Die Goldwespen der Peloponnes (Hymenoptera: Chrysididae) 1. Teil: Die Gattungen Cleptes, Omalus, Holopyga, Hedychrum, Hedychridium und Euchroeus; mit Beschreibung einer neuen Cleptes-Art
Author
Arens, W.
text
Linzer biologische Beiträge
2014
2014-07-31
46
1
553
621
journal article
10.5281/zenodo.5305651
0253-116X
5305651
Omalus
(
Elampus
)
sanzii
(GOGORZA
,
1887)
B e l e g m a t e r i a l: 1 /
1 in
der Coll. Arens.
Diese in Mitteleuropa und dem Mediterrangebiet weit verbreitete Art (
LINSENMAIER 1999
;
ROSA 2006
) scheint auf der
Peloponnes
selten zu sein. Wirte sind nicht bekannt. Die Abgrenzung gegenüber anderen Arten, insbesondere
O. panzeri
und
O. constrictus
, ist problematisch, da sowohl die Form der Analplatte (siehe dazu auch
LINSENMAIER 1968
, S. 12) wie auch die Mesopleuren-Kontur variabel sind. Paolo Rosa, der tiefere Kenntnisse der Untergattung besitzt als ich, interpretiert das Pärchen in meiner Sammlung aber als
O. sanzii
.
In der Coll. Linsenmaier befindet sich ein aus
Attika
(6/1941, leg Hunsch), das von ihm als
O. constrictus
determiniert ist und dem aus Sikyon in jeder Hinsicht sehr ähnlich ist, abgesehen davon, dass die Mesopleuren-Vorderkante oberhalb der Querleiste etwas stärker gewölbt ist und die Analplatte etwas schmaler ist.
Zwei weitere peloponnesische (
5km
S. of Monemvasia 26-
31.8.1983
) sah ich im Jahr
1997 in
der Kopenhagener Sammlung. Das eine hat Linsenmaier als
O. constrictus
, das andere als
O. panzeri
bestimmt. Im
Januar 2013
konnte der Kustos beide
leider nicht mehr finden, so dass ein Vergleich mit dem übrigen Belegmaterial und eine Überprüfung von Linsenmaiers Determination vorerst nicht möglich war.
STANDFUSS (2009)
führt
O. panzeri
, nicht aber
O. sanzii
in ihrer Goldwespen-Liste der mittelgriechischen Pilion-Halbinsel auf. Ich halte es für offen, zu welcher der fraglichen Arten ihre Fänge gehören.
Coll. Arens: O Avia/Ausgang der Kambos-Schlucht
2.6.2011
(; auf Blättern eines Buschs in einer Hecke); S Sikyon
7.8.1966
(; erhalten aus der Coll. Aigner).
Als weitere Art der Gattung ist auf der Peloponnes
Omalus
(
Pseudomalus
)
violaceus
SCOPOLI, 1763 zu erwarten, zumal der am häufigsten genannte Wirt
Pemphredon lugubris
(F.) (siehe
LINSENMAIER 1987
;
BLÖSCH 2000
;
ROSA 2006
) dort vorkommt. Griechische Belege sind mir allerdings nicht bekannt, doch da diese seltene, in Europa und Asien aber weit verbreitete Art auch in
Bulgarien
und der
Türkei
(Belege im Biologiezentrum Linz) sowie in Norditalien (
ROSA 2005
,
2006
) vorkommt, gehört sicherlich auch
Griechenland
zu ihrem Verbreitungsgebiet.
Auf
Kreta
sind ausserdem
Omalus
(
Philoctetes
)
deflexus
(ABEILLE, 1878) und
Omalus
(
Philoctetes
)
abeillei
(BUYSSON, 1893) nachgewiesen (
LINSENMAIER 1959a
,
ROSA 2005
), wobei Linsenmaier die kretischen Belege von
O. deflexus
offenbar zuletzt der sehr ähnlichen Art
O. chobauti
(BUYSSON, 1896)
zugeordnet hat (
LINSENMAIER 1999
).
Darüber hinaus ist mit etlichen weiteren Arten aus der Untergattung
Elampus
auf der
Peloponnes
zu rechnen, von denen manche aber in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet (siehe ROSA & SOON 2013) sehr selten sind:
O. albipennis
(MOSCÁRY, 1889),
O. bidens
(FÖRSTER, 1853)
,
O. constrictus
(FÖRSTER, 1853)
,
O. foveatus
(MOCSÁRY, 1914)
,
O. panzeri
(FABRICIUS, 1804)
und
O. pyrosomus
(FÖRSTER, 1853).