Die Milbenfauna der Nordseeinsel Wangerooge
Author
Willmann, C.
text
Veröffentlichungen des Instituts für Meeresforschung Bremerhaven
1952
1
139
186
http://unknown
journal article
ORI11037
12.
Halolaelaps nodosus
nov. spec.
(Abb. 1
a-g
).
Eine Species von geringer
Groesse
, die noch kleiner ist als die bisher kleinste Art der Gattung
Halolaelaps remanei
Willm. 1939.
Groesse
:
Maennchen
Laenge
375
y
, Breite 195
y
,
Weibchen
Laenge
410
y
, Breite 195
y
.
Der
Ruecken
ist bei
Maennchen
und Weibchen mit zwei Schildern bedeckt, die wie bei der Vergleichsart mit kleinen spitzen
Haerchen
besetzt sind. Auch die Ventralseite des Weibchen (Abb 1 c) stimmt weitgehend mit der von
H. remanei
ueberein
, nur ist das Analschild hier breiter und fast kreisrund. Das Sternalschild ist
laenglich
mit abgerundeten Ecken, neben dem Schilde sehen wir drei Paar Endopodialia, die in die
Zwischenraeume
der Coxen hineingreifen. Beim
Maennchen
(Abb. 1 a) ist besonders
auffaellig
ein fast
hufeisenfoermiger
Knoten auf dem Ventrianalschilde, der etwa in der Mitte der Entfernung zwischen dem Vorderrande des Schildes und der
Analoeffnung
liegt.
Ausser
den drei Analhaaren ist das Schild noch mit sechs Paar
Haerchen
besetzt, von denen ein Paar den deutlich erhabenen Knoten flankiert. Das Sternalschild hat acht scharfe Ecken, die zwischen die Coxen hineinfassen. Bein II des
Maennchen
(Abb. 1 e) hat
grosse
Aehnlichkeit
mit dem von
H. remanei
, die Apophysen am Femur und am Tarsus sind aber etwas breiter und plumper. Auch bei dieser Art finden wir die beiden Apophysen des Tarsus nur am Telotarsus, nicht am Basitarsus. Bein III des
Maennchen
hat nur auf dem Femur eine kleine spitze Apophyse. Bein IV des
Maennchen
ist mit kleinen
Knoetchen
am inneren Seitenrande des Genu und der Tibia besetzt (Abb. 1 b), und zwar finden wir am Genu vier und an der Tibia drei kleine runde
Knoetchen
. Bei
H. remanei
sind die
Knoetchen
von verschiedener
Groesse
, zum Teil erheblich
groesser
als hier, und sie stehen nur auf der Tibia (
fuenf
Knoetchen
) und auf dem Basitarsus (zwei
Knoetchen
). Die Gestalt der Mandibeln des
Maennchens
ist im allgemeinen
aehnlich
, aber der Digitus fixus, der bei der Vergleichsart nur einen Zahn aufweist, hat hier drei
Zaehne
(Abb. 1 d). Der Digitus mobilis hat nur einen Zahn wie bei der Vergleichsart. Auch der
Spermatophorentraeger
ist
aehnlich
entwickelt.
Wenn schon bei
H. remanei
das Epistom sich von dem Gattungsschema entfernt dadurch,
dass
es keinen geschlossenen,
gezaehnelten
Bogen bildet, sondern "aus einer breiten Vertiefung der
gezaehnelten
Seitenraender
eine vorn verbreiterte Mittelspitze herausragt, die mit einer gezackten Vorderkannte versehen ist" (Willmann 1939), haben wir bei der neuen Art bei
Maennchen
und
Weibchen ein dreiteiliges Epistom, bei dem die einzelnen Teile mehrere Spitzen aufweisen. Beim
Maennchen
sind die drei Spitzen gerade nach vorn gerichtet, beim Weibchen sind die Seitenspitzen etwas nach innen geneigt (Abb. 1 f u. g).
Differenzialdiagnose:
H. nodosus
ist mit
H. remanei
nahe verwandt, unterscheidet sich durch noch geringere
Groesse
, durch den
hufeisenfoermigen
Knoten in der Mitte Ventrianalschildes beim
Maennchen
, durch die gleichartigen
Knoetchen
am Genu und an der Tibia des 4. Beines,
waehrend
bei
H. remanei
verschiedenartige Knoten an der Tibia und am Basitarsus zu finden sind, durch die drei
Zaehne
am Digitus fixus der Mandibelschere und durch das dreiteilige Epistom.
Beide Arten bilden innerhalb der Gattung eine besondere Gruppe, die sich durch die abweichende Form des Epistoms und durch die
Knoetchen
an den Beinen IV des
Maennchens
auszeichnet.
Holotypus ist ein
Praeparat
mit zwei
Maennchen
und einem Weibchen, bezeichnet Wangerooge (Probe 44),
Aussengroden-Sued
,
Salicornia
mit anhaftendem Boden, 8. X. 49. Ein zweites
Praeparat
enthaelt
noch sieben Exemplare.