Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Labiatae
Author
Hess, Hans Ernst
Author
Landolt, Elias
Author
Hirzel, Rosmarie
text
1976
Birkhaeuser Verlag
https://doi.org/10.5281/zenodo.292249
book
292249
10.5281/zenodo.292249
3-7643-0556-8
Thymus
pulegioides
L.
Arznei-Thymian
Locker- bis dichtbuschig,
ohne
Auslaeufer
, ohne lang kriechende sterile Triebe
(die
bluehenden
Stengeltriebe dagegen oft niederliegend und erst kurz vor dem
Bluetenstand
aufsteigend); auffallend aromatisch riechend (oft zitronenartig); 8-s25 cm hoch.
Bluehende
Triebe mit scharf 4skantigem Stengel
unterhalb des
Bluetenstandes
; 2
gegenueberliegende
, von Internodium zu Internodium wechselnde
Seitenflaechen
meist breiter und etwas konvex; die 2
schmaeleren
Seiten konkav (die randlichen Kanten neigen zusammen);
die 4 Kanten dicht behaart, die
schmaeleren
Seitenflaechen
bisweilen zerstreut behaart, die breiteren meist kahl; Haare kurz
(
0,1
-
0,4 mm lang
),
nach
rueckwaerts
gerichtet
.
Blaetter
duenn
, breit oval, bis 20 mm lang, 1-
21/2
(seltener bis 5)
mal so lang wie breit
(mit Blattstiel), meist in oder unterhalb der Mitte am breitesten,
meist kahl, nur am Rande gelegentlich bewimpert;
Nerven unterseits kaum oder (seltener) gut sichtbar.
Blaetter
unter dem
Bluetenstand
, mit Ausnahme der untersten, meist gleich
gross
.
Bluetenstand
zylindrisch
(nur bei Sippen auf intensiv genutzten Weiden fast kugelig). Kelch 2,5-4 mm lang. -
Bluete
:
Spaeter
Fruehling
bis Herbst.
Zytologische Angaben. 2n
=
28:
Material aus Skandinavien (Jalas 1948, Varaama 1947), aus Frankreich (Shimoya 1952, Bonnet 1967), aus
Grossbritannien
(Pigott 1954), aus Massachusetts, USA (Bonnet 1961), aus den Niederlanden (Gadella und Kliphuis 1969), aus den Schweizer Alpen (Jalas und Pohjo 1965), aus den Venetischen Alpen (Jalas und Kaleva 1966), aus Polen (Jalas und Kaleva 1967), aus Jugoslawien (Bonnet 1967, Kaleva 1969), von 63 Orten in Polen; bei 2 Proben wurden auch 2n = 30
gezaehlt
(Trela-Sawicka 1968).
Standort.
Kollin, montan und subalpin. Lockere,
naehrstoffarme
, oft kalkarme, sandige
Boeden
in warmen, sonnigen Lagen. Magere Wiesen und Weiden (oft in Ameisenhaufen).
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze:
Nordwaerts
bis
Suedskandinavien
; Ost- und
Suedgrenzen
nicht bekannt. - Im Gebiet verbreitet, ziemlich
haeufig
.
Bemerkungen.
Th. pulegioides
ist im Gebiet die
haeufigste
Art und besitzt im Gegensatz zu den ersten 4 Arten meist einen relativ hohen Phenol- oder Citralgehalt und riecht deshalb auffallend aromatisch. Die Art ist recht polymorph.
Ueber
Th. alpestris
Tausch
, die oft von
Th. pulegioides
abgetrennt wird, vgl. unter
"Bastarde"
der Artengruppe.