Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 2. Mixochthonius Niedbala, 1972, Neobrachychthonius nov. gen., Synchthonius v. d. Hammen, 1952, Poecilochthonius Balogh, 1943, Brachychthonius Berlese, 1910, Brachychochthonius Jacot, 1938
Author
Moritz, M.
text
Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin
1976
52
227
319
http://unknown
journal article
ORI10014
Brachychochthonius meridionalis Bernini
, 1973 (Abb. 23)
Brachychthonius zelawaiensis
: Bernini 1969, p. 332.
Brachychochthonius meridionalis Bernini
, 1973: p. 364, Fig. 4 und 5, Taf. I, Fig. 1.
Material:
IZS
:
1 Ad.
,
Holotypus
, Coll. Bernini, mikroskop.
Praeparat
, Italien, Basiluzzo (Isole Eolie), Prato a graminacee, F. Bernini leg. 31. 3. 1971.
Holotypus, Locus typicus: Der
Holotypus
befindet sich in der Sammlung Bernini im Instituto di Zoologia dell'
Universita
di Siena. Das Exemplar
enthaelt
ein Ei.
Der Locus typicus ist
Italien
,
Basiluzzo
, eine kleine Insel der Eolie-Inseln
noerdlich
Sizilien,
Grasvegetation auf lockerem Boden unter
Bueschen
von
Pistacia lentiscus
.
F. Bernini
leg.
31. 3. 1971
.
Vom gleichen Ort
stammen
2
weitere
Paratypen
.
Weitere Exemplare der Typusserie stammen aus einem
Pinienhain
bei
San Vitale
,
Ravenna
,
F. Bernini
leg.
9. 3. 1968
.
Abb
. 23.
Brachychochthonius meridionalis Bernini
, Holotypus.
Tabelle
19.
Brachychochthonius meridionalis
(Bernini, 1973)
EmTaCe |
Holotypus |
Gesamtlaenge
|
167,5 |
Laenge
Prodorsum
|
65,0 |
Laenge
Na
|
41,2 |
Breite Prodorsum |
65,0 |
Breite Na |
90,0 |
Sensilluslaenge
|
31,2 |
Keulenlaenge
|
17,5 |
Abstand ro |
10,5 |
Abstand la |
19,2 |
Abstand ila |
24,0 |
Abstand c1 |
28,7 |
Abstand e1 |
25,0 |
Laenge
ro
|
- |
Laenge
la
|
10,0 |
Laenge
ila
|
- |
Laenge
c1
|
8,5 |
Laenge
e1
|
15,0 |
Abstand la: ro |
1,83 |
Abstand ila: la |
1,25 |
Laenge
e1:.Na
|
0,36 |
Laenge
Na: Abstand la
|
2,56 |
Laenge
Na: Abstand c1
|
1,43 |
Beschreibung: Die Art ist von Bernini sehr
ausfuehrlich
beschrieben worden, so
dass
hier nur einige
Ergaenzungen
, die sich auf Grund der Untersuchung des Holotypus ergeben haben, genannt zu werden brauchen. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich
ausschliesslich
auf den Holotypus.
Farbe hellgoldgelb. Die dorsale Ornamentation vom suecicus-Typ. Opisthosoma mit deutlichen Schultereckcn. Dorsalborsten kurz und blattartig erweitert, mit feinen Spitzen besetzt. Alle Kutikularfelder der Dorsalseite sind dicht und fein punktiert, die
Zwischenraeume
sind glatt.
Prodorsum mit
grossen
, scharf begrenzten und deutlich getrennten Medianfeldern. Die 3 hinteren Medianfeldpaare sind auffallend breit und kurz und fast von gleicher
Groesse
.
Waehrend
ihre
aeussere
Begrenzung stark hervortritt, sind die sie trennenden Transversal- und Longitudinallinien (diese sind im Gegensatz zu Bernini auch beim Holotypus erkennbar) sehr fein, so
dass
bei geringer
Aufloesung
des Mikroskops eine mehr oder weniger einheitliche
Flaeche
vorgetaeuscht
werden kann.
Die
Exobothridialhoecker
sind sehr klein. Sie erreichen nicht den Seitenrand des Prodorsum. Die relativ dicke
spindelfoermige
Sensilluskeule ist allseitig dicht mit schlanken Stachelspitzen, die in
Laengsreihen
angeordnet sind, besetzt. Das
Laengenverhaeltnis
von Keule zu Sensillusstiel
betraegt
1,28.
Die Dorsalfelder des Notogaster sind wie die des Prodorsum sehr fein punktiert (im durchfallenden Licht erscheinen auf Grund der inneren Kutikularstruktur feine helle Lichtpunkte). Die
Feldraender
sind innenseitig sehr fein gezackt, wirken aber bei schwacher
Vergroesserung
mehr glattrandig. Die 3 vorderen Medianfeldpaare des Notogasterschildes Na sind wie alle anderen der Medianreihe
vollstaendig
getrennt. Im Gegensatz dazu sind bei Bernini (1973, Fig. 4a) diese 3 Feldpaare median verschmolzen gezeichnet. Die Rosettenfelder auf dem Notogasterschild Na sind
vollstaendig
vorhanden. Der Kutikularring ist mehr eckig und tritt deutlich hervor.
Charakteristisch
fuer
die Art sind u. a. die Dorsalborsten. Sowohl die des Prodorsum als auch die des Notogaster sind trotz ihrer geringen
Laenge
sehr stark blattartig erweitert. Sie sind nicht nur am Rande, sondern auch auf der deutlich konvexen Oberseite mit kurzen spitzen Stacheln besetzt.
Waehrend
die Randstacheln immer deutlich hervortreten, sind die auf der
Flaeche
in
Laengsreihen
angeordneten Spitzen bei stark aufgehellten Tieren wahrscheinlich nicht immer erkennbar. Bei Bernini (1973, Fig. 4) werden nur die Randspitzen der Blattborsten gezeichnet,
waehrend
das elektronenoptische Bild auf seiner Taf. I, Fig. 1 den wahren Borstencharakter klar erkennen
laesst
. Die pygidialen Borsten ps2 und ps3 des Holotypus sind nicht blattartig erweitert, sondern stellen einfache, nur leicht verdickte Borsten dar.
Systematische Stellung:
Brachychochthonius meridionalis
ist von allen anderen europaeischen Arten der Gattung durch die Kombination des suecicus-Feldmusters mit kurzen, aber stark
blattfoermig
verbreiterten und auf der ganzen
Oberflaeche
mit Stachelspitzen besetzten Borsten sicher zu trennen. Sie ist nahe verwandt mit dem aus
Oesterreich
vorliegenden
Brachychochthonius phyllophorus
n. sp.
, dessen
blattfoermige
Borsten auf der Oberseite aber glatt sind und nur am Rand einige wenige Spitzen besitzen.