Elf neue Clytini und Anaglyptini aus Malaysien und Indonesien (Coleoptera, Cerambycidae, Cerambycinae)
Author
Dauber, D.
text
Linzer biologische Beiträge
2008
2008-12-19
40
2
1193
1209
journal article
10.5281/zenodo.5430617
0253-116X
5430617
Rhaphuma shelfordi
nov.sp.
(
Abb. 1
)
Diese Art war mir anlässlich eines Besuches in der Sammlung des BMNH/London zur
Kenntnis gelangt. Am Typusexemplar scheinen folgende Angaben auf: 1. Etikette:
Arcyphorus Shelfordi Gahan,
Type
; 2. Etikette: Penrissen
May 1899
,
Sarawak
19C0-50
(2). Mit dem
Typus
scheinen noch
7 Exemplare
dieser Art in der Sammlung des BMNH
auf (die restlichen Exemplare gehören einer anderen
Rhaphuma
sp.
an). Die Originalbe-
schreibung dieser Art wurde trotz eifriger Literaturrecherche nicht gefunden. Mrs. Sha-
ron L. Shute/BMNH London danke ich an dieser Stelle für ihre Mithilfe bei der Suche
nach dieser Beschreibung.
H o l o t y p u s: 1. Etikette: Arcyphorus Shelfordi Gahan,
Type
; 2. Etikette: Penrissen,
May 1899
,
Sarawak
1900 (2);
P a r a t y p e n: 2, 1 mit denselben Daten;
Sabah
,
Mt. Kinabalu
5000 ft
,
1.-5.
V
.1973
,
K.M. Guichard
;
2, 1
Peninsula
Siam
,
Nakon Sri Tamara
,
Khao Luang
,
2000 ft
,
April 2nd 1922
, 483, 1927428
;
April 3rd 1922
, 482, 1927428 und March 18st 1922, 484,1927428, leg. H.M. Pendlebury;
alle in coll.
BMNH
/
London
;,
Keningau
,
Sabah
,
Borneo
IV/1994
; coll. E. Jiroux;
2
Trus Madi
,
Sabah
, 5-2005, local collector leg., coll.
E. Jiroux
/
Andresy
;
Ranau
,
Sabah
3- 2006,
Borneo
, local collector leg., coll.
E. Jiroux
;
Malaysia
,
Cameron Highl.
IX.85, in coll.
D. Dauber
;
Borneo
,
Sabah
,
Crocker Range
II-1988
, in coll.
Dauber
;
Borneo
,
Sabah
,
Mt. Rinagsian
IV-1986
, in coll.
Dauber
;
2
Borneo
,
Crocker Range
14.04.200 1, leg.
K. Chew
, in coll.
Dauber
;
2
Borneo
,
Sabah
,
Mt. Trus Madi
14.04.200 1, in coll.
Dauber
;
2, 2
Crocker Range
T
.M., alt.
1100 m
,
10 miles
NW Keningau
,
Sabah
,
Borneo, E.
Malaysia
12.III.1993
, in coll.
Dauber
;
3,
Malaysia
,
Kelantan
, Gua Musang, in coll. D
;
W.
Malaysia
,
Cameron Highl.
, 3.-6.1991,
Wong
, in coll.
Dauber
;
5, 2
Borneo
,
Sabah
,
Ranau
near
Mt. Kinabalu
15.-
18.6.2001
, local collector, in coll.
Dauber
;
6, 8 East
Malaysia
,
Crocker Range
13.-
14.4.2001
, local collector
;
7, 14 East
Malaysia
,
Crocker Range
29.05.200 1, local collector
; in coll. Dauber und OLM;
3, 3
Malaysia
,
Perak
W,
40 km
SO Ipoh
900 m
,
Banjaran Titi Wanga
,
Ringlet
,
15.04.2004
;
2, 2
Malaysia
,
Perak
W,
40 km
SO Ipoh
900 m
,
Banjaran Titi Wanga
,
Ringlet
,
10.04.2004
;
3, 2
Malaysia
,
Perak
W,
40 km
SO Ipoh
900 m
,
Banjaran Titi Wanga
,
Ringlet
,
29.3.2004
; in coll. M. Egger.
B e s c h r e i b u n g:Länge
11,8-14,1mm
;humeraleBreite
2,6mm
.
Färbung: schwarz. Mundwerkzeuge, Antennen und Tarsen braun.
Beim
Holotypus
sowie bei manchen Tieren aus Borneo sind die Antennenglieder 6.-10. vollständig, bei den anderen Exemplaren ist nur die Basis dieser Glieder hell gelblichbraun.
