Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Cuscutaceae
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1976
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.292249
book
292249
10.5281/zenodo.292249
3-7643-0556-8
Cuscuta
Epithymum
(
L.
) Murray
Thymian-Seide
Pflanze meist rot.
Blueten
in
vielbluetigen
Knaeueln
, bis 5 mm lang,
5
zaehlig
.
Kelchblaetter
meist 3eckig
, gelegentlich mit aufgesetzter Spitze. Krone mit meist abstehenden,
spitzen Zipfeln
, rot oder
weiss
. Schuppen in der
Kronroehre
abgerundet, etwa
1/2
so lang wie die
Kronroehre
. Griffel 2-4, mit
fadenfoermigen
Narben,
laenger
als der Fruchtknoten.
Kapsel kugelig
. -
Bluete
: Sommer bis Herbst.
Zytologische Angaben. 2n
=
14:
Mehrere und
uebereinstimmende
Zaehlungen
in
Loeve
und
Loeve
(1961) zusammengestellt.
Standort
. Kollin und montan, selten subalpin. Zahl der Wirte sehr
gross
. Auf allen
Boeden
. Unkrautgesellschaften.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze:
Wie
C. europaea
(Nr. 1). - Im Gebiet verbreitet, die
haeufigste
Cuscuta
art.
Bemerkungen
. Von
C. Epithymum
gibt es im Gebiet Sippen, deren systematische Einstufung je nach Autor zwischen einer biologischen Rasse und einer Art schwankt. Die Sippe
C. Trifolii
Babington
besitzt
oft 3 oder 4 Griffel;
eindeutige Merkmale, die eine Abtrennung von
C. Epithymum
ermoeglichen
, sind nicht bekannt. Die Sippe ist auf gewisse, allerdings recht zahlreiche Wirtspflanzen spezialisiert und wahrscheinlich durch den landwirtschaftlichen Futterbau aus
C. Epithymum
selektioniert worden:
Leguminosae
(
Trifolium, Medicago, Anthyllis, Ornithopus, Ononis
) werden bevorzugt, doch wird die Sippe auch als Schmarotzer auf Wirten vieler anderer Familien angegeben (
Equisetaceae
, Gramineae,
Ranunculaceae, Umbelliferae
,
Plantaginaceae, Compositae
). Die Abtrennung der Sippe
C. Trifolii
als Art war von praktischer Bedeutung, da die Klee-Seide
frueher
als Schmarotzer im landwirtschaftlichen Futterbau Bedeutung hatte.
Eine weitere Sippe,
C. alba
Presl
, wird durch
weisse
Blueten
charakterisiert. Sie kommt im Gebiet in der Umgebung von Meran vor und ist auf vielen Wirten in
Suedeuropa
verbreitet.
Auch die beiden Sippen
C. planiflora
Ten.
(auf
Achillea
) und
C. acutiflora
Rota
(auf
Mentha
), die beide aus der Gegend von Bergamo angegeben sind, beruhen auf Abweichungen im
Bluetenbau
, deren systematischer Wert zweifelhaft erscheint.