die gesamte Oberseite ist netzungsfrei.
Variabilität: Die Elytren der einzelnen Stücke zeigen unterschiedliche Umrisse (
Abb. 25, 26
): von nahezu subquadratisch bis deutlich trapezoid. Beim HT ist die Elytrenpunktierung überwiegend getrennt, bei anderen Stücken, auch solchen vom selben Fundort, eher verworren, bei wieder anderen (
Jalisco
) stärker zusammenfliessend. Ähnliches beobachtet man auch bei der Skulptur des Pronotums. Ohne neues und umfangreicheres Material lässt sich die Frage nicht entscheiden, ob wir es hier mit infra- oder mit supraspezifischen unterschieden zu tun haben.
D i f f e r e n z i a l d i a g n o s e: Auch diese neue Art gehört in die
S. hostilis
- Gruppe. Sie fällt wegen der groben Punktierung ihres Abdomens auf. Von ihren Verwandten lässt sie sich wie in der Bestimmungstabelle angegeben unterscheiden. Von
S. quetzalcoatl
nov.sp.
lässt sie sich (zur Zeit) nur durch den Innenbau des Medianlobus trennen.
E t y m o l o g i e: Der Name dieser neuen Art bezieht sich auf die distal "gehörnten" Ausstülphaken des Medianlobus (Lat.
corniculifer
= hörnchentragend).