Integument: gelb bis gelblichgrau tomentiert, Antennenglieder und Beine fein weiss anliegend behaart. Diese Art ist in der Zeichnung von Pronotum und Elytren ziemlich variabel. Pronotum am Vorder- und Hinterrand dicht gelblich behaart, auf der Scheibe zwei verschieden breite schmale, schwarz behaarte zur Basis hin leicht verbreiterte dunkle Binden, die sich bei einigen Exemplaren vom Vorder- zum Hinterrand erstrecken. Dazwischen eine gelb behaarte Längsfurche, die sich bei einigen Exemplaren von der Basis bis zum Apex erstreckt und bei einigen Exemplaren kaum erkennbar ist. Am umgeschlagenen Seitenrand eine verschieden breite schwarze Binde, die ½-¾ der Halsschildlänge einnimmt. Die Zeichnung von Pronotum und Elytren beim
Holotypus
ist aus
Abb. 1
zu ersehen: die Suturalbinde erreicht den Beginn des apikalen Drittels und ist stets mit einer mehr oder weniger breiten postmedianen Querbinde verschmolzen; diese erreicht bei keinem Exemplar den Seitenrand der Elytren; die Humeralbinde ist in der hinteren Hälfte meist nach aussen abgewinkelt; bei vielen Exemplaren ist die Suturalbinde bzw. die Humeralbinde mit einer ebenso langen Seitenrandbinde am hinteren Ende verschmolzen; der verschieden lange Suturalfleck ist auch bei etlichen Exemplaren mit der Suturalbinde an der Naht verschmolzen. Die dunklen Binden sind wie am Pronotum dicht mit enganliegenden schwarzen Haaren besetzt. Pro-, Meso- und Metathorax sowie die Abdominalsegmente dicht gelblich behaart. Lange, abstehende, helle Haare sind über den ganzen Körper verteilt. Die Beine sowie die Apices von Elytren und Pygidium sind zusätzlich dicht mit langen weisslichgelben, abstehenden borstenartigen Haaren bedeckt. Kopf: zwischen den Augen wenig verengt. Auf der Stirn grob retikuliert-punktiert sowie mit einem kurzen V-förmigen Kiel. Die Behaarung ist um die Augen etwas dichter. Antenneninsertionen sind erhaben. Untere Augenloben etwa gleich lang wie die Wangen. Okziput mit groben Punkten schütter besetzt.
Antennen: sie erreichen bei den die apikale Hälfte, bei den erreichen sie den Beginn des apikalen Drittels der Elytren. 1. Glied kräftig, leicht gebogen, zum Apex hin verdickt. Die Glieder 3.-5. am Apex rundlich verdickt, restliche Glieder zum Apex hin nur leicht verbreitert. Glied 3. 1,4-1,6 so lang wie das 1. Glied und 1,1-1,2 so lang wie Glied 4. bzw. 5.
Pronotum: länglich, schmal. Länge/Breite = 1,2-1,4, dicht und grob retikuliert-punktiert. Basal etwa so breit wie apikal, in der Apikalhälfte länglich aufgewölbt. Vorder- und Hinterrand leicht kragenartig aufgewölbt.
Beine: Mittelschenkel gekielt. Die Hinterschenkel erreichen nicht ganz den Apex der Elytren. Sehr fein und weitläufig punktiert. Tarsenglied 1. 1,7-1,9 so lang wie die Glieder 3. + 4. zusammen.
Scutellum: halbkreisförmig. Elytren: Länge/humerale Breite = 3,3-3,5, im apikalen ¼ stark verengt. Fein und weitläufig punktiert, Apex sehr steil abgestutzt, Innen- und Aussenrand leicht spitz ausgezogen.
D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e:DiebeschriebeneArtfälltindieGruppe
Rhaphuma reticulata
JORDAN
1894
,
Rhaphuma signata
GAHAN 1907
,
Rhaphuma retrofasciata
DAUBER 2004
und
Rhaphuma rassei
DAUBER 2002
. Sie ist am ehesten mit
Rhaphuma reticulata
JORDAN
1894
zu vergleichen. Diese Art unterscheidet sich durch die gelb behaarte Längsbinde am Pronotum sowie das stete Vorhandensein einer Längsbinde am Seitenrand der Elytren.
Rhaphuma signata
GAHAN 1907
ist durch das Fehlen einer Mittelbinde, die breiteren dunklen gebogenen Seitenbinden und die andere Skulptur des Pronotums gekennzeichnet. Ausserdem ist die längliche Apikalbinde immer kürzer und vorne an der Naht mit einer stets vorhandenen präapikalen Querbinde verschmolzen und die Antennen sind immer dunkler gefärbt. Eine Seitenrandlängsbinde ist höchstens leicht angedeutet.
Rhaphuma retrofasciata
DAUBER 2004
unterscheidet sich durch die plumpere Gestalt sowie die ganz anderen Zeichnungen von Pronotum und Elytren. Vor allem ist die Suturalbinde im hinteren ⅓ immer von der Naht abstehend und mit der Humeralbinde zu einem langgezogenen "U" verschmolzen.
Rhaphuma rassei
DAUBER 2002
unterscheidet sich ebenfalls durch die grössere und plumpere Gestalt, vor allem aber durch das Fehlen der dunklen Seitenbinden am Pronotum sowie die gänzlich anders geartete Zeichnung der Elytren. Auch sind bei den letzteren beiden Arten höchstens die beiden Endglieder der Antennen etwas heller gefärbt als die übrigen.