Übersicht über die Steninen der melanesischen Subregion (Coleoptera, Staphylinidae) 349. Beitrag zur Kenntnis der Steninen
Author
Puthz, Volker
text
Linzer biologische Beiträge
2016
2016-07-30
48
1
779
834
journal article
10.5281/zenodo.5281643
0253-116X
5281643
Stenus pandarus
nov.sp.
(
Abb. 41
,
64
,
128
)
Material:
Holotypus
() und 2 -
Paratypen
:
West Neuguinea
:
Jayawijaya
,
Pronggoli
,
2000-2400m
,
17.-19.IX.1991
,
A. Riedel
; 1 -
Paratypus
:
Jayawijaya
,
N Bime
,
2000-2070m
,
21.IX.1998
, idem.-
HT
und 1 PT im
ZMB
, je 1 PT im
NHMW
und in
cP
.
Beschreibung: Makropter, dunkelblau-metallisch, glänzend, Vorderkörper mässig grob, dicht bis ziemlich weitläufig punktiert, Abdomen sehr fein, wenig dicht punktiert; Beborstung anliegend. Fühler, Kiefertaster und Beine hell bräunlichgelb, Schenkel- und Tarsengliedspitzen leicht gebräunt. Clypeus und Oberlippe blaumetallisch, dicht beborstet. Abdomen seitlich ungerandet, Tarsen gelappt.
Länge: 6,0-7,0mm (Vorderkörperlänge: 3,0-
3,1mm
).
PM des HT: HW: 43; DE: 23; PW: 33; PL: 42; EW: 49; EL: 58; SL: 49.
Männchen: Metasternum in der hinteren Mitte leicht eingedrückt, auf der Scheibe ziemlich fein und sehr weitläufig auf flach genetztem Grund punktiert (
Abb. 41
). 3. Sternit einfach; 4. Sternit in der hinteren Mitte feiner und dichter als an den Seiten punktiert und beborstet; 5. Sternit in der hinteren Mitte mit breitem, flachem Eindruck, darin fein und dicht punktiert und beborstet, Hinterrand sehr flach ausgerandet; 6. Sternit mit breitem, tiefem Eindruck in der hinteren Mitte, die Seiten desselben rundkielig erhoben, Eindruckpunktierung und –beborstung äusserst fein und dicht, Hinterrand breit ausgerandet (
Abb. 64
); 7. Sternit mit flachem, proximal etwas tieferem Mitteleindruck, darin fein und dicht punktiert und beborstet. 8. Sternit mit dreieckigem Ausschnitt gut im hinteren Drittel (12: 31). 9. Sternit apikolateral mit kurzem Zahn. 10. Tergit am Hinterrand breit abgerundet, in der Mitte ganz leicht konkav. Aedoeagus (
Abb. 128
), Apikalpartie des Medianlobus breit lanzettförmig, ventral mit zwei eng beieinander stehende Mittelkielen; im Innern ein langes "Taurus-Sklerit" und ein breittubiger Innensack, der apikal in eine lasso-ähnlich gedrehte Tube ausläuft; Parameren länger als der Medianlobus, mit etwa 40 Borsten.
Weibchen: 8. Sternit zur Hinterrandmitte breit-rundlappig vorgezogen. Valvifer apikolateral mit kleinem Zahn. 10. Tergit wie beim Männchen.
Kopf schmäler als die Elytren, Stirn mässig breit, insgesamt konkav eingesenkt, Längsfurchen sehr flach, Mittelteil hinten schmal, gut punktbreit erhoben, aber deutlich unterhalb des Niveaus der Augeninnenränder liegend, vordere Stirnmitte flach; Punktierung grob und überwiegend dicht, mittlerer Punktdurchmesser deutlich etwas kleiner als der basale Querschnitt des 3. Fühlergliedes, Punktzwischenräume kleiner als die Punktradien, in der Umgebung der Antennalhöcker und neben dem hinteren Augeninnenrand grösser. Fühler dünn, zurückgelegt mit den letzten drei Gliedern den Hinterrand des Pronotums überragend, vorletzte Glieder fast doppelt so lang wie breit. Pronotum erheblich länger als breit, hinter der Mitte am breitesten, von dort seitlich nach vorn zuerst konisch, ganz vorne schwach gewinkelt verengt, nach hinten deutlich konkav eingeschnürt; in der Hinterhälfte seitlich je ein schwacher Eindruck; Punktierung ziemlich grob, auf der Scheibe mässig dicht, seitlich viel dichter, mittlerer Punktdurchmesser fast so gross wie der basale Querschnitt des 3. Fühlergliedes, Punktzwischenräume auf der Scheibe mehrfach grösser als die Punkte, seitlich meist kleiner als die Punktradien. Elytren subquadratisch, länger als breit, Seiten hinter den eckigen Schultern lang gerade mässig erweitert, im hinteren Viertel deutlich eingezogen, Hinterrand tiefrund ausgerandet; Nahteindruck flach, Schultereindruck fehlend; Punktierung wenig fein, weitläufig, deutlich feiner als am Pronotum, mittlerer Punktdurchmesser gut so gross wie eine grosse Augenfacette, Punktzwischenräume doppelt und mehr so gross wie die Punkte. Abdomen zylindrisch, basale Einschnürungen der vorderen Segmente sehr tief, 7. Tergit mit deutlichem apikalem Hautsaum; Punktierung sehr fein und wenig dicht, die Punkte höchstens so gross wie eine Facette am Innenrand der Augen, ihre Abstände doppelt, hinten noch mehr, so gross wie die Punkte. 8. Tergit mit apikomedianem Borstenfleck. Beine schlank, Hintertarsen mehr als ein halb schienenlang, ihr 1. Glied so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen, wenig länger als das Klauenglied. Das Abdomen ist deutlich genetzt, die Oberseite des Vorderkörpers netzungsfrei.
Differenzial diagnose: Diese neue Art gehört in die
S. odysseus
-Gruppe. In meiner Bestimmungstabelle (1972) würde man auf
S. moroensis
PUTHZ
kommen, dem sie auch habituell sehr ähnlich sieht. Abgesehen von ihren Sexualcharakteren unterscheidet sie sich aber von ihm durch dichter punktierte Stirn, etwas feinere Elytrenpunktierung und fehlenden Violettschimmer. Der Aedoeagus der neuen Art ähnelt auch stark dem des
S. archboldi
PUTHZ
und dem des
S. cheesmanianus
CAMERON
; vom ersteren unterscheidet sie ich durch viel längere Elytren und längere Parameren, vom zweiten sofort durch ihre viel feinere und viel weitläufigere Punktierung.
E t y mo l o g i e: Für diese Art wähle ich den Namen eines geschickten Bogenschützen im Trojanischen Krieg.