Über einige von Jaroslav Storkán in Bulgarien gesammelte Chilopoden
Author
B. Folkmanova
text
Bulletin des Institutions Royales d'Histoire Naturelle, Sophia
1936
9
93
97
http://un.availab.le
journal article
Folkmanova-1936-Polybothrus-ochraceus
2
.
Polybothrus ochraceus
n. sp.
-
Laenge
39-41 mm
, Breite
4-4.5 mm
.
Der Kopf ist
gewoehnlich
etwas breiter als lang, gross, flach, fast
herzfoermig
.
Die Antennen sind von mittlerer
Laenge
und reichen bis etwa zur Mitte des
Koerpers
. Sie sind bewimpert und haben 41-50 Glieder.
Die Ocellen, 21-27 an der Zahl, sind stark pigmentiert. Das Einzelauge ist oval, wesentlich
groesser
als die
uebrigen
, auch die erste (hinterste) Ocella der oberen Reihe ist gross.
Das
Koxosternum der
Kieferfuesse
hat vorn schmale, durch eine deutliche Rinne geteilte Leisten, die
gewoehnlich
mit 9-9, oft aber auch mit 8-9 oder sogar 10-11
Zaehnchen
ausgeruestet
sind.
Die Tergiten sind alle flach, leicht gefurcht und
hoeckerig
. Der sechste hat an seinem Hinterrand breite stumpfe
Zaehne
, die in stumpfem Winkel vom mittleren Teil der Hinterkante ausgehen. (Bei den Tergiten 7, 9, 11 und 13 sind die
Zaehne
gleichfalls unter einem Winkel auslaufend, aber lang und scharf. Der 15. Tergit lst
laenger
als breit, rhombisch, gross und in der ganzen
Laenge
der Hinterkante rund ausgeschnitten.
Die Beine des 14. Paares sind mit Dornen versehen 1,0,3,1,0/0,1,3,3,1.
Die Schleppbeine sind bei beiden Geschlechtern sehr lang (mehr als die halbe
Koerperlaenge
) und
duenn
, so dass sie im Aussehen sehr an die Beine der
Polybothrus leptotus
erinnern. Die Bedornung ist 1,0,2-3,1,0/0,1,3,1-2,1-2.
Die Endklaue 1 ist sehr stark.
Die Skulptur der Schleppbeine ist recht kompliziert. Beim ♀ sind es nur schwache Furchen auf der dorsalen Seite des Telopoditen; beim ♂ erscheint das Bein auf den ersten Blick wie oben zwischen Praefemur und Femur
zusammengedrueckt
. Erst bei einer
Vergroesserung
werden die Formen ersichtlich: der Praefemur ist auf der Innenseite vor dem Ende stark
birnenfoermig
angeschwollen und auf diesem ganzen
Hoecker
stark und dicht bewimpert. Auf der Dorsalseite hat er zwei plastische, nach vorn divergierende Kiele, von denen der innere in die Anschwellung
uebergeht
. Beide Kiele schliessen zwischen sich ein flaches, dreieckiges Feld ein, das mit
Haerchen
bewachsen ist. Die Anschwellung auf der Innenseite endet in einem Dorn.
Der Femur
traegt
auf der dorsomedialen
Flaeche
eine grosse und recht tiefe dreieckige Vertiefung, die sich nach
rueckwaerts
in einer Furche fortsetzt. Zwei weitere flache Furchen hegen parallel zu ihr zu beiden Seiten.
Die Koxe der letzten Paare. weisen eine grosse Zahl (etwa 70-90) runder, pigmentierter Poren auf und sind an der Seite mit Dornen
ausgeruestet
.
Die Gonopoden des ♀ sind bewimpert und haben 2+2 bis 3+3 starke,
kegelfoermige
Sporne und eine starke Klaue. Die Genopoden bilden lange Gabeln.
Die
Faerbung
des ganzen Tieres ist licht,
gleichmaessig
rostfarben, nur der Kopf ist etwas dunkler und die Beine sind heller.
Fundort: diese neue Art wurde in den
Gegenden Jumrukcal
(
3 ♀
mat.,
1 ♂
mat.) und
Belassica-Gebirge
(
1 ♂
mat.) gefunden.
Sie wurde mit allen ihr nahestehenden Arten verglichen, deren Diagnose mir in der Literatur
zugaenglichrwar
, d. h. mit den Arten
P. fasciatus
,
leptopus
,
elongatus
,
herzegowinensis
und
transsylvanicus
, doch unterscheidet sie sich von allen in mehreren Merkmalen, vor allem in der
Groesse
(ausgenommen
Polybothrus fasciatus
), der Zahl der Koxalporen und der Struktur der Schleppbeine (die nur an
Pol. elongatus
erinnert). Ein eingehender Vergleich konnte nur mit
Pol. transsylvanicus
nicht
durchgefuehrt
werden, weil mir die Originaldiagnose nicht zur
Verfuegung
stand; soweit sich aber aus der
ueblichen
Beschreibung dieser
Art
schliessen
laesst
, besteht auch hier ein Unterschied, und zwar vor allem in der
Groesse
(bei
Pol. transsylvanicus
werden als Maximum
36 mm
, also um ganze
5 mm
weniger angegeben), in der Skulptur der Schleppbeine des ♂ (der Praefemur der neuen Art hat nicht Furchen sondern Kiele) und schliesslich vielleicht auch in der
Faerbung
(
Pol. transsylvanicus
ist gelb, die neue Art dagegen rostfarben).