Stenus LATREILLE und die segenreiche Himmelstochter (Coleoptera, Staphylinidae)
Author
Puthz, V.
text
Linzer biologische Beiträge
2008
2008-07-10
40
1
137
230
journal article
10.5281/zenodo.5426801
0253-116X
5426801
Stenus
(
Hemistenus
)
bey
nov.sp.
T y p e n m a t e r i a l: -
Holotypus
und 1 -
Paratypus
:
Türkei
:
25 km
ESE
Rize
,
S Kaptanpaşa
,
690 m
, mixed forest,
40
o
56.56 N
,
40
o
46.30 E
,
5.VIII.2006
, Assing, Schülke
.
Paratypen
: 2:
Rize
, ca.
25 km
S Ardeşen
,
830 m
, mixed forest,
Rhododendron
,
40
o
59.30 N
,
40
o
58.42 E
,
3.VIII.2006
, Assing, Schülke
; 2: ca.
30 km
S. Ardeşen,
750 m
, mixed forest,
Rhododendron
,
40
o
53.31’ N
,
40
o
57.46 E
,
3.VIII.2006
, Assing, Schülke;
2:
25 km
SE
Rize
,
860 m
, mixed
forest,
Rhododendron
,
40
o
54.04 N
,
40
o
46.04 E
,
2.VIII.2006
, Assing, Schülke.- HT und PTT in coll. Assing (Hannover), PTT auch in coll. Schülke (
Berlin
) und in cP.
B e s c h r e i b u n g Schwarz, messingglänzend, Vorderkörper grob und sehr dicht punktiert, Abdomen vorn ziemlich grob und dicht, hinten fein und mässig weitläufig punktiert, Oberseite zwischen den Punkten flach genetzt; Beborstung kurz, anliegend. Fühler schmutziggelb, die Keule dunkler. Kiefertaster gelb. Beine bräunlichgelb, die Schenkelspitzen etwas dunkler. Clypeus schwarz, Oberlippe schwarzbraun, mässig dicht beborstet.
Länge:
4,2-5,2 mm
(Vorderkörperlänge:
2,2-2,3 mm
).
PM des HT: HW: 37,8; FW: 19; PW: 28,3; PL: 29; EW: 364; EL: 35,5; SL: 29.
M ä n n c h e n: Beine ohne Auszeichnungen. 8. Sternit mit wenig breiter Apikalausrandung etwa im hinteren Zwölftel. 9. Sternit apikolateral einspitzig. 10. Tergit breit abgerundet. Der A e d o e a g u s (
Abb. 35
) ähnelt in seinem Umriss stark dem des
S. impressus
GERMAR
, ist jedoch grösser und relativ schlanker und seine vorn abgerundete, anders geformte Ausstülpspange liegt (im Ruhezustand) weiter proximal. Die Parameren tragen an ihren Enden einige lange, starke und einige kürzere, dünne Borsten (9- 11).
W e i b c h e n: 8. Sternit zur Hinterrandmitte leicht vorgezogen. Valvifer apikolateral spitz. 10. Tergit abgerundet. Die Spermatheka (
Abb. 36
) besteht aus einem dicken, einmal gewundenen Schlauch, sie besitzt ein breittubiges Infundibulum.
D i s k u s s i o n: Diese neue Art ist die Schwesterart des variablen und weit verbreiteten, auch in der
Türkei
heimischen
S. impressus
GERMAR
und sieht ihm auch sehr ähnlich. Äusserlich unterscheidet sie sich von ihm (türkische Stücke) schwer durch breiteren Kopf (beim ist der Kopf auch fast so breit wie die Elytren), abgeschrägte Schultern sowie durch dichtere und gröbere Elytrenpunktierung, von den meisten
impressus
-Exemplaren auch durch deutliche Netzung des Vorderkörpers, also durch schwächeren Glanz. Eine sichere Unterscheidung erfordert jedoch die Untersuchung der Sexualcharaktere (die Spermatheka des
S. impressus
besteht aus einem längeren und dünneren, manchmal mehrfach gewundenen Schlauch). Von
S. aceris
STEPHENS
, der in der
Türkei
zu den häufigsten Hemistenen gehört, lässt sich die neue Art durch viel kleinere Elytren, ihre Netzung und die Sexualcharaktere trennen. Wegen ihrer Netzung könnte man sie auch mit
S. subditus
L. BENICK
verwechseln, der sich ebenfalls durch schmalen Körperbau auszeichnet und nahe der Fundorte der
Typen
erbeutet wurde: Die Netzung des Vorderkörpers bei
S. bey
ist jedoch schwächer, das Pronotum stärker uneben und die Sexualcharaktere sind ganz anders.
E t y m o l o g i e: Ich wähle für diese Art eine früher in der
Türkei
für "Herren" gebrauchte Bezeichnung.