Die Milbenfauna der Nordseeinsel Wangerooge
Author
Willmann, C.
text
Veröffentlichungen des Instituts für Meeresforschung Bremerhaven
1952
1
139
186
http://unknown
journal article
ORI11037
1CD7624C-FC8F-4DD0-AA34-762D8FFB6267
51.
Rhagidia arenaria
nov. spec.
(Abb. 11
a-e
).
Laenge
: 1035-1065
y
, Breite: 360-390
y
.
Bein
I 1050
-1125
y
, II 795-885
y
, III 885-930
y
,
IV 1050
-1095
y
. Bein I und IV sind also etwa von
Koerperlaenge
, die Beine II und III sind
kuerzer
. -
Laenge
der Mandibel (Abb. 11 e): 201-210
y
,
Hoehe
des Grundgliedes 90-100
y
,
Laenge
der Schere (des beweglichen Gliedes) 77-84
y
, Entfernung der Haare voneinander 40
y
. Das vordere Haar steht nicht auf der Kante des Digitus fixus, sondern in einer Mulde etwas vom Rande entfernt. Der Epivertex ist
gross
und
schliesst
breit an das
uebrige
Propodosoma an (Abb. IIa). Hier finden wir die
ueblichen
drei Paar Borsten, von denen die mittleren als sehr feine Sinneshaare, die aus deutlichen Gruben entspringen
,
differenziert sind. Die Augenflecke sind
ausserordentlich
gross
und
laenglich-oval
. Auf dem Hysterosoma ist besonders charakteristisch,
dass
auf dem hinteren
Ruecken
drei Querreihen von je vier Borsten dicht
zusammengerueckt
sind, bei anderen Arten stehen die
aeusseren
Borsten viel weiter seitlich.
Auf Bein I (Abb. 11b) besteht das tarsale Sinnesorgan aus vier
schraegliegenden
Sinnesgruben mit Schuppenhaar, zwischen den beiden proximalen Gruben sehen wir das Tentakelorgan. Auf Tarsus II (Abb. 11c) haben wir drei Sinnesfelder in
aehnlicher
Anordnung. Ein Tentakelorgan konnte hier nicht mit Sicherheit erkannt werden. Sehr
auffaellig
ist der Pulvillus zwischen den
grossen
Krallen an den Tarsen aller Beine gestaltet (Abb. 11 d). Er ist lang und breit und ganz gerade gerichtet, das
Staebchen
ist mit dicht stehenden, sehr feinen
Haerchen
besetzt, die bei
schwaecherer
Vergroesserung
wie eine
Flaeche
erscheinen. Vorn ist diese
Flaeche
ausgeschnitten, und das Ende des
Staebchens
bildet eine kleine Mittelspitze. Bei anderen Arten besteht der Pulvillus aus einem festen, meist nach oben gebogenen Chitinstab mit Haarbesatz.
Differenzialdiagnose: Versucht man die Tiere nach der Tabelle im "Tierreich", Lfg. 71a, zu bestimmen, so
stoesst
man auf
R. intermedia
Willmann. Mit dieser Art besteht aber keine
Uebereinstimmung
. Einmal ist
R. intermedia
groesser
und hat viel
laengere
Beine als der
Koerper
, dann ist die Stellung der Sinnesfelder auf Tarsus II eine andere (zwei hintereinander und eines etwas
schraeg
davor,
waehrend
hier die drei Felder
schraeg
hintereinander liegen). Als besonders charakteristisch und abweichend von allen bisher bekannten Arten ist die Stellung der Borsten in den hinteren drei Querreihen und die Ausbildung des Pulvillus (s. oben).
Fundorte: Die Species wurde nur angetroffen im trockenen
Duenensande
. Die kleinen,
weisslichen
Tierchen konnten im Sande
natuerlich
nicht gesehen werden, ich fand sie aber
haeufig
unter Steinen, die von
zerstoerten
Militaerbauten
im Sande der
Duenen
ueberall
umherlagen. Hob man die Steine hoch, so sah man auf der Unterseite ein winziges Irgendetwas in rasender Geschwindigkeit herumwirbeln, so
dass
man kaum mit den Augen, noch schwieriger mit dem Pinsel folgen konnte. Es ist mir aber doch gelungen, eine Anzahl dieser zarten Tiere
unbeschaedigt
zu erbeuten,
waehrend
andere entweder den Blicken entschwanden oder schon durch die
Beruehrung
mit dem in Alkohol getauchten Pinsel stark
beschaedigt
wurden.
Daten:
Wangerooge-West
10. VI. 49
,
-
18. VI. 49
,
-
5. X. 49
,
-
6. X. 49
,
Wangerooge-Ost
8. X. 49
.
Holotypus
: Ein
Praeparat
vom
5. X.
49 in
meiner Sammlung